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Sachsen-Anhalt startet Ausbildungskampagne für junge Zugewanderte

Sachsen-Anhalts Unternehmen suchen händeringend Auszubildende: 5.400 Ausbildungsstellen sind derzeit unbesetzt. Im Rahmen des Landesprogramms BRAFO setzt Sachsen-Anhalt deshalb auf eine frühzeitige Berufsorientierung und Praktika. Auf Initiative des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung startet nun eine breit angelegte Ausbildungskampagne, um mehr junge Migrantinnen und Migranten für eine duale Ausbildung in Sachsen-Anhalt zu gewinnen. Darüber hat Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne heute das Kabinett informiert. Die Initiative ist Teil einer umfassenden Ausbildungsstrategie, die neben gezielter Ansprache von 1.000 Jugendlichen und ihren Familien auch Sprachförderung, Ausbildungsmanagement und individuelle Begleitung umfasst.

„Die Ausbildung ist das wichtigste Mittel gegen den Fachkräftemangel. Junge Menschen mit Migrationsgeschichte bringen viel Potential mit. Ihnen wollen wir zeigen, dass eine Ausbildung in Sachsen-Anhalt eine echte Perspektive bietet. Wir brauchen nicht nur Master, wir brauchen auch Meister“, betont Ministerin Grimm-Benne. „Sachsen-Anhalt soll nicht länger Transitland sein. Wir wollen den Fachkräften von morgen zeigen, dass sie hier beste Karriere- und Aufstiegschancen haben. Mit der Ausbildungskampagne gehen wir auf die Jugendlichen und ihre Familien zu – mehrsprachig, kultursensibel und ganz nah an ihren Lebensrealitäten.“

Die Ausbildungskampagne „Sachsen-Anhalt will dich.“ beginnt am 26. Juni 2025 in Magdeburg und richtet sich gezielt an Jugendliche und Eltern mit Migrationserfahrung. In weiteren Präsenz- und Onlineveranstaltungen wird über das deutsche Ausbildungssystem informiert sowie individuelle und mehrsprachige Beratung angeboten. Um Hürden abzubauen und passende Unterstützung anzubieten, arbeitet das Ministerium mit KAUSA, den Kammern, der Bundesagentur für Arbeit, Migrantenorganisationen und weiteren Arbeitsmarktakteuren zusammen.

Die Kampagne ist Teil einer umfassenden Ausbildungsstrategie, die im Sinne der Unternehmen und der Jugendlichen zum Erfolg der Ausbildung beitragen sollen:

  • Ausbildungsmanagement: Landesweit sollen 20 Ausbildungsmanagerinnen und -manager an berufsbildenden Schulen bis zu 8.000 Jugendliche unterstützen.
  • Sprachförderung: Ausbildungsbegleitende Kurse (u.a. sogenannte Azubi-Berufssprachkurse) sollen die ausbildungsbezogene Sprachförderung und die Prüfungsvorbereitung verstärken
  • Assistierte Ausbildung (AsA flex) und Assistierte Ausbildung in der Pflegehilfe: Damit auch Menschen mit schwierigeren Startbedingungen den Einstieg in die Ausbildung und den Beruf schaffen, helfen Programme wie Assistierte Ausbildung (AsA) und das Landesprogramm „Assistierte Ausbildung für die Pflegehilfe“. Die sozialpädagogische, sprachliche und fachliche Unterstützung erleichtert den Übergang ins Arbeitsleben, sorgt für weniger Ausbildungsabbrüche und mehr Kolleginnen und Kollegen im Pflegebereich. Die Bekanntheit und Nutzung von individuellen Unterstützungsangeboten sollen weiter gesteigert werden.

„Migrantische Jugendliche sollen auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Ausbildung bestmöglich unterstützt werden. Die Botschaft ist: Eine Ausbildung ist die beste Eintrittskarte ins Berufsleben. Die Übernahmequote liegt in Sachsen-Anhalt im Ländervergleich auf Rekordniveau. Gemeinsam mit jungen Zugewanderten wollen wir dafür sorgen, dass Sachsen-Anhalt das Land der Ausbildung bleibt und die Unternehmen den händeringend gesuchten Fachkräftenachwuchs bekommen“, so Grimm-Benne.

Statistischer Hintergrund:

Die Zahl der ausländischen Auszubildenden in Sachsen-Anhalt steigt: Wurden im Jahr 2013 noch 29.700 Auszubildende erfasst, von denen 240 eine ausländische Staatsbürgerschaft hatten, waren es 2023 26.350, davon 1.800 aus dem Ausland. Die Quote erfolgreich abgeschlossener Ausbildungen lag 2023 insgesamt bei 88 %, bei ausländischen Absolventen deutlich darunter bei 79 %, jedoch fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.