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Nicht­ehe­li­che Le­bens­ge­mein­schaf­ten

Auch in nicht­ehe­li­chen Le­bens­ge­mein­schaf­ten kön­nen Pro­ble­me auf­tre­ten hin­sicht­lich der Auf­ga­ben­tei­lung und der so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Ab­si­che­rung des nicht er­werbs­tä­ti­gen Part­ners, der sich der Familien-​ und Haus­halts­ar­beit wid­met. Das ist in­so­fern be­deut­sam, da der nicht er­werbs­tä­ti­ge Part­ner im Kon­flikt­fall keine Un­ter­halts­an­sprü­che stel­len kann. Bei auf­tre­ten­den Kon­flik­ten bis hin zur Tren­nung kön­nen schrift­li­che Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen den Part­nern und die ren­ten­ver­si­che­rungs­recht­li­che Ab­si­che­rung des nicht er­werbs­tä­ti­gen Part­ners den Schwä­che­ren schüt­zen.
Sie soll­ten z.B. ein Vermögens-​ und Gü­ter­ver­zeich­nis füh­ren, aus dem her­vor­geht, wem zu­min­dest die wich­ti­ge­ren Vermögens-​ und Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de ge­hö­ren. Der Miet­ver­trag für die ge­mein­sam ge­nutz­te Woh­nung soll­te nach Mög­lich­keit mit bei­den Part­nern ab­ge­schlos­sen wer­den, da sonst der auf­ge­nom­me­ne Part­ner le­dig­lich „ge­dul­det“ wird. An­de­rer­seits ist bei einem ge­mein­sa­men Miet­ver­trag zu be­ach­ten, dass die­ser im Re­gel­fall auch nur ge­mein­sam be­en­det wer­den kann.
Zweck­mä­ßig kann es sein, sich ge­gen­sei­tig Voll­mach­ten für Ban­ken und Spar­kas­sen aus­zu­stel­len. Eben­so kann man mit Hilfe eines No­tars Erb­fol­ge und Erb­an­sprü­che in einem Tes­ta­ment bzw. Erb­ver­trag fest­le­gen.
Wich­tig: Vor dem Ab­schluss eines Part­ner­schafts­ver­tra­ges ist eine Rechts­be­ra­tung emp­feh­lens­wert.
An­sprü­che aus einer öffentlich-​rechtlichen Al­ters­ver­sor­gung kön­nen nicht ver­trag­lich ge­re­gelt wer­den. Man kann je­doch Le­bens­ver­si­che­rungs­ver­trä­ge ab­schlie­ßen, in denen die Zah­lung der Ver­si­che­rungs­sum­me an den an­de­ren Part­ner ver­ein­bart ist. Mög­lich ist auch eine no­ta­ri­ell be­glau­big­te Un­ter­halts­re­ge­lung für den Fall der Tren­nung.
Das Sor­ge­recht für Kin­der liegt bei nicht ver­hei­ra­te­ten Paa­ren grund­sätz­lich bei der Mut­ter. Ein ge­mein­sa­mes Sor­ge­recht bei­der El­tern­tei­le ist mög­lich, wenn ent­spre­chen­de Er­klä­run­gen form­ge­recht ab­ge­ge­ben wer­den. Den Part­nern einer nicht ehe­li­chen Le­bens­ge­mein­schaft steht der Ehegattensplitting-​Vorteil nicht zu.
Nach dem Erbschaftsteuer-​ und Schen­kungsteu­er­ge­setz wer­den Zu­wen­dun­gen unter Part­nern einer nicht ehe­li­chen Ge­mein­schaft nicht wie Zu­wen­dun­gen unter Ehe­gat­ten be­han­delt.