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So wirkt das Gute-​Kita-Gesetz des Bun­des in Sachsen-​Anhalt

Das Land Sachsen-​Anhalt er­hält aus dem KiTa-​Qualitätsgesetz zu­letzt für die Jahre 2023 und 2024 rund 100 Mil­lio­nen Euro. Bei der län­der­spe­zi­fi­schen Um­set­zung geht es vor allem um mehr Qua­li­tät und we­ni­ger Ge­büh­ren. Die Län­der konn­ten ent­schei­den, wel­che kon­kre­ten Maß­nah­men sie vor Ort er­grei­fen. Sachsen-​​Anhalt setzt auf einen Fachkräfte-​​Pakt für Aus­bil­dung und Qua­li­fi­zie­rung, auf mehr päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te für Kitas mit be­son­de­ren Be­dar­fen und auf El­ter­n­ent­las­tung. Dazu hat­ten Bund und Land einen Ver­trag ge­schlos­sen; der Land­tag goss die dort ver­ein­bar­ten Punk­te in ein Ge­setz, das KiTa-​​Qualitäts- und -​​Teilhabeverbesserungsgesetz (Ki­QuTG)

Das durch das Ki­QuTG ge­än­der­te Ge­setz zur För­de­rung und Be­treu­ung von Kin­dern in Ta­ges­ein­rich­tun­gen und in Ta­ges­pfle­ge des Lan­des Sachsen-​​​Anhalt (KiFöG LSA) wurde am 23. Ja­nu­ar 2020 im Gesetz-​​ und Ver­ord­nungs­blatt ver­kün­det.

So­zi­al­mi­nis­te­rin Petra Grimm-​Benne: „Mit ver­ein­ten Kräf­ten sor­gen Bund und Land für mehr Bil­dungs­ge­rech­tig­keit im Kin­des­al­ter. Wir in­ves­tie­ren mit dem Kita-​Qualitätsgesetz in die päd­ago­gi­sche Ar­beit in den Kitas und hel­fen den Ein­rich­tun­gen dabei, qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te für Kitas zu ge­win­nen und zu hal­ten. Das Land wird die Bei­trags­ent­las­tung für Fa­mi­li­en fort­set­zen. Dies ist ein kla­res Si­gnal an Fa­mi­li­en mit meh­re­ren Kin­dern und klei­nem oder mitt­le­rem Ein­kom­men, zumal diese durch die all­ge­mei­ne Preis­stei­ge­rung stär­ker be­las­tet sind. Zu­gleich füh­ren wir die er­folg­rei­che Ar­beit un­se­rer Sprach-​KiTas fort. Sprach­för­de­rung in den KiTas legt den Grund­stein für einen er­folg­rei­chen Bil­dungs­weg. Trä­ger und Be­schäf­tig­te kön­nen ihre wich­ti­ge Ar­beit nach Aus­lau­fen des Bun­des­pro­gramms nun im Rah­men des KiTa-​Qualitätsgesetzes fort­set­zen.“

Bei­trags­ent­las­tung für Fa­mi­li­en mit meh­re­ren Kin­dern in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen

Seit An­fang 2020 be­zah­len El­tern, die mehr als ein Kind in Krip­pe, Kin­der­gar­ten oder Hort haben, nur den Bei­trag für das äl­tes­te Kind. So­weit sie meh­re­re Kin­der im Hort haben, be­zah­len sie die Hort­bei­trä­ge für diese Kin­der. Diese Ent­las­tung be­zo­gen auf die Krippen-​ und Kindergarten-​Beiträge wird wei­ter­hin ab­ge­si­chert.

Mehr Fach­kräf­te in KiTas mit be­son­de­ren Be­dar­fen

Seit 2020 stellt das Land den ört­li­chen Trä­gern der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe die Jah­res­per­so­nal­kos­ten für 137 päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te zur Ver­fü­gung, um die KiTas mit be­son­de­ren Be­dar­fen zu stär­ken. Seit 2024 ste­hen ins­ge­samt 150 Stel­len zur Ver­fü­gung.

Quer­ein­stei­ger­pro­gramm

Es sol­len mehr Men­schen, die einen Re­al­schul­ab­schluss und be­reits eine an­de­re min­des­tens zwei­jäh­ri­ge Be­rufs­aus­bil­dung ab­ge­schlos­sen haben, für den Quer­ein­stieg in den Erzieherinnen-​ / Er­zie­her­be­ruf ge­won­nen wer­den. Die not­wen­di­gen 600-​stündigen Vor­prak­ti­ka für Quer­ein­stei­ger und Quer­ein­stei­ge­rin­nen wer­den im Rah­men des KiTa-​Qualitätsgesetzes auch künf­tig ver­gü­tet.

Fach­kräf­te­of­fen­si­ve für Er­zie­he­rin­nen und Er­zie­her

Um mehr Aus­zu­bil­den­de zu ge­win­nen, wird das An­ge­bot einer pra­xis­in­te­grier­ten und ver­gü­te­ten Aus­bil­dung fort­ge­setzt. Die Aus­zu­bil­den­den in der pra­xis­in­te­grier­ten, ver­gü­te­ten Aus­bil­dung ler­nen früh­zei­tig die KiTa-​Praxis ken­nen und kön­nen so frü­her in den Ein­rich­tun­gen ein­ge­bun­den wer­den. Die wich­ti­ge Ar­beit der Pra­xis­an­lei­te­rin­nen und -​anleiter wird eben­falls ver­gü­tet, so­dass die Ein­rich­tun­gen ent­las­tet wer­den und die Aus­bil­dungs­qua­li­tät ge­stei­gert wird. Künf­tig sol­len jähr­lich Zu­schüs­se für 200 ver­gü­te­te Aus­bil­dungs­plät­ze und bis zu 200 Qua­li­fi­zie­run­gen für Pra­xis­an­lei­ten­de fi­nan­ziert wer­den.

Schul­geld­frei­heit

Zur Ge­win­nung des Fach­kräf­te­nach­wuch­ses ist Schul­geld­frei­heit von zen­tra­ler Be­deu­tung. Seit 2019 fi­nan­ziert das Land die Schul­geld­frei­heit für die Aus­bil­dung in er­zie­he­ri­schen Be­ru­fen, indem es Be­rufs­fach­schu­len und Fach­schu­len in frei­er Trä­ger­schaft för­dert, wenn und so­weit diese kein Schul­geld er­he­ben. „Wir wer­den nicht län­ger ris­kie­ren, dass das Schul­geld In­ter­es­sier­te davon ab­hält, in Sachsen-​Anhalt einen die­ser wich­ti­gen Be­ru­fe zu wäh­len", sagt Mi­nis­te­rin Petra Grimm-​Benne.

Fi­nan­zie­rung von Fach­be­ra­tungs­kräf­ten

Seit dem 1. Ja­nu­ar 2020 ge­währt das Land jedem Land­kreis und jeder kreis­frei­en Stadt mit Mit­teln des Bun­des im Rah­men des Gute-​KiTa-Gesetzes Zu­wei­sun­gen für die Aus­wei­tung der vor­han­de­nen päd­ago­gi­schen Fach­be­ra­tung um min­des­tens zwei Voll­zeit­stel­len. Diese Be­ra­tung zielt auf eine wei­te­re Qua­li­täts­ver­bes­se­rung der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung. Die Maß­nah­me wird wei­ter­hin zu­nächst bis zum Ende 2024 ab­ge­si­chert.

Sprach-​KiTas

Die Fi­nan­zie­rung der Sprach-​KiTas in Sachsen-​Anhalt wird künf­tig im Rah­men des KiTa-​Qualitätsgesetzes si­cher­ge­stellt. Die Sprach-​KiTas, die bis­her über das Bun­des­pro­gramm „Sprach-​KiTas: Weil Spra­che der Schlüs­sel zur Welt ist“ ge­för­dert wur­den, kön­nen ihre Ar­beit naht­los fort­set­zen. Ziel ist es, die Bildungs-​ und Teil­ha­be­chan­cen von Kin­dern wei­ter zu ver­bes­sern. Aus den Mit­teln des KiTa-​Qualitätsgesetzes wer­den die 209 Sprach-​KiTas in Sachsen-​Anhalt mit 236 hal­ben Fach­kraft­stel­len sowie Fach­be­ra­tungs­trä­ger mit 20 hal­ben Fach­be­ra­tungs­stel­len wei­ter ge­för­dert.