Angegliedert ist der telefonische Auskunftsdienst als Giftnotruf an das Helios-Klinikum in Erfurt. „Die Vier-Länder-Institution hat sich seit 1994 bundesweit einen hervorragenden Ruf als Lebensretterin erarbeitet. Durch die Rund-um-die-Uhr-Beratung in akuten Vergiftungssituationen und die einzigartige Expertise leistet das Giftinformationszentrum einen wertvollen Beitrag zum Gesundheitsschutz. Die Einrichtung ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie gut die Zusammenarbeit der Bundesländer funktionieren kann.“
Insgesamt wurden seit der Gründung etwa 566.000 Anfragen bearbeitet. Von rund 5.000 Beratungen im Jahr 1994 hat sich die Zahl auf rund 28.300 Beratungen im Jahr 2022 mehr als verfünffacht.
Der Giftnotruf richtet sich insbesondere an Ärztinnen und Ärzte, Rettungsdienste, Bürgerinnen und Bürger. Auch Tierärztinnen und Tierärzte sowie private Tierhalterinnen und Tierhalter werden bei ihren Fragen beraten, wenn Vergiftungsverdacht bei Haus- und Nutztieren besteht. Ein hochqualifiziertes Team aus Apothekerinnen und Apothekern, Ärztinnen und Ärzten unterstützt bei der Risikoeinschätzung und Behandlung von Vergiftungen– sei es durch Arzneimittel, Chemikalien oder Naturstoffe wie Pflanzen und Pilze.
Durch die begleitende Auswertung und Nachverfolgung von Vergiftungsfällen trägt das Giftinformationszentrum darüber hinaus entscheidend zur Prävention und Verbesserung der Behandlung von Vergiftungen bei. So werden nicht nur in Notlagen Leben gerettet, sondern auch langfristig wichtige Erkenntnisse gewonnen, die dem gesamten Gesundheitswesen zugutekommen.
Das Gemeinsame Giftinformationszentrum ist erreichbar unter: (0361) 730 730.
Weitere Informationen: www.ggiz-erfurt.de
Zum Hintergrund:
Der Giftnotruf berät rund um die Uhr zu akuten Vergiftungen.
Für die personelle und sachliche Ausstattung sorgen die Trägerländer. Die Kosten werden jeweils in Abhängigkeit vom Bevölkerungsanteil aufgeteilt. Für Sachsen-Anhalt beträgt der jährliche Anteil rund 267.000 Euro.
Zur Auswertung und Nachverfolgung von Vergiftungsfällen und Behandlungsmethoden arbeitet das Gemeinsame Giftinformationszentrum eng mit den anderen Giftinformations- und Behandlungszentren, der Gesellschaft für Klinische Toxikologie und dem Bundesinstitut für Risikobewertung zusammen.