Für sein jahrelanges, herausragendes Engagement in Stendal und der Region erhält Elimar Brandt heute die Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt. Sozialministerin Petra Grimm-Benne überreichte dem 78-Jährigen die Auszeichnung bei seiner Verabschiedung von der Borghardtstiftung zu Stendal, wo er seit 2012 Vorstandvorsitzender war.
„Elimar Brandt steht sinnbildhaft für den Einsatz für Menschen mit Behinderung und ältere Personen. Ihm lag es stets am Herzen, der Einsamkeit entgegenzuwirken und Orte und Räume zu schaffen, in denen Menschen selbstbestimmt, behütet und würdevoll leben können. Dabei bringt er nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch Herz, persönliche Einsatzbereitschaft und Überzeugung ein“, würdigte die Ministerin den scheidenden Vorstandsvorsitzenden.
Mit großem persönlichem Einsatz kümmerte sich der Berliner in Stendal um die Inklusion behinderter Menschen. Dabei lag sein Fokus nicht primär auf der stationären Pflege, sondern auf vielfältigen Angeboten wie Betreutem Wohnen, Wohngemeinschaften, Tagesangeboten, Räumen der Begegnung – also wohnortnahen und niedrigschwelligen Angeboten, die es den Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglichen, am Leben so aktiv wie möglich teilzunehmen.
Unter seiner Mitwirkung wurden zudem zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen oder unterstützt, die Kindern, Jugendlichen, Familien und älteren Menschen zugutekommen. Durch seine Fähigkeit, Menschen zu vernetzen und gemeinsam für gute Ziele zu gewinnen, trug und trägt er auch weiterhin wesentlich zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei. Ministerin Petra Grimm-Benne: „Sein Wirken ist geprägt von Verantwortungsbewusstsein, Beständigkeit und einer tiefen Verbundenheit mit der Region. Mit seinem Engagement hat Elimar Brandt das kulturelle und soziale Leben maßgeblich bereichert und damit den Zusammenhalt vor Ort gestärkt.“
Die Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt wird seit dem Jahr 2000 verliehen und ist die höchste Anerkennung, die für Verdienste um das Gemeinwohl vergeben wird. Die einzig höhere Auszeichnung im Land ist der Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt.
Hintergrund – Engagement von Elimar Brandt:
Das Engagement für seine Mitmenschen begann Elimar Brandt im Jahr 1975 als Krankenhausseelsorger in Berlin. Von 1977 bis 1986 war der Vorsitzender des Jugendausschusses des Bunds Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. 30 Jahre lang war er als Geschäftsführender Direktor der heutigen Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH tätig, bevor er ab 2010 das angeschlagene Familienzentrum Heiligenstadt wieder in ruhige Gewässer führte. 2012 wurde er Vorstandsvorsitzender der Borghardtstiftung zu Stendal in einer für die Stiftung äußerst prekären wirtschaftlichen Lage. Auch hier erwies er sich erneut als „Retter in der Not“, so dass die Stiftung in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiern kann.
Ehrenamtlich wirkt er teils bis heute in Arbeitsgruppen und Gremien mit, um neue Versorgungsformen im Gesundheits- und Pflegebereich zu entwickeln, unter anderem im Berliner Projekt „Pflege 4.0 — Digitalisierung in der Pflege" oder im Stiftungsrat Diakonie Sankt Martin in Rothenburg (Oberlausitz). Zudem hält er zwei- bis dreimal im Monat ehrenamtliche Gottesdienste in verschiedenen freikirchlichen Gemeinden in Berlin.