Die „Sensorische Welt“ besteht aus einem Orientierungs- und Mobilitätsparcours, in dem verschiedene Alltagssituationen bei Dunkelheit oder gedämmten Licht mit entsprechenden Hintergrundgeräuschen nachgestellt werden. Teilnehmende orientieren sich lediglich mit Hilfe des Tast- und Hörsinns. Im angrenzenden Schulungsraum können verschiedene Hilfsmittel und Simulationsbrillen ausprobiert werden. Zudem wird veranschaulicht, wie Blinde und sehbeeinträchtige Menschen mit Braille-Zeile und Sprachausgabe am Computer arbeiten und welche Bedeutung barrierefreie Dokumente und Bearbeitungstechniken haben.
„Bereits im vergangenen Jahr habe ich mir selbst ein Bild gemacht und die Welt mit anderen Augen sehen können. Das ist beeindruckend“, sagt Staatssekretär Beck. Der Fokus des Projektes liege dabei nicht ausschließlich auf sehbeeinträchtigten Menschen. Kinder, Jugendliche, Pädagogen und Führungskräfte würden durch Selbsterfahrung, Selbsterkenntnis und Wissensvermittlung für Barrierefreiheit und Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sensibilisiert. „Das ist ein großer Schritt hin zu einer inklusiven Gesellschaft“, so Beck.
BFW-Geschäftsführerin Kerstin Kölzner: „Die Sensibilisierung rund um die Belange der Barrierefreiheit ist ein zentrales Thema unserer Zeit, wenn es um die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe von blinden und sehbehinderten Menschen geht. Obwohl das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz konkrete Anforderungen ab 2025 stellt, gibt es diesbezüglich noch viel zu tun. Die Sensorische Welt hilft ganz wesentlich diesbezüglich zu sensibilisieren und Menschen in verschiedensten Positionen dafür aufzuschließen“
Hintergrund:
Das Berufsförderungswerk Halle (Saale) gGmbH ist als Kompetenzzentrum „Rund um das Sehen“, das einzige Berufsförderungswerk in Mitteldeutschland, das sich auf Seheinschränkungen spezialisiert hat. Damit ist es ein wichtiger regionaler Ansprechpartner auf dem Gebiet der Bildung blinder und sehbehinderter Menschen.