„Ich bin sehr froh, dass Sie in unserem Land einmal dort praktizieren werden, wo Hausärztinnen und Hausärzte fehlen. Ihr Engagement wird einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in den ländlichen Regionen leisten“, sagte Grimm-Benne beim feierlichen Empfang im Gesundheitsministerium. 26 junge Frauen und Männer, darunter 19 „Landeskinder“, werden ab dem kommenden Wintersemester ihr Studium der Humanmedizin an den Universitäten in Magdeburg und Halle beginnen. Sie verpflichten sich, nach Abschluss des Studiums und der Facharztweiterbildung für mindestens zehn Jahre in Regionen Sachsen-Anhalts mit Versorgungsbedarf zu praktizieren. Weitere fünf Studienplätze konnten über die Amtsarztquote vergeben werden, die an eine spätere Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Sachsen-Anhalt gebunden ist.
Der Bewerbungserfolg hängt maßgeblich vom Ergebnis eines Studierfähigkeitstests ab, der mit 50 Prozent gewichtet wird. Mit 40 Prozent zählt eine einschlägige Berufsausbildung oder -erfahrung, mit zehn Prozent die Abiturnote. „Für die spätere Tätigkeit als Ärztin oder Arzt braucht es nicht zwingend ein Einser-Abitur, sondern auch Erfahrungen im Umgang mit Patientinnen und Patienten sowie soziale Kompetenz. Dank der Land- und Amtsarztquote können sich junge Menschen ihren Traum vom Medizinstudium erfüllen“, sagt Grimm-Benne.
Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt: „Als KVSA stellen wir die ambulante, medizinische Versorgung sicher. Ich freue mich, dass wir weitere 26 und mit der bevorstehenden Erhöhung 32 zukünftige Hausärzte gewinnen konnten, mit denen wir fest rechnen können. Gerichtet an die Bewerbenden: Ich selbst bin Hausarzt in einer ländlichen Region und ich weiß, dass Ihnen ein erfüllendes und abwechslungsreiches Berufsleben bevorsteht. Sie werden Patienten und ganze Familien betreuen und medizinisch versorgen. Sie werden mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern in Berührung kommen und Sie lernen ständig dazu. Für das bevorstehende Studium wünsche ich Ihnen Durchhaltevermögen und viel Erfolg!“
Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt: „Als Ärztekammer begrüßen wir jede Maßnahme, welche der medizinischen Versorgung unserer Bevölkerung dient. Für das Funktionieren der Gesellschaft in unserem Bundesland sind die Allgemeinmedizin und der Öffentlicher Gesundheitsdienst enorm wichtig, sodass wir diese beiden Fachrichtungen nicht nur durch Möglichkeiten des Quereinstiegs, sondern bereits vor Erteilung der Approbation, ja sogar vor Beginn des ersten Semesters gezielt fördern. Wir glauben, dass die Landarzt- und Amtsarztquote ein notwendiges und gutes Instrument zur Sicherstellung der Versorgung ist – die zugleich jungen, motivierten Menschen eine Chance bietet, ihren Traum vom Medizinstudium umzusetzen und ihre ärztliche Expertise mit Leidenschaft, Herz und Verstand dort einzusetzen, wo sie am dringendsten gebraucht wird.“
Die Resonanz auf die Vorabquote ist auch beim sechsten Bewerbungsdurchgang ungebrochen groß. „Mehr als insgesamt 130 Studierende im Rahmen der Landarztquote zeigen, dass wir in Sachsen-Anhalt bereits früh einen richtigen Weg eingeschlagen haben, um die hausärztliche Versorgung auf dem Land zu stärken“, sagt Grimm-Benne. Bereits in Kürze werden durch die Erhöhung der Vorabquote auf jährlich 32 Studienplätze noch sechs weitere Studierende eine Zusage für das kommende Wintersemester erhalten können. Möglich wurde die Erhöhung durch die Absenkung bislang nicht ausgeschöpfter Vorabquoten, etwa für Härtefälle oder ausländische Studierende.
Weitere Informationen gibt es unter: www.landarztquote-sachsen-anhalt.de und www.amtsarztquote-sachsen-anhalt.de
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