Magdeburg. Sozialministerin Petra Grimm-Benne überreichte den entsprechenden Zuwendungsbescheid in Magdeburg. Die Ministerin sagte: „Menschen mit Suchtproblemen brauchen bürgernahe und professionelle Hilfe. Deshalb unterstützen wir seit Jahren Suchtberatungsstellen, Fachstellen für Suchtprävention und die Landesstelle für Suchtfragen. Da Sucht leider noch immer mit Scham behaftet ist, müssen die Hürden zum Hilfesystem weiter gesenkt werden. Wir setzen deshalb auf mehr digitale Angebote, wodurch sich Betroffene in ihrem gewohnten Umfeld schnell und anonym beraten lassen können.“ Nicht nur Betroffene, sondern auch deren Familien und Freunde können Unterstützung in der Suchthilfe finden. Angehörige lernen, wie sie mit der Situation umgehen können, wie sie selbst Unterstützung erhalten und wie sie den Betroffenen helfen können, ohne sich selbst zu überfordern.
Helga Meeßen-Hühne, Leiterin der Landesstelle für Suchtfragen, betont: „Wir sind froh über die kontinuierliche gute Kooperation mit dem Sozialministerium, die gemeinsam mit Praxis und Trägern die zeitgemäße Weiterentwicklung von Suchthilfe und -prävention ermöglicht. Angesichts der Herausforderungen durch neue Suchtmittel wie künstliche Opiate wie z.B. Fentanyl, die Teillegalisierung von Cannabis sowie durch die neuen Medien und die Glücksspielsuchtgefährdung sind dringend weiterhin professionelle Fachstellen für Suchtprävention nötig. Im Bereich der Suchtberatung gelingt mit dem landesgeförderten Projekt DigiSucht die Erweiterung der Hilfemöglichkeiten für Ratsuchende, gerade bei langen Fahrwegen.“
Die Landesstelle ist ein Fachausschuss der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt e.V., dem Zusammenschluss der im Land tätigen Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Dr. Carlhans Uhle, Vorstandsvorsitzender der LIGA, sagt: „Die Übergabe des Zuwendungsbescheids an die Landesstelle für Suchtfragen ist ein wichtiger Schritt, um unsere Unterstützung für die Menschen, die von Sucht betroffen sind, weiter zu verstärken. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, präventive Maßnahmen zu stärken, bestehende Hilfsangebote auszubauen und den Betroffenen eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu bieten.“
Die Landesstelle für Suchtfragen bündelt die suchtpräventiven Aktivitäten im Land. Die Umsetzung erfolgt in erster Linie mit Hilfe der derzeit insgesamt 15 Fachstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten, die zumeist regionale Angebote entwickeln. Wesentliche Aufgaben der Landesstelle sind die Koordination von Suchtprävention und Suchtkrankenhilfe, Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung sowie die Begleitung von Forschungsarbeiten. Darüber hinaus leistet die Landesstelle einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des Landesgesundheitszieles im Bereich der legalen Suchtmittel. Sie ist ebenfalls in länderübergreifenden Fachgremien tätig. Mitglieder der Landesstelle sind neben den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege Hochschulen, landesweit tätige Fachverbände sowie Selbsthilfeverbände.