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An­de­re Mög­lich­kei­ten, El­tern zu wer­den

Ad­op­ti­on

Für man­che Paare, die un­ge­wollt kin­der­los blei­ben, stellt die Ad­op­ti­on eine Mög­lich­keit dar, den­noch eine Fa­mi­lie zu grün­den. Für Kin­der da­ge­gen, die aus den ver­schie­dens­ten Grün­den nicht bei ihren leib­li­chen El­tern auf­wach­sen kön­nen, be­deu­tet die Frei­ga­be zur Ad­op­ti­on die Chan­ce zu einer nor­ma­len und sta­bi­len Ent­wick­lung in einer neuen Fa­mi­lie. Ein Kind ad­op­tie­ren kön­nen:

  • Ehe­paa­re und Al­lein­ste­hen­de,  wenn ein Ehe­part­ner min­des­tens
  • 25 Jahre alt und der an­de­re Ehe­part­ner min­des­tens 21 Jahre alt ist;
  • wenn Al­lein­ste­hen­de min­des­tens 25 Jahre alt sind,
  • wenn das Ehe­paar das Kind ge­mein­sam ad­op­tiert, die über ein ge­si­cher­tes Ein­kom­men und aus­rei­chend Wohn­raum ver­fü­gen sowie die not­wen­di­ge Reife mit­brin­gen, die nicht über­durch­schnitt­lich viel älter sind als leib­li­che El­tern, die die künf­ti­gen Ge­schwis­ter­kin­der auf das Ad­op­tiv­kind vor­be­rei­ten kön­nen, so dass keine In­ter­es­sen­kon­flik­te ent­ste­hen kön­nen und die dem Kind Ge­bor­gen­heit und Zu­wen­dung geben und vor­be­halt­los die El­tern­ver­ant­wor­tung über­neh­men.

Durch eine Ad­op­ti­on er­lö­schen die ver­wandt­schaft­li­chen Be­zie­hun­gen des Kin­des zu den leib­li­chen El­tern, und das Kind wird mit den Ad­op­tiv­el­tern, deren El­tern und Ge­schwis­tern ver­wandt. Bei Stief­kind­ad­op­tio­nen (ein leib­li­cher El­tern­teil bleibt) be­stehen die ver­wandt­schaft­li­chen Be­zie­hun­gen zu den Ver­wand­ten des ver­stor­be­nen El­tern­teils fort. Ein ad­op­tier­tes Kind be­sitzt den­sel­ben Sta­tus wie ein leib­li­ches Kind der Ad­op­tiv­el­tern.
An­ders als Pfle­ge­el­tern haben El­tern, die ein Kind ad­op­tie­ren, kei­nen An­spruch auf Pfle­ge­geld. Sie müs­sen für den Un­ter­halt des ad­op­tier­ten Kin­des selbst sor­gen! Ad­op­tiv­el­tern er­hal­ten – wie an­de­re El­tern auch – das ent­spre­chen­de Kin­der­geld sowie sämt­li­che steu­er­recht­li­chen Ver­güns­ti­gun­gen. Ren­ten, die bis zur An­nah­me des Kin­des ge­zahlt wur­den, wer­den auch nach Rechts­wirk­sam­keit der Ad­op­ti­on wei­ter ge­währt. Un­ter­halts­zah­lun­gen für das Kind ent­fal­len je­doch.

INFO: Für alle Fra­gen, die Be­wer­bung und die Ver­mitt­lung eines Kin­des ist die Ad­op­ti­ons­ver­mitt­lungs­stel­le des ört­li­chen Ju­gend­am­tes oder auch die Zen­tra­le Ad­op­ti­ons­stel­le des Lan­des Sachsen-​Anhalt (Lan­des­ju­gend­amt) in Halle zu­stän­dig.

Pfle­ge­el­tern

Im Ge­gen­satz zur Ad­op­ti­on sind Pfle­ge­el­tern „El­tern auf Zeit“. Pfle­ge­el­tern sor­gen bei der Auf­nah­me eines Pfle­ge­kin­des im Auf­trag der leib­li­chen El­tern und des Ju­gend­am­tes für ihr Pfle­ge­kind. Der Auf­ent­halt in einer Pfle­ge­fa­mi­lie rich­tet sich nach den in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­sen des Kin­des. Dies kann für kurze Dauer sein, z.B. für die Zeit eines Kur­auf­ent­hal­tes der Mut­ter, aber auch für meh­re­re Jahre bis hin zur ge­sam­ten Zeit als Kind bzw. Ju­gend­li­cher. Vor der Be­wer­bung als Pfle­ge­mut­ter oder -​vater, soll­ten Sie prü­fen, ob Sie in der Lage sind, ein Pfle­ge­kind auch wie­der los­zu­las­sen.
Ein Kind in Pfle­ge neh­men, kön­nen Ehe­paa­re, Part­ner bzw. Part­ne­rin­nen in Le­bens­part­ner­schaf­ten und Al­lein­ste­hen­de, die über ein ge­si­cher­tes Ein­kom­men und
aus­rei­chend Wohn­raum ver­fü­gen, ge­nü­gend freie Zeit für das Kind haben, ge­dul­dig und be­last­bar sind, kommunikations-​ und lern­fä­hig sind, in ein in­tak­tes so­zia­les Netz ein­ge­bet­tet sind, Er­fah­rung im Um­gang mit Kin­dern haben,  be­reit sind, mit dem Pfle­ge­kin­der­dienst und der Her­kunfts­fa­mi­lie zu­sam­men zu ar­bei­ten.

Für alle Fra­gen, die Be­wer­bung und die Ver­mitt­lung eines Kin­des sind die Pfle­ge­kin­der­diens­te in den Ju­gend­äm­tern zu­stän­dig. Be­ra­tun­gen leis­ten das Lan­des­ver­wal­tungs­amt oder das Fach­zen­trum für Pfle­ge­kin­der­we­sen Sachsen-​Anhalt der Stif­tung Evan­ge­li­sche Ju­gend­hil­fe St. Jo­han­nis Bern­burg. Dar­über hin­aus ste­hen ein Lan­des­ver­band für Pflege-​ und Ad­op­tiv­el­tern und re­gio­na­le Orts­ver­bän­de als An­sprech­part­ne­rin­nen und An­sprech­part­ner zur Ver­fü­gung.

Zen­tra­le Ad­op­ti­ons­stel­le des Lan­des Sachsen-​Anhalt


Fach­zen­trum für Pfle­ge­kin­der­we­sen in Sachsen-​Anhalt

Kin­der­wunsch­be­hand­lung

Paare, die un­ge­wollt kin­der­los blei­ben, haben die Mög­lich­keit, durch me­di­zi­ni­sche Hil­fen schwan­ger zu wer­den. Der erste me­di­zi­ni­sche An­sprech­part­ner bei un­ge­woll­ter Kin­der­lo­sig­keit ist die Fach­ärz­tin oder der Fach­arzt für Gy­nä­ko­lo­gie. Er wird nach um­fas­sen­den Be­fra­gun­gen und Un­ter­su­chun­gen und ggf. nach Ein­be­zie­hung von Spe­zia­lis­ten eine not­wen­di­ge Be­hand­lung ein­lei­ten. Die Be­hand­lungs­mög­lich­kei­ten rei­chen von psy­cho­the­ra­peu­ti­schen An­sät­zen über Hor­mon­be­hand­lun­gen bis zur as­sis­tier­ten Re­pro­duk­ti­on. Die ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen be­tei­li­gen sich an der Fi­nan­zie­rung unter be­stimm­ten Be­din­gun­gen. Au­ßer­dem be­steht die Mög­lich­keit, eine fi­nan­zi­el­le För­de­rung des Lan­des für Maß­nah­men der as­sis­tier­ten Re­pro­duk­ti­on zu er­hal­ten. Mit dem 2010 ein­ge­führ­ten För­der­pro­gramm ist Sachsen-​Anhalt das erste Bun­des­land, das neben ver­hei­ra­te­ten Paa­ren auch nicht­ehe­li­chen Le­bens­ge­mein­schaf­ten von Frau und Mann eine Un­ter­stüt­zung für die künst­li­che Be­fruch­tung ge­währt.

Dank der Un­ter­stüt­zung durch den Bund kann Sachsen-​Anhalt seine För­de­rung für un­ge­wollt kin­der­lo­se Paare bei der Fi­nan­zie­rung von Maß­nah­men der as­sis­tier­ten Re­pro­duk­ti­on aus­wei­ten. Ab so­fort kön­nen Paare für den ers­ten bis drit­ten Ver­such einer künst­li­chen Be­fruch­tung eine Un­ter­stüt­zung von bis zu 900 Euro je Zy­klus be­an­tra­gen. Das Land stellt in die­sem Jahr rund 300.000 Euro zur Ver­fü­gung, der Bund gibt noch ein­mal 200.000 Euro dazu.

Kon­takt zum Lan­des­ver­wal­tungs­amt ...