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Gleich­stel­lungs­mi­nis­te­rin Grimm-​Benne be­grüßt Bun­des­rats­ent­schei­dung: Ge­walt­hil­fe­ge­setz sorgt für bes­se­ren Schutz für ge­walt­be­trof­fe­ne Frau­en

Der Bun­des­rat hat heute den Weg für das Ge­walt­hil­fe­ge­setz frei­ge­macht. Erst­mals wird damit ein bun­des­wei­ter Rechts­an­spruch auf Schutz und Hilfe für Opfer häus­li­cher Ge­walt ge­schaf­fen.

Der Bund wird sich am Aus­bau und Be­trieb des  Hil­fe­sys­tems für von Ge­walt Be­trof­fe­ne Frau­en und deren Kin­dern be­tei­li­gen.

„Das Ge­walt­hil­fe­ge­setz ist ein Mei­len­stein im Kampf gegen ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Ge­walt: 35 Jahre nach­dem in Leip­zig das erste Frau­en­haus in Ost­deutsch­land er­öff­net wurde, über­nimmt der Bund erst­ma­lig Mit­ver­ant­wor­tung und un­ter­stützt die Län­der fi­nan­zi­ell. Der Rechts­an­spruch auf Schutz und Be­ra­tung sowie der Aus­bau der Hilfs­an­ge­bo­te wer­den ent­schei­dend dazu bei­tra­gen, den Zu­gang für Be­trof­fe­ne zu ver­bes­sern“, er­klärt Sachsen-​Anhalts Gleich­stel­lungs­mi­nis­te­rin Petra Grimm-​Benne. Der Bund stellt dafür über einen Zeit­raum von 10 Jah­ren bun­des­weit ins­ge­samt 2,6 Mil­li­ar­den Euro be­reit.

Die Not­wen­dig­keit des Ge­set­zes un­ter­strei­chen alar­mie­ren­de Zah­len: Laut La­ge­bild Ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Ge­walt 2023 des Bun­des­kri­mi­nal­am­tes wird in Deutsch­land fast täg­lich eine Frau Opfer eines Fe­mi­zids – und circa 400 Frau­en er­lei­den täg­lich Ge­walt durch ihre (Ex-)Part­ner. Mehr als jede drit­te Frau in Deutsch­land hat seit ihrem 15. Le­bens­jahr kör­per­li­che und/oder se­xu­el­le Ge­walt er­fah­ren. In Sachsen-​Anhalt er­fass­te die Po­li­zei 2023 ins­ge­samt 7.928 Fälle häus­li­cher Ge­walt – ein An­stieg um 11,3 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr. Auf­grund der hohen Dun­kel­zif­fer im Be­reich häus­li­che Ge­walt spie­gelt die Po­li­zei­li­che Kri­mi­nal­sta­tis­tik den tat­säch­li­chen Um­fang zudem nur be­dingt wider.

Hin­ter­grund:
Sachsen-​Anhalt ver­fügt über ein flä­chen­de­cken­des Netz aus 19 Frau­en­häu­sern und zehn am­bu­lan­ten Be­ra­tungs­stel­len. Ein mo­bi­les Team aus Psy­cho­lo­gin­nen er­gänzt die Be­treu­ung von Frau­en und Kin­dern in den Frau­en­häu­sern. Wei­te­re Un­ter­stüt­zung bie­ten vier Fach­be­ra­tungs­stel­len für Be­trof­fe­ne se­xua­li­sier­ter Ge­walt, vier In­ter­ven­ti­ons­stel­len mit guter räum­li­cher Ab­de­ckung durch Au­ßen­stel­len, die Fach­stel­le VERA und die Tä­ter­be­ra­tungs­stel­le bei häus­li­cher Ge­walt Die Lan­des­ko­or­di­nie­rungs­stel­le zur Um­set­zung der Istanbul-​Konvention (LIKO) ko­or­di­niert diese An­ge­bo­te.