Magdeburg/Halle. Den ersten Schritt konnten die 25 Bewerberinnen und Bewerber gehen, die über die Landarztquote nun einen Studienplatz der Humanmedizin an einer der beiden Universitäten in Sachsen-Anhalt erhalten haben.
Die Bewerberinnen und Bewerber des fünften Durchgangs haben das Bewerbungsverfahren bei der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) durchlaufen. Sie haben erfolgreich an dem spezifischen Studierfähigkeitstest teilgenommen und einen Vertrag mit dem Land Sachsen-Anhalt unterzeichnet. Der Vertrag sieht vor, dass sie nach dem Studium und der Facharzt-Weiterbildung für mindestens zehn Jahre hausärztlich in Regionen in Sachsen-Anhalt tätig werden, in denen sie gebraucht werden.
Unter den 25 zugelassenen Bewerberinnen und Bewerbern sind 21 gebürtig aus Sachsen-Anhalt. Die Studierenden der Landarztquote wurden am Dienstagnachmittag von Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne und dem Vorstandsvorsitzenden der KVSA, Dr. Jörg Böhme, begrüßt. „Ich freue mich, dass sich wieder viele junge Menschen entschieden haben, nach ihrem Studium als Hausärztin oder Hausarzt in einer ländlichen Region unseres Landes tätig zu sein. Sachsen-Anhalt braucht Sie“, sagte Grimm-Benne.
Mit der 2020 eingeführten Landarztquote hatte Sachsen-Anhalt bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen. Mit dem Landarztgesetz wurde beschlossen, dass 5 Prozent der Studienplätze im Fachbereich der Humanmedizin für künftige Landärztinnen und Landärzte reserviert werden – seit dem Wintersemester 2023/2024 können 6,3 Prozent und damit 25 Studienplätze an zukünftige Hausärztinnen und Hausärzte vergeben werden. Bislang konnten insgesamt aus mehr als 500 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet 107 zukünftige Landärztinnen und Landärzte für Sachsen-Anhalt gewonnen werden.
Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der KVSA: „Es fühlt sich gut an, dass wir weitere 25 potenzielle Hausärztinnen und Hausärzte gewinnen konnten, die die Menschen in unserem Land perspektivisch mitversorgen werden. Wir brauchen dringend Kollegen, die haus- und fachärztliche Praxen übernehmen und so die Versorgung zwischen Harz, Altmark und der Saale-Unstrut-Region sicherstellen. Die Landarztquote ist ein Baustein“, so Böhme und weiter: „Die guten Erfahrungen müssen wir nutzen und die Quote erweitern – auch für den fachärztlichen Bereich. Es braucht insgesamt mehr Studienplätze und eine ambulante Quote, die uns eine gewisse Planbarkeit für die Zukunft gibt.“
Bei der Amtsarztquote wurden drei Medizinstudienplätze im Rahmen einer Vorabquote vergeben. Insgesamt standen fünf Plätze zur Verfügung. Ministerin Grimm-Benne hofft, dass auch die Amtsarztquote stärker das Interesse von potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern weckt. Die drei angehenden Amtsärztinnen und Amtsärzte verpflichten sich, nach dem Studium und der anschließenden Facharztweiterbildung für mindestens zehn Jahre ärztlich im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) in Sachsen-Anhalt tätig zu sein.
Weitere Informationen gibt es unter: www.landarztquote-sachsen-anhalt.de und www.amtsarztquote-sachsen-anhalt.de