„Die meisten Menschen haben den Wunsch, im eigenen Zuhause älter zu werden. Um ihn erfüllen zu können, sind Seniorinnen und Senioren auf eine gute Versorgung, Unterstützung und auf eine altersgerechte Wohnumgebung angewiesen“, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne heute bei einem Fachtag der Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung (BEQISA) in Blankenburg. Mit Bezug zum heutigen Tag der pflegenden Angehörigen betonte die Ministerin: „Gemeinsames Ziel ist es, ein selbstbestimmtes Leben im Quartier bis ins hohe Alter zu ermöglichen, der zunehmenden Pflegebedürftigkeit präventiv entgegenzuwirken und Angehörige zu entlasten. Mit der Förderung sollen vor allem Quartiere in unseren ländlichen Räumen, in denen rund 80 Prozent der Bevölkerung Sachsen-Anhalts lebt, mit neuen Konzepten fit für die Zukunft gemacht werden.“
Der diesjährige BEQISA-Förderaufruf zum Ideenwettbewerb „Miteinander – für ein lebenswertes Quartier“ mit einer Einzelförderung von maximal 20.000 Euro fand erneut großen Zuspruch. Insgesamt gingen landesweit 51 Anträge von Vereinen, Wirtschaftsunternehmen, Kommunen, Freiberuflern, Sozialverbänden/Stiftungen sowie kirchlichen Einrichtungen ein, von denen 21 gefördert werden. Diese gliedern sich in Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnens und der Wohnumgebung, der Versorgung, der sozialen Infrastruktur, der Technik bzw. Digitalisierung im Alter und des Zusammenlebens aller Generationen.
Das Spektrum reicht von der Errichtung eines Gemeinschaftszentrums in Lochau (Saalekreis) über einen digitalen Märchenpfad in Parchen (Jerichower Land), die aufsuchenden Besuche der „Weißenfelser Engel“ (Burgenlandkreis), Mitfahrbänke in der Gemeinde Muldestausee (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) bis hin zur Etablierung einer Dorfsozialarbeit in Tilleda (Burgenlandkreis) und den Bau eines Nachbarschaftsparks in Stendal (Landkreis Stendal). „Angesichts des demografischen Wandels mit zunehmenden Fachkräftemangel ist innovative Quartiersentwicklung keine Kür sondern vielmehr eine Pflicht. Dabei braucht sich Sachsen-Anhalt keineswegs zu verstecken. Seit 2021 haben wir landesweit bereits 92 Projekte gefördert, die vom großen Engagement aller Beteiligten zeugen“, sagt Grimm-Benne.
BEQISA-Projektleiterin Yvonne Jahn: „Wir sind Impulsgeber, Prozessbegleiter und Lotse in einem und stehen im engen Kontakt mit den Akteuren vor Ort.“
Die Förderprojekte werden jährlich vom Institut für Gerontologische Forschung Berlin (IGF) evaluiert. Ministerin Grimm-Benne: „Den Verantwortlichen vor Ort fehlt es keineswegs an Ideen, aber oftmals an Wissen und Werkzeugen, wie innovative Projekte umgesetzt werden können. Hier hilft BEQISA durch einfache Antragsverfahren sowie persönliche Begleitung bei der Erstellung von Angeboten.“
Hintergrund:
BEQISA, die Beratungsstelle für kommunale Quartiersentwicklung in Sachsen-Anhalt, ist ein Projekt der Gesellschaft für Prävention im Alter (PiA) und nahm 2019 ihre Arbeit auf. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung setzt die Förderung im Rahmen des im Koalitionsvertrages verankerten „Landesaktionsplanes Pflege“ bis 2028 mit mehr als drei Millionen Euro fort. Die Förderhöhe der Quartierprojekte beträgt seit 2021 rund 1,17 Millionen Euro.
Alle geförderten Projekte 2025 sowie weitere Informationen dazu sind im BEQISA-Newsletter zu finden unter https://lsaurl.de/beqisa.