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Zum Tag der Ar­beit am 1. Mai: Be­schäf­tig­ten­be­fra­gung zeigt ins­ge­samt ver­bes­ser­te Ar­beits­be­din­gun­gen – Zeit­druck sorgt für Be­las­tun­gen

Die Zu­frie­den­heit mit den Ar­beits­be­din­gun­gen in Sachsen-​Anhalt wächst wei­ter. Das zei­gen die Er­geb­nis­se einer re­prä­sen­ta­ti­ven Um­fra­ge des Deut­schen Ge­werk­schafts­bun­des (DGB) unter 900 Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern aus Sachsen-​Anhalt, die zu ihrer Sicht u.a. auf Ein­kom­men, Ar­beits­be­las­tung sowie Beschäftigungs-​ und Ar­beits­platz­si­cher­heit in­ter­viewt wur­den. 

An­läss­lich des Tags der Ar­beit am 1. Mai sagte Mi­nis­te­rin Grimm-​Benne mit Blick auf den „DGB-​Index Gute Ar­beit“: „Unser Land ist auf einem guten Weg. Die Men­schen in Sachsen-​Anhalt haben we­ni­ger Sor­gen um ihren Ar­beits­platz und vor der Ar­beits­lo­sig­keit. Immer mehr Be­schäf­tig­te sind mit ihrem Ein­kom­men zu­frie­den. Män­ner sind mit ihrem Ein­kom­men zu­frie­de­ner als Frau­en. Das zeigt: Gleich­stel­lungs­po­li­tisch müs­sen wir auf dem Ar­beits­markt noch wei­ter vor­an­kom­men.“ 

Gleich­zei­tig gin­gen die kör­per­li­chen Be­las­tun­gen durch schwe­re Ar­beit als auch die Wochenend-​ und Schicht­ar­beit deut­lich zu­rück. Den­noch liegt der An­teil der be­son­ders be­las­ten­den Nacht­ar­beit über dem Bun­des­durch­schnitt. 17 Pro­zent der Be­frag­ten aus Sachsen-​Anhalt leis­ten oft oder sogar sehr häu­fig Nacht­ar­beit, wo­hin­ge­gen der An­teil im bun­des­wei­ten Durch­schnitt nur neun Pro­zent be­trägt.
Wäh­rend sich 2011 noch 37 Pro­zent der Be­frag­ten vor einem Job­ver­lust sorg­ten, waren es in der ak­tu­el­len Be­fra­gung nur 8,5 Pro­zent. Die Hälf­te aller Be­schäf­tig­ten glaubt, die ak­tu­el­le Tä­tig­keit nicht bis zur Rente aus­üben zu kön­nen. „Un­ter­neh­men sind ge­for­dert, stär­ker für gute und ge­sun­de Be­schäf­ti­gungs­be­din­gun­gen zu sor­gen“, ap­pel­liert Grimm-​Benne an die Wirt­schaft. 

Die IG Me­tall be­grüßt die Ver­bes­se­run­gen bei den klas­si­schen In­di­ka­to­ren guter Ar­beit wie kör­per­li­che Be­las­tung, wid­ri­ge Um­ge­bungs­be­din­gun­gen oder Wo­chen­end­ar­beit. Gleich­wohl sind in Sachsen-​Anhalt die Be­las­tun­gen bei den The­men Zeit­druck und – wei­ter ge­fasst – der zu­neh­men­den Ar­beits­ver­dich­tung nach wie vor si­gni­fi­kant höher als im Rest Ost­deutsch­lands. „Das größ­te De­fi­zit sehen wir al­ler­dings nach wie vor bei der ma­te­ri­el­len und so­zia­len Ab­si­che­rung der Be­schäf­tig­ten in Sachsen-​Anhalt. Die Tat­sa­che, dass über 80 Pro­zent der Be­frag­ten davon aus­ge­hen, dass ihre spä­te­re ge­setz­li­che Rente für ein gutes Leben nicht aus­rei­chen wird, ist al­ler­dings ein Alarm­si­gnal. Vor­aus­set­zung für eine aus­kömm­li­che Rente sind na­tür­lich an­ge­mes­se­ne Ein­kom­men und eine deut­lich bes­se­re be­trieb­li­che Al­ters­vor­sor­ge. Für bei­des tritt die IG Me­tall ent­schie­den ein. Vor dem Hin­ter­grund des hohen Fach­kräf­te­be­darfs kann gute Ar­beit in Sachsen-​Anhalt künf­tig nur hei­ßen: at­trak­ti­ve Ein­kom­men, gute be­trieb­li­che Al­ters­vor­sor­ge und eine Ar­beit, die nicht krank macht“, so Dr. Fre­de­ric Spei­del von der IG Me­tall Be­zirks­lei­tung in Nie­der­sach­sen und Sachsen-​Anhalt. 

Die Er­geb­nis­se des DGB-​Index‘ zei­gen zudem: Gute Ar­beits­be­din­gun­gen ver­bes­sern die Blei­be­per­spek­ti­ve von Be­schäf­tig­ten. Mit­be­stim­mung und Mit­ge­stal­tung stei­gern die Zu­frie­den­heit im Un­ter­neh­men. DGB-​Landesleiterin Su­san­ne Wie­de­mey­er: „Vor allem in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels, des Struk­tur­wan­dels und der Di­gi­ta­li­sie­rung müs­sen die Un­ter­neh­men ihren Be­schäf­tig­ten gute Ar­beits­be­din­gun­gen bie­ten und sie bei der An­pas­sung an neue Qua­li­fi­ka­ti­ons­an­for­de­run­gen un­ter­stüt­zen. Die Be­trie­be müs­sen ihre Be­schäf­tig­ten stär­ker för­dern, wol­len sie ihr Po­ten­ti­al und Know­how stär­ker er­schlie­ßen. Be­triebs­rä­te tra­gen dazu bei, Ar­beit­ge­ber für die The­men Qua­li­fi­zie­rung und Wei­ter­bil­dung zu sen­si­bi­li­sie­ren, damit Be­schäf­tig­te ad­äqua­te An­ge­bo­te er­hal­ten.“

Hin­ter­grund:
Der DGB führt seit 2007 jähr­lich eine bun­des­wei­te Be­schäf­tig­ten­be­fra­gung durch, den „DGB-​Index - Gute Ar­beit". Damit liegt für die Bun­des­re­pu­blik eine re­prä­sen­ta­ti­ve In­for­ma­ti­ons­quel­le zur Ent­wick­lung der Ar­beits­be­din­gun­gen der ab­hän­gig Be­schäf­tig­ten vor. Sachsen-​Anhalt hat nach 2011, 2014 und 2019 auch im Jahr 2023 einen er­gän­zen­den Lan­des­be­richt in Auf­trag ge­ge­ben. Dazu wur­den zwi­schen Ende Fe­bru­ar und Ende April 2023 900 Be­schäf­tig­te aus Sachsen-​Anhalt in­ter­viewt, wie sie ihre per­sön­li­chen Ar­beits­be­din­gun­gen ein­schät­zen. 

Eine Zu­sam­men­fas­sung der Be­fra­gungs­er­geb­nis­se fin­det sich anbei. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie auf der Home­page des Ar­beits­mi­nis­te­ri­ums hier ...