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Pfleg­schaft

Das zu­stän­di­ge Ju­gend­amt er­läu­tert In­ter­es­sier­ten die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen und gibt Tipps für den Wer­de­gang.

Eine wei­te­re wich­ti­ge Etap­pe ist ein so ge­nann­tes Eig­nungs­ver­fah­ren. In des­sen Ver­lauf gibt es ein Vor­be­rei­tungs­se­mi­nar, in dem die künf­ti­gen Pfle­ge­per­so­nen um­fas­send auf ihre Auf­ga­be vor­be­rei­tet wer­den. Ein Haus­be­such durch das zu­stän­di­ge Ju­gend­amt fin­det eben­so statt. Letzt­lich ist es auch das Ju­gend­amt, das den Sta­tus "Pfle­ge­el­tern­be­wer­ber / Pfle­ge­el­tern­be­wer­be­rin" er­teilt.

Wer kann sich um eine Pfleg­schaft be­wer­ben?

  • So­wohl Ehe­paa­re also auch al­lein oder in einer Le­bens­ge­mein­schaft le­ben­de Per­so­nen.


Wel­che Fra­gen wer­den im Eig­nungs­ver­fah­ren ge­klärt?

  • Kön­nen die po­ten­ti­el­len Pfle­ge­el­tern auf Dauer oder be­fris­tet tätig sein?
  • Wel­che Schwie­rig­kei­ten, die die Pfle­ge eines frem­den und zudem hilfs­be­dürf­ti­gen Kin­des mit sich brin­gen kann, kön­nen von den po­ten­ti­el­len Pfle­ge­per­so­nen be­wäl­tigt wer­den?
  • In­wie­weit ist die so­zia­le und wirt­schaft­li­che Si­cher­heit der Pfle­ge­el­tern ge­ge­ben?
  • In­wie­weit sind die Pfle­ge­el­tern be­reit und in der Lage, mit den leib­li­chen El­tern der Kin­der und Ju­gend­li­chen um­zu­ge­hen, Sind die Pfle­ge­el­tern auch wirk­lich in der Lage, die Er­zie­hung immer wie­der auf die Be­dürf­nis­se und Be­son­der­hei­ten des Kin­des ein­zu­stel­len?
  • In­wie­weit ist aus­rei­chend Wohn­raum vor­han­den? Dabei gilt: Äl­te­re Kin­der soll­ten in jedem Fall über ein ei­ge­nes Zim­mer ver­fü­gen.

Mit der Be­stä­ti­gung als Pfle­ge­el­tern­be­wer­ber / -​bewerberin wird kein au­to­ma­ti­scher An­spruch auf Auf­nah­me eines Pfle­ge­kin­des be­grün­det. Es liegt im fach­li­chen Er­mes­sen der Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen der Pfle­ge­kin­der­diens­te bei den Ju­gend­äm­tern, wel­che Pfle­ge­kin­der sie zu wel­chen Pfle­ge­el­tern ver­mit­teln.

Für den Fall, dass Pfle­ge­el­tern ein Kind auf­neh­men, sind sie ge­mein­sam mit dem Ju­gend­amt und den leib­li­chen El­tern ver­pflich­tet, im Rah­men der so ge­nann­ten Hil­fe­pla­nung nach KJHG über die Ent­wick­lung des Kin­des zu be­ra­ten und die Hilfe zur Er­zie­hung im In­ter­es­se des Kin­des zu ge­stal­ten.

Pfle­ge­geld
Für die Auf­nah­me eines Pfle­ge­kin­des wird Pfle­ge­geld als An­er­ken­nung für die sehr ver­ant­wor­tungs­vol­le eh­ren­amt­li­che Tä­tig­keit der Pfle­ge­el­tern ge­zahlt. Be­stand­tei­le sind der Grund­be­trag und der Er­zie­hungs­be­darf. Der Grund­be­trag um­fasst die Leis­tun­gen zum Un­ter­halt und staf­felt sich je nach Alter des Kin­des. Die Höhe des Er­zie­hungs­be­tra­ges ist ab­hän­gig vom Auf­wand für die Pfle­ge. Es gibt die Klas­si­fi­zie­run­gen Voll­zeit­pfle­ge, so­zi­al­päd­ago­gi­sche Pfle­ge, Be­reit­schafts­pfle­ge und heil­päd­ago­gi­sche Pfle­ge. Für die heil- und so­zi­al­päd­ago­gi­sche Pfle­ge sind spe­zi­el­le Qua­li­fi­ka­tio­nen er­for­der­lich.

Zur kon­kre­ten Höhe des Pfle­ge­gel­des geben die Ju­gend­äm­ter Aus­kunft.

Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten
Neben dem ört­lich zu­stän­di­gen Ju­gend­amt bie­tet auch das Lan­des­ju­gend­amt in Halle Pfle­ge­el­tern sowie in­ter­es­sier­ten An­wär­te­rin­nen und An­wär­tern Wei­ter­bil­dun­gen an. Das Land för­dert seit 1995 eine Pfle­ge­el­tern­schu­le. Sie be­fin­det sich in Bern­burg in Trä­ger­schaft der Stif­tung Evan­ge­li­sche Ju­gend­hil­fe e.V..

Auf ört­li­cher Ebene exis­tie­ren zudem Pfle­ge­el­tern­ver­ei­ne. Dabei han­delt es sich um In­ter­es­sen­ge­mein­schaf­ten, zu denen sich Pfle­ge­el­tern im In­ter­es­se eines bes­se­ren Ge­dan­ken­aus­tau­sches zu­sam­men­ge­schlos­sen haben.

Kon­takt­adres­sen zu Pfle­ge­kin­der