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Schul­for­men für Men­schen mit Be­hin­de­run­gen

Kin­der und Ju­gend­li­che mit kör­per­li­chen, geis­ti­gen oder see­li­schen Be­hin­de­run­gen be­nö­ti­gen in der Schu­le ent­spre­chend ihrer in­di­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen be­son­de­re son­der­päd­ago­gi­sche Bildungs-​ Beratungs-​ und Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te. Um diese auf die Be­dürf­nis­se eines jeden Schü­lers und jeder Schü­le­rin ab­zu­stim­men, kön­nen El­tern für ihr Kind einen An­trag zur Fest­stel­lung eines son­der­päd­ago­gi­schen För­der­be­darfs stel­len. Hier­für ist, neben der Schu­le, der seit dem Schul­jahr 2010/ 2011 ein­ge­rich­te­te Mo­bi­le Son­der­päd­ago­gi­sche Dia­gnos­ti­sche Dienst (MSDD) ein we­sent­li­cher An­sprech­part­ner. Die im MSDD tä­ti­gen Lehr­kräf­te haben re­gio­na­le Zu­stän­dig­kei­ten. Nä­he­re In­for­ma­tio­nen kön­nen dem Lan­des­bil­dungs­ser­ver ent­nom­men oder über das Lan­des­schul­amt ein­ge­holt wer­den.

Im Rah­men des be­an­trag­ten Fest­stel­lungs­ver­fah­rens wer­den auf der Grund­la­ge eines päd­ago­gi­schen Be­rich­tes, den die Schu­le ge­mein­sam mit den El­tern er­stellt, u.a. Ant­wor­ten auf fol­gen­de Fra­gen vor­be­rei­tet:

  • Ist die Un­ter­stüt­zung durch eine För­der­schul­lehr­kraft oder wei­te­res un­ter­stüt­zen­des Per­so­nal not­wen­dig?
  • Nach wel­chem Lehr­plan soll­te un­ter­rich­tet wer­den?
  • Wel­che For­men des Nach­teils­aus­glei­ches müs­sen im Un­ter­richt be­rück­sich­tigt wer­den?
  • Was ist zu be­den­ken bei der räum­li­chen Aus­stat­tung und in Bezug auf die Be­reit­stel­lung von zu­sätz­li­chen Hilfs­mit­teln?

Im Er­geb­nis die­ses Ver­fah­rens ent­schei­den dann vor­ran­gig die El­tern, ob und wo zu­künf­tig die son­der­päd­ago­gi­sche För­de­rung statt­fin­den soll. Dazu gibt es zwei grund­sätz­li­che Mög­lich­kei­ten, den ge­mein­sa­men Un­ter­richt oder die För­der­schu­le. Soll­ten El­tern eine För­der­schu­le in Be­tracht zie­hen, sind diese un­ter­schied­li­chen För­der­schwer­punk­ten zu­ge­ord­net:

  • För­der­schu­le für Blin­de und Seh­ge­schä­dig­te,
  • För­der­schu­le für Ge­hör­lo­se und Hör­ge­schä­dig­te,
  • För­der­schu­le für Kör­per­be­hin­der­te,
  • För­der­schu­le für Lern­be­hin­der­te,
  • För­der­schu­le für Sprach­ent­wick­lung,
  • För­der­schu­le mit Aus­gleichs­klas­sen,
  • För­der­schu­le für Geis­tig­be­hin­der­te.

Ge­mein­sa­mer Un­ter­richt wird an allen Schul­for­men vor­ge­hal­ten.

Ent­schei­den sich El­tern für den ge­mein­sa­men Un­ter­richt in einer Grund­schu­le, einer Se­kun­där­schu­le oder einem Gym­na­si­um, wer­den die Kin­der an die­sen Lern­or­ten in­di­vi­du­ell ge­för­dert. Im Land Sachsen-​Anhalt gibt es be­reits viele Bei­spie­le dafür, dass von die­ser Form des ge­mein­sa­men Ler­nens alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler pro­fi­tie­ren, so dass ge­gen­wär­tig ver­stärkt am Aus­bau und der Qua­li­fi­zie­rung der För­de­rung im ge­mein­sa­men Un­ter­richt ge­ar­bei­tet wird.

Durch das Schul­ge­setz des Lan­des Sachsen-​Anhalt wird die Mög­lich­keit er­öff­net, dass all­ge­mein­bil­den­de Schu­len  bei Be­darf als Ganz­tags­schu­len or­ga­ni­siert wer­den kön­nen. Ganz­tags­schu­len er­fül­len den Erziehungs-​ und Bil­dungs­auf­trag, indem sie ein ganz­tä­gi­ges Bildungs-​ und Be­treu­ungs­an­ge­bot un­ter­brei­ten, das die schu­li­sche und fa­mi­liä­re Er­zie­hung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­gänzt. Au­ßer­dem  er­hal­ten sie Un­ter­stüt­zung und För­de­rung beim Ler­nen und wer­den zu einem an­spruchs­vol­len Frei­zeit­ver­hal­ten an­ge­regt. Ihre Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung wird ins­ge­samt nach­hal­tig ge­för­dert.

Die Mehr­zahl der Ganz­tags­schu­len in Sachsen-​Anhalt ar­bei­tet als of­fe­ne Ganz­tags­schu­le, d.h., die Teil­nah­me an den zu­sätz­li­chen An­ge­bo­ten ist frei­wil­lig.
Das Ganz­tags­an­ge­bot um­fasst an min­des­tens drei Tagen ins­ge­samt täg­lich min­des­tens sie­ben Zeit­stun­den. Über den Un­ter­richt hin­aus wer­den zu­sätz­li­che An­ge­bo­te un­ter­brei­tet, die in einem engen kon­zep­tio­nel­len Zu­sam­men­hang mit dem Un­ter­richt ste­hen. Zu den zu­sätz­li­chen An­ge­bo­ten ge­hö­ren unter an­de­rem Lern- und Übungs­stun­den, Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung, För­der­an­ge­bo­te, Ar­beits­ge­mein­schaf­ten und Frei­zeit­an­ge­bo­te.
Zur Er­wei­te­rung des An­ge­bots­spek­trums ar­bei­tet die Ganz­tags­schu­le aktiv mit au­ßer­schu­li­schen Part­nern (Ver­ei­nen, Ver­bän­den, Kul­tur­ein­rich­tun­gen, Be­trie­ben u.a.) in der Re­gi­on zu­sam­men.
Wel­che Schu­len als Ganz­tags­schu­len or­ga­ni­siert sind, kön­nen Sie bei den Kom­mu­nen oder di­rekt in der Schu­le in Er­fah­rung brin­gen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen und An­sprech­part­ner fin­den Sie auf den Sei­ten des Bil­dungs­mi­nis­te­ri­ums ...