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Neues Bildungsprogramm stärkt KiTas im Land

Sachsen-Anhalt hat das Bildungsprogramm für Kindertageseinrichtungen umfassend aktualisiert.

Im Audimax der Hochschule Magdeburg-Stendal stellte Familienministerin Petra Grimm-Benne die Eckpunkte des neuen Bildungsprogrammes für Kindertagesstätten in Sachsen-Anhalt vor.

Magdeburg. Fast 1.000 Fachkräfte aus KiTas, Wissenschaft und Kommunen haben sich in die Fortschreibung des Programms „Bildung: elementar - Bildung von Anfang an“ eingebracht. Besondere Schwerpunkte liegen auf der sprachlichen Bildung, dem Übergang vom Kindergarten in Schule und Hort, der Demokratie-, Umwelt- und Medienbildung, der Förderung von Inklusion sowie den Kinderrechten.

„Alle Kinder haben ein Recht auf bestmögliche Bildungschancen. Bildung beginnt nicht erst mit dem Schuleintritt, sondern ist elementar von Geburt an. Mit dem neuen Bildungsprogramm verbessern wir die Qualität der Kindertagesbetreuung, erleichtern den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule und geben der Hortarbeit eine neue Grundlage, damit die Verzahnung mit den schulischen Anforderungen noch besser gelingt. Pädagogische Fachkräfte erhalten mit dem fortgeschriebenen Bildungsprogramm eine praxisnahe Grundlage, um den für das gesamte Leben bedeutsamen Kompetenzerwerb der Kinder altersgerecht zu begleiten und zu fördern“, sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne.

Ein besonderes Augenmerk lag auf einer breiten Beteiligung der Praxis. In sieben Städten des Landes diskutierten Fachkräfte, Eltern, Träger und weitere Expertinnen und Experten, wie das Programm noch praxisnaher gestaltet werden kann. „Dieses Bildungsprogramm ist ein Gemeinschaftswerk, das die Vielfalt und das Engagement in unseren Krippen, Kindergärten, Horten, Kindertagesstätten und der Kindertagespflege widerspiegelt. Die Aktualisierung orientiert sich an gesellschaftlichen Entwicklungen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen“, so die Ministerin.

„Umgesetzt wird das Programm durch die engagierten Fachkräfte – sie sind der Schlüssel für gleichberechtigte Chancen und setzen das gemeinsame Ziel, Kindern mehr Teilhabe zu ermöglichen, im KiTa-Alltag um. Sie sind es, die den Weg für erfolgreiche Bildungsbiografien ebnen. Den rund 19.700 Fachkräften in Krippe, Kindergarten, Hort, Kindertagesstätte und Tagespflege gilt unser ausdrücklicher Dank“, so die Ministerin. Durch landesweite Fortbildungen, bei denen das Land die Freistellungskosten übernehmen wird, soll eine ganzheitliche Umsetzung des Bildungsprogramms gewährleistet werden.

Das Programm wurde erstmals 2004 veröffentlicht. Seit 2013 ist es die verbindliche Grundlage für die pädagogische Arbeit in allen Kindertageseinrichtungen des Landes. Im Kinderförderungsgesetz und in einer entsprechenden Rechtsverordnung ist diese verbindliche Umsetzung des Bildungsprogramms geregelt. Die aktuelle Fortschreibung wurde vom Kompetenzzentrum Frühe Bildung der Hochschule Magdeburg-Stendal in Kooperation mit dem Forschungs- und Entwicklungszentrum Magdeburg (FEZ) im Auftrag des Sozialministeriums erarbeitet. Das Bildungsprogramm wird derzeit final gelayoutet und steht danach als Online- und Druckfassung zur Verfügung.

Fakten und Hintergründe zur Kindertagesbetreuung in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt besuchten zum Stichtag 01.03.2024 154.892 Kinder eine Kindertageseinrichtung und Tagespflegestelle. Bei den 0 bis unter Dreijährige liegt die Betreuungsquote bei 59 Prozent, womit Sachsen-Anhalt im Bundesvergleich – nach Mecklenburg-Vorpommern – einen Spitzenplatz einnimmt. 92 Prozent der Kinder im Alter von 3 bis 6 und 73 Prozent der Grundschulkinder besuchten eine Kindertageseinrichtung. Die hohen Betreuungsquoten begründen sich insbesondere im Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung von Geburt bis vollendetem 14. Lebensjahr, der bundesweit am weitestgehenden ist, und in der Mehrkindentlastung, die sich als Standortvorteil und ein klares Signal an Familien mit mehreren Kindern erwiesen hat.

Mit landesweit 1.816 Kindertageseinrichtungen verfügt Sachsen-Anhalt über ein flächendeckendes Netz. Es arbeiten rund 19.700 pädagogische Fachkräfte in den Einrichtungen.