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Fa­mi­lie

Pfle­ge­kin­der

Das Heim ist seit 1990 nicht mehr die ein­zi­ge Al­ter­na­ti­ve für Kin­der und Ju­gend­li­che, die nicht bei El­tern oder Ver­wand­ten leben kön­nen. Viel­mehr gibt es die Chan­ce, dass diese hilfs­be­dürf­ti­gen Mäd­chen und Jun­gen in Pfle­ge­fa­mi­li­en und damit in fa­mi­liä­rer Ge­bor­gen­heit ein neues Zu­hau­se fin­den. Sie haben also trotz aller Pro­ble­me im und wo­mög­lich mit dem fa­mi­liä­ren Um­feld den­noch die Chan­ce, in Fa­mi­li­en groß zu wer­den.

Grund­la­ge ist das Kinder-​ und Ju­gend­hil­fe­ge­setz (KJHG). Er er­öff­net an­ders als zu DDR-​Zeiten in Pa­ra­graph 33 die Mög­lich­keit, dass Voll­zeit­pfle­ge auch am­bu­lant von Pfle­ge­el­tern er­bracht wer­den kann.

Trotz die­ser deut­li­chen Zah­len muss aber auch fest­ge­hal­ten wer­den, dass Heim­erzie­hung den­noch ein not­wen­di­ges An­ge­bot der Kinder-​ und Ju­gend­hil­fe bleibt. Nicht jedes Kind, das Er­zie­hungs­hil­fe be­nö­tigt, kann in einer Pfle­ge­fa­mi­lie auf­ge­nom­men wer­den.

Im Ge­gen­satz zur Ad­op­ti­on sind Pfle­ge­el­tern „El­tern auf Zeit“. Pfle­ge­el­tern sor­gen bei der Auf­nah­me eines Pfle­ge­kin­des im Auf­trag der leib­li­chen El­tern und des Ju­gend­am­tes für ihr Pfle­ge­kind. Der Auf­ent­halt in einer Pfle­ge­fa­mi­lie rich­tet sich nach den in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­sen des Kin­des. Dies kann für kurze Dauer sein, z.B. für die Zeit eines Kur­auf­ent­hal­tes der Mut­ter, aber auch für meh­re­re Jahre bis hin zur ge­sam­ten Zeit als Kind bzw. Ju­gend­li­cher. Vor der Be­wer­bung als Pfle­ge­mut­ter oder -​vater, soll­ten Sie prü­fen, ob Sie in der Lage sind, ein Pfle­ge­kind auch wie­der los­zu­las­sen.
Ein Kind in Pfle­ge neh­men, kön­nen Ehe­paa­re, Part­ner bzw. Part­ne­rin­nen in Le­bens­part­ner­schaf­ten und Al­lein­ste­hen­de, die über ein ge­si­cher­tes Ein­kom­men und aus­rei­chend Wohn­raum ver­fü­gen, ge­nü­gend freie Zeit für das Kind haben, ge­dul­dig und be­last­bar sind, kommunikations-​ und lern­fä­hig sind, in ein in­tak­tes so­zia­les Netz ein­ge­bet­tet sind, Er­fah­rung im Um­gang mit Kin­dern haben,  be­reit sind, mit dem Pfle­ge­kin­der­dienst und der Her­kunfts­fa­mi­lie zu­sam­men zu ar­bei­ten.

Für alle Fra­gen, die Be­wer­bung und die Ver­mitt­lung eines Kin­des sind die Pfle­ge­kin­der­diens­te in den Ju­gend­äm­tern zu­stän­dig. Be­ra­tun­gen leis­ten das Lan­des­ver­wal­tungs­amt oder das Fach­zen­trum für Pfle­ge­kin­der­we­sen Sachsen-​Anhalt der Stif­tung Evan­ge­li­sche Ju­gend­hil­fe St. Jo­han­nis Bern­burg. Dar­über hin­aus ste­hen ein Lan­des­ver­band für Pflege-​ und Ad­op­tiv­el­tern und re­gio­na­le Orts­ver­bän­de als An­sprech­part­ne­rin­nen und An­sprech­part­ner zur Ver­fü­gung.

Fach­zen­trum für Pfle­ge­kin­der­we­sen in Sachsen-​Anhalt


Por­tal der Pfle­ge­el­tern­ver­ei­ne Sachsen-​Anhalt

Erste An­lauf­stel­le für an Pfleg­schaft in­ter­es­sier­te Per­so­nen ist das ört­lich zu­stän­di­ge Ju­gend­amt.