Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne sagte bei der Übergabe des ersten Zuwendungsbescheides in Halberstadt: „Es ist wichtig, dass die Wohnbereiche für Pflegebedürftige so gestaltet werden, dass einerseits das Infektionsrisiko gesenkt und gleichzeitig die Privatsphäre gesichert werden kann. Neben einem Plus an Lebensqualität setzen wir somit auf mehr Pandemie-Resilienz“, sagte Grimm-Benne. Ein zweiter Bescheid sollte am Freitagnachmittag (15.30 Uhr) in der Evangelischen Stiftung Neinstedt übergeben werden.
Das Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift Halberstadt erhält 3,69 Millionen Euro für den Umbau und die Sanierung eines Wohnheims für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen. Das Haus „Hephata“ ist ein mehrflügeliger Massivbau mit markanten Staffelgiebeln, dessen drei Stockwerke so umgebaut werden sollen, dass ein zusätzlicher Wohnbereich entstehen wird. Vorgesehen ist die Umwandlung von Doppelzimmern in Einzelzimmer, die Installation neuer Sanitäranlagen sowie der Einbau von Luft- und Klimatechnik. Ebenso ist die Implementierung eines digitalen Netzwerks Teil der geförderten Maßnahmen.
„Das Cecilienstift Halberstadt ist ausgesprochen froh, dass nach längerer intensiver Vorbereitung und Prüfung nunmehr die verbindlichen Förderbescheide für zwei anspruchsvolle Maßnahmen der Stiftung überreicht wurden, die den Gästen unserer Tagespflege und 30 Menschen mit schweren geistigen und mehrfachen Behinderungen sehr zugute kommen werden. Allen am Förderverfahren Beteiligten gilt herzlicher Dank“, so der Stiftungsvorstand Holger Thiele.
Die Evangelische Stiftung Neinstedt erhält eine Förderung in Höhe von 817.042 Euro für eine bessere digitale Teilhabe ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. „Die Digitalisierung bietet viele Vorteile und Chancen auch für ältere Menschen, sei es in Form von digitaler Gesundheitsvorsorge oder der Nutzung von Online-Services“, sagte Grimm-Benne. Denke man allein an die Videotelefonie mit der Familie oder Freunden, so könne das Internet auch dazu beitragen, Einsamkeit zu lindern. Durch die Förderung werden 15 Einrichtungen der Evangelischen Stiftung Neinstedt vernetzt. Davon profitieren 730 Bewohnende und 360 Beschäftigte.
„Unabhängig von der körperlichen oder geistigen Einschränkung oder vom Alter merken wir alle, dass die Kommunikation über Telefon oder Computer zu einem Grundbedürfnis geworden ist. Deswegen sind wir dankbar, dass das Sondervermögen des Landes der Stiftung ermöglicht, alle Wohnstätten für Menschen mit Behinderung so zu erschließen, dass diese Kommunikation leistungsfähig, barrierefrei und technisch einfach möglich ist“ sagte Stephan Zwick, Kaufmännischer Vorstand der Stiftung.
Hintergrund:
Das Gesamtfördervolumen aus dem Corona-Sondervermögen zur Bewältigung und Prävention der Folgen der Pandemie für Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen beläuft sich auf 154 Millionen Euro. Bislang konnten für dieses Förderprogramm 73 Anträge von Einrichtungen positiv beschieden werden.