Dabei betonte sie einmal mehr die Bedeutung der Klinik für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort: „Die Grundversorgung von Erwachsenen und die Notfallversorgung ist versorgungs- oder sicherstellungsrelevant. Es geht um Patientinnen und Patienten, um Beschäftigte, um Familien – und um die Frage, wie wir die medizinische Versorgung im ländlichen Raum verlässlich und zukunftssicher gestalten.“
Grimm-Benne führte aus, dass sie in den vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten geführt hat. „Die Beschäftigten, die kommunale Familie in Zerbst und Anhalt-Bitterfeld und uns alle verbindet ein Ziel: Angesichts der Fahrzeiten zu den umliegenden Kliniken brauchen wir eine stabile Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung vor Ort. Im Umkreis von 30 PKW-Minuten wohnen mehr als 81.000 Einwohner. Deren durchschnittliche Fahrzeit zu einem Krankenhaus würde sich bei einem Wegfall des Standortes Zerbst für diese Fachrichtungen von 13 Minuten auf 21 Minuten erhöhen.“ Für etwa ein Viertel der Einwohner würde sich die Fahrzeit sogar auf über 30 Minuten erhöhen.
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld, bei dem der Sicherstellungsauftrag liegt, bemüht sich derzeit um Übernahme der Helios Klinik Zerbst. „Wenn die einzige Möglichkeit zur Rettung des Krankenhauses Zerbst eine Kommunalisierung ist, dann müssen wir als Landesregierung dafür sorgen, dass der Landkreis den notwendigen finanziellen Spielraum erhält. Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Land die Aufstellung einer möglichen kommunalen Trägergesellschaft unterstützt. Die Landkreise und kreisfreien Städte müssen in die Lage versetzt werden, ihren Sicherstellungsauftrag zu erfüllen. Und die Menschen vor Ort brauchen vor allem eins: Verlässlichkeit“, sagte die Ministerin.
Hintergrund
Im Koalitionsvertrag heißt es: „Sofern für die Versorgung unverzichtbare Krankenhäuser ihren Versorgungsauftrag nachhaltig nicht mehr erfüllen können, wird das für Gesundheit zuständige Ministerium einen Trägerwechsel unterstützen. Dabei sollen für die Landkreise und kreisfreien Städte als Ultima Ratio auch notwendige Rekommunalisierungen im Einzelfall durch erforderliche finanzielle Mittel abgesichert werden.“





