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Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung

Die ärztliche Versorgung steht vor dem Hintergrund des demografischen Wandels vor großen Herausforderungen. Der Koalitionsvertrag der CDU, der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen für die 7. Wahlperiode des Landtages von Sachsen-Anhalt misst in diesem Zusammenhang der hausärztlichen Versorgung besondere Bedeutung bei. So will das Land Ärzte/innen von nicht ärztlichen Tätigkeiten entlasten und den Tätigkeitsbereich der Praxisassistenten/innen weiter entwickeln.

Laut Koalitionsvertrag sollen künftige Mediziner/innen gezielt für das Fach Allgemeinmedizin gewonnen werden. Hierzu werden gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt verschiedene Maßnahmen realisiert, z. B. die Gründung einer „Klasse für Allgemeinmedizin“. Das Land will die Einführung einer „Landeskinderquote“ (Studienbewerber/innen mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt) für die Zulassung zum Medizinstudium prüfen, um damit den Verbleib in Sachsen-Anhalt zu erhöhen. Eine Anstellung von jungen Ärzten/innen in Medizinischen Versorgungszentren oder Praxisgemeinschaften bringt die Möglichkeit einer besseren Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf mit sich.

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (MS) hat die Allgemeinmedizin bisher mit folgenden Maßnahmen/ Initiativen gefördert:

  • Gründung der „Allianz für Allgemeinmedizin“ am 16.09.2015 auf Initiative und unter Moderation MS,
  • Durchführung von 2 Seminaren mit Medizinstudenten/innen und Allgemeinmedizinern/innen in ländlichen Regionen zum Kennenlernen der Berufspraxis und zum Abbau von Fehl- und Vorurteilen über das Berufsbild des/r „Landarztes/-ärztin“ mit finanzieller Beteiligung durch MS; erstmalige Durchführung im Jahr 2015, Fortsetzung in 2016 geplant,
  • Stipendium für angehende Allgemeinmediziner/innen, die sich zu einer späteren, zeitlich befristeten Tätigkeit als Hausärzte/innen in unterversorgten Regionen verpflichten; vertragliche Vereinbarung zwischen dem Land, AOK Sachsen-Anhalt und KV Sachsen-Anhalt; Laufzeit Juli 2010 bis 31. Dezember 2013; seit 01.01.2014 unbefristete Durchführung durch KV Sachsen-Anhalt,
  • Gründung einer „Klasse für Allgemeinmedizin“ an der Universität Halle im Jahre 2011; Errichtung vergleichbarer Strukturen an der Universität Magdeburg in einer Zielvereinbarung mit dem Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2015 vereinbart,
  • Projekt „Vernetztes Versorgungszentrum/ Filialpraxen“ in ländlichen Regionen; dies betrifft Praxen für Allgemeinmedizin in Kalbe (Milde), Letzlingen, Schönhausen und Seehausen (jeweils Altmark); Gründungspartner des Projekts waren das Land, die KV Sachsen-Anhalt und die AOK Sachsen-Anhalt,
  • vom MS initiiertes Modellvorhaben zum Einsatz von mobilen Praxisassistenten/innen von 2007 und 2009 mit Übertragung delegierbarer Leistungen auf nichtärztliches Praxispersonal; anschließend Förderung der Ausbildung und Tätigkeit von Praxisassistenten/innen durch KV Sachsen-Anhalt