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Sachsen-​Anhalt: 80 Mil­lio­nen Euro für Aus­bau von Ganz­tags­an­ge­bo­ten

Für den Aus­bau und die Si­che­rung ganz­tä­gi­ger Bildungs-​ und Be­treu­ungs­an­ge­bo­te für Kin­der im Grund­schul­al­ter in Sachsen-​Anhalt ste­hen fast 80 Mil­lio­nen Euro Bun­des­mit­tel zur Ver­fü­gung.

Mit der jetzt er­folg­ten Ver­öf­fent­li­chung der ent­spre­chen­den För­der­richt­li­nie kann die prak­ti­sche Um­set­zung die­ses Bun­des­in­ves­ti­ti­ons­pro­gramms be­gin­nen. Der mit dem Ganz­tags­för­de­rungs­ge­setz des Bun­des ge­re­gel­te Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung für Grund­schul­kin­der tritt am 1. Au­gust 2026 stu­fen­wei­se bun­des­weit in Kraft, so dass ab 2029 allen Kin­dern der Klas­sen eins bis vier ganz­tä­gi­ge Be­treu­ung zu­steht. Damit wird bun­des­weit eine Be­treu­ungs­lü­cke ge­schlos­sen, die für viele Fa­mi­li­en be­stand, so­bald die Kin­der ein­ge­schult wer­den.

In Sachsen-​Anhalt gibt es die­sen Rechts­an­spruch be­reits seit 1991. So­zi­al­mi­nis­te­rin Petra Grimm-​Benne be­ton­te: „Ganz­tags­be­treu­ung und -​bildung ver­bes­sert die Teil­ha­be un­se­rer Kin­der, re­du­ziert Bil­dungs­nach­tei­le und er­mög­licht einen guten Start ins Leben. Zu­gleich sorgt die Be­treu­ung für eine bes­se­re Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Job. Die In­ves­ti­tio­nen in den Ganz­tags­aus­bau stär­ken die Zu­kunfts­chan­cen der Jüngs­ten und die Be­rufs­chan­cen der El­tern.“ Sie fügte hinzu: „Zu­wen­dun­gen kön­nen be­an­tragt wer­den für In­ves­ti­tio­nen in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und Grund-​ und För­der­schu­len, wenn damit zu­sätz­li­che ganz­tä­gi­ge Be­treu­ungs­plät­ze für Kin­der im Grund­schul­al­ter ge­schaf­fen wer­den und somit dem qua­li­ta­ti­ven Aus­bau von ganz­tä­gi­gen Bildungs-​ und Be­treu­ungs­an­ge­bo­ten die­nen.“ Bis Ende 2027 müs­sen die In­ves­ti­tio­nen ab­ge­schlos­sen sein.

Der Bund un­ter­stützt die Län­der beim Aus­bau der Ganz­tags­be­treu­ungs­an­ge­bo­te für Grund­schü­le­rin­nen und Grund­schü­ler mit ins­ge­samt 3,5 Mil­li­ar­den Euro. In einem ers­ten In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm zum be­schleu­nig­ten In­fra­struk­tur­aus­bau der Ganz­tags­be­treu­ung für Grund­schul­kin­der hatte der Bund 750 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung ge­stellt. Davon ent­fie­len rund 20,6 Mil­lio­nen Euro auf Sachsen-​Anhalt, die be­reits na­he­zu voll­stän­dig um­ge­setzt wer­den konn­ten. 

Über das Ganz­tags­fi­nanz­hil­fe­ge­setz stellt der Bund die wei­te­ren 2,75 Mil­li­ar­den Euro zur Ver­fü­gung, von denen nun knapp 80 Mil­lio­nen Euro auf Sachsen-​Anhalt ent­fal­len. Die Be­wil­li­gung und Er­stel­lung der Zu­wen­dungs­ver­trä­ge er­fol­gen durch die ört­li­chen Trä­ger der öf­fent­li­chen Ju­gend­hil­fe. Dort kön­nen in­ter­es­sier­te Trä­ger An­trä­ge und Nach­fra­gen stel­len.

Hin­ter­grund: 
In Sachsen-​Anhalt hat jedes Kind mit ge­wöhn­li­chem Auf­ent­halt im Land Sachsen-​Anhalt schon jetzt bis zur Ver­set­zung in den sieb­ten Schul­jahr­gang einen ge­setz­li­chen An­spruch auf einen ganz­tä­gi­gen Platz in einer Ta­ges­ein­rich­tung. Die­ser An­spruch gilt sogar bis zur Voll­endung des 14. Le­bens­jah­res, so­weit Plät­ze vor­han­den sind. Der zeit­li­che Um­fang be­trägt 8 Stun­den täg­lich für Krippen-​ und Kin­der­gar­ten­kin­der und ist be­darfs­ori­en­tiert. So­fern El­tern auf­grund der fa­mi­liä­ren Si­tua­ti­on oder wegen an­de­rer Grün­de Be­darf an­mel­den, be­steht ein An­spruch auf eine er­wei­ter­te ganz­tä­gi­ge Be­treu­ung von bis zu 10 Stun­den täg­lich. Für Schul­kin­der be­steht ein An­spruch auf bis zu 6 Stun­den je Schul­tag – zu­sätz­lich zur Schul­zeit von 5,5 Stun­den in den Grund­schu­len mit ver­läss­li­chen Öff­nungs­zei­ten. In den Fe­ri­en­zei­ten be­steht für Hort­kin­der der glei­che An­spruch wie für Krippen-​ und Kin­der­gar­ten­kin­der.