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In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­te von Bund und Län­dern: Er­run­gen­schaf­ten un­se­rer Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft nicht Wahl­kampf­ge­tö­se op­fern

Die In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­ten der Län­der und der Bun­des­re­gie­rung ap­pel­lie­ren an Bund, Län­der und Kom­mu­nen, für gute Zuwanderungs-​ und In­te­gra­ti­ons­be­din­gun­gen zu sor­gen.

In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­te von Bund und Län­dern

„Deutsch­land hat in den letz­ten Jah­ren Fort­schrit­te er­zielt, z.B. mit dem Chan­cen­auf­ent­halts­recht, dem Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz, der Öff­nung der In­te­gra­ti­ons­kur­se und der Re­form des Staats­an­ge­hö­rig­keits­rechts. Jetzt gilt es, diese Er­run­gen­schaf­ten zu si­chern und wei­ter ge­mein­sam an einer mo­der­nen Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft zu ar­bei­ten. […] Ge­set­ze und Ver­ord­nun­gen al­lei­ne rei­chen aber nicht. Es be­darf einer Hal­tung aller, die klar und ein­deu­tig sagt: Wir be­trach­ten Ein­wan­de­rung und Viel­falt als einen Ge­winn für un­se­re Ge­sell­schaft! Eine sol­che Hal­tung er­war­ten wir auch im kom­men­den Bun­des­tags­wahl­kampf und von der künf­ti­gen Bun­des­re­gie­rung“, heißt es in einer ge­mein­sa­men Er­klä­rung der In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­ten.

Staats­se­kre­tä­rin Susi Möb­beck, In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­te der Lan­des­re­gie­rung von Sachsen-​Anhalt, ist Un­ter­zeich­ne­rin der Er­klä­rung und be­tont: „Sachsen-​Anhalt ist auf ge­lin­gen­de Zu­wan­de­rung an­ge­wie­sen, um zu­kunfts­fä­hig zu blei­ben. Ohne eine von Staat und Zi­vil­ge­sell­schaft ge­leb­te Will­kom­mens­kul­tur wird es nicht ge­lin­gen, Men­schen aus dem Aus­land zu über­zeu­gen, nach Sachsen-​Anhalt zu kom­men. Men­schen mit Mi­gra­ti­ons­ge­schich­te, die schon lange in un­se­rem Bun­des­land leben und ar­bei­ten, sind selbst­ver­ständ­li­cher Teil un­se­rer Ge­sell­schaft und dür­fen nicht aus­ge­grenzt wer­den. Ras­sis­mus darf kei­nen Platz in un­se­rer Ge­sell­schaft haben.“

Ber­li­ner Er­klä­rung der In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­ten der Län­der und des Bun­des im Wort­laut:

Deutsch­land ist ein Ein­wan­de­rungs­land. Rund 30 Pro­zent un­se­rer Be­völ­ke­rung haben eine Ein­wan­de­rungs­ge­schich­te. Wir sind ein Land der Viel­falt. Das En­ga­ge­ment vie­ler Men­schen und In­sti­tu­tio­nen trägt maß­geb­lich zu In­te­gra­ti­on und Teil­ha­be bei. Deutsch­land pro­fi­tiert von Ein­wan­de­rung und ist in Zu­kunft dar­auf an­ge­wie­sen.

Deutsch­land hat in den letz­ten Jah­ren Fort­schrit­te er­zielt, z.B. mit dem Chan­cen­auf­ent­halts­recht, dem Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz, der Öff­nung der In­te­gra­ti­ons­kur­se und der Re­form des Staats­an­ge­hö­rig­keits­rechts.

Jetzt gilt es, diese Er­run­gen­schaf­ten zu si­chern und wei­ter ge­mein­sam an einer mo­der­nen Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft zu ar­bei­ten.

Die Frage, wie In­te­gra­ti­on ge­lingt, ent­schei­det sich maß­geb­lich in den Städ­ten und Ge­mein­den. Damit sie diese wich­ti­ge Auf­ga­be wei­ter über­neh­men kön­nen, be­nö­ti­gen sie Ver­läss­lich­keit und Pla­nungs­si­cher­heit. Deutsch­land braucht eine kri­sen­fes­te In­te­gra­ti­ons­in­fra­struk­tur, die In­te­gra­ti­on und Teil­ha­be von An­fang an er­mög­licht. Denn ge­lin­gen­de Ein­wan­de­rung ist eine Dau­er­auf­ga­be. Es geht hier­bei nicht nur um die In­te­gra­ti­on von Ge­flüch­te­ten, son­dern z.B. auch um EU-​Arbeitnehmende und um Men­schen, die über das Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­ge­setz zu uns kom­men. Bund und Län­der sind ge­for­dert, die Kom­mu­nen bei die­ser Auf­ga­be dau­er­haft und ver­läss­lich zu un­ter­stüt­zen.

Ge­mein­sa­me Auf­ga­be von Bund und Län­dern wird es sein, die in­te­gra­ti­ons­be­zo­ge­nen Leis­tun­gen so aus­zu­ge­stal­ten, dass sie ef­fi­zi­en­ter in­ein­an­der­grei­fen. Im kom­men­den Jahr fei­ern wir 20-​jähriges Ju­bi­lä­um der In­te­gra­ti­ons­kur­se. Die­ser Zeit­punkt soll zum An­lass ge­nom­men wer­den, die In­te­gra­ti­ons­kur­se ver­läss­lich, aus­kömm­lich und dau­er­haft zu fi­nan­zie­ren. Die Mi­gra­ti­ons­be­ra­tung des Bun­des muss ge­setz­lich kla­rer ver­an­kert wer­den.

Wich­tig ist, dass wir die Migrantinnen-​ und Mi­gran­ten­or­ga­ni­sa­tio­nen als zen­tra­le Ak­teu­re in un­se­rer Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft stär­ken. Ihre Ex­per­ti­se und Mit­wir­kung ist für die Ge­stal­tung eines di­ver­si­täts­ori­en­tier­ten Ge­mein­wohls von be­son­de­rer Be­deu­tung. Sie be­nö­ti­gen auf allen Ebe­nen mehr Re­prä­sen­tanz, Teil­ha­be und eine aus­kömm­li­che Fi­nan­zie­rung.

Die ak­tu­el­le Asyl­de­bat­te be­dient mi­gra­ti­ons­feind­li­che Res­sen­ti­ments und scha­det dem ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halt. Die In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­ten be­kräf­ti­gen, dass sie am grund­ge­setz­lich ge­si­cher­ten Recht auf Asyl fest­hal­ten und sich gegen jeden Ver­such sei­ner Ein­schrän­kung weh­ren.

In­te­gra­ti­ons­po­li­tisch wur­den in den letz­ten Jah­ren wich­ti­ge Wei­chen dafür ge­stellt, dass Deutsch­land im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb um Ar­beits­kräf­te Schritt hal­ten kann. Ge­set­ze und Ver­ord­nun­gen al­lei­ne rei­chen aber nicht. Es be­darf einer Hal­tung aller, die klar und ein­deu­tig sagt: Wir be­trach­ten Ein­wan­de­rung und Viel­falt als einen Ge­winn für un­se­re Ge­sell­schaft! Eine sol­che Hal­tung er­war­ten wir auch im kom­men­den Bun­des­tags­wahl­kampf und von der künf­ti­gen Bun­des­re­gie­rung.