Beratungsnetzwerk gegen Rechtextremismus
In vier Regionen des Landes Sachsen-Anhalt (Salzwedel, Magdeburg, Halle und Dessau) arbeiten Regionale Beratungsteams und Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt. Dieses
Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus bietet fachkompetente Beratung und Unterstützung bei rechtsextremen Ereignissen und Übergriffen an. Im Ministerium für Arbeit und Soziales ist die Landeskoordinierungsstelle angesiedelt, die die Beratungsteams fachlich betreut und ebenfalls Ansprechpartner für Betroffene ist.
Rechtsextreme Vorfälle können beispielsweise sein:
• Neonazi-Demonstrationen im öffentlichen Raum
• rechtsextreme Rockkonzerte
• Schmierereien in Schulen oder Kindergärten
• Verteilung von Materialien mit rechtsextremen Inhalten in Schulen
• rechtsextreme Übergriffe insbesondere auf Migrantinnen und Migranten
• das offensive Auftreten von Rechtsextremen in Sportvereinen oder Jugendclubs
• das Abgleiten von Jugendlichen in die rechtsextreme Szene
Die Regionalen Beratungsteams kommen auf Anfrage auch vor Ort. Gemeinsam wird beraten, welche Möglichkeiten bestehen, um angemessen auf die rechtsextremen Vorfälle zu reagieren und wie man sie wirksam zurückzudrängen kann. Das Beratungsangebot richtet sich an engagierte Einzelpersonen, öffentliche Verwaltungen und Politik, Vereine und Verbände, Initiativen und Bündnisse gegen Rechtsextremismus, Wirtschaft sowie Jugend- und Bildungseinrichtungen. Dabei knüpfen die Beratungsangebote an den Alltagserfahrungen und Handlungsmöglichkeiten vor Ort an und ermöglichen es so, gezielte und nachhaltige Veränderungen zu bewirken.
Die Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt unterstützen die Betroffenen nach einem rassistischen, rechten oder antisemitischen Übergriff. Den Betroffenen wird geholfen, die Folgen eines Angriffs zu überwinden und gemeinsam neue Perspektiven zu entwickeln. Bei Bedarf begleiten die Opferberatungsstellen zu Behörden, Ärztinnen und Ärzten sowie zu Gerichtsverfahren. Die Beratung erfolgt kostenlos und auf Wunsch anonym.