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Altersteilzeit in Sachsen-Anhalt ließe sich verzehnfachen/Arbeitsministerin Kuppe: Land zahlt noch mehr Zuschüsse

18.05.2000, Magdeburg – 48

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 048/00

 

Magdeburg, den 18. Mai 2000

 

 

Altersteilzeit in Sachsen-Anhalt ließe sich verzehnfachen/Arbeitsministerin Kuppe: Land zahlt noch mehr Zuschüsse

Magdeburg. Altersteilzeit lässt sich noch viel offensiver als gleitender Weg vom Berufsleben in den Ruhestand nutzen. Sowohl bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wie auch bei Unternehmen gewinnt das Modell zunehmend an Akzeptanz, wie aus dem am Montag in Magdeburg vorgestellten "Arbeitsmarkt-Monitor Sachsen-Anhalt" hervorgeht. Die repräsentative Studie geht von einem realistischen Potenzial von mindestens 10.000 Altersteilzeit-Fällen aus, wobei auf Seiten der Arbeitnehmerschaft eine deutlich höhere Bereitschaft (rund 28.000 Fälle) auszumachen ist. Derzeit nutzen in Sachsen-Anhalt rund 1.400 Frauen und Männer die Möglichkeiten der Altersteilzeit.

Arbeitsministerin Dr. Gerlinde Kuppe (SPD) nannte die Erhebung des "Arbeitsmarkt-Monitors" "ermutigend" und einen "Beleg für die Richtigkeit des von der Landesregierung eingeschlagenen Weges". Bundesweit einmalig stockt Sachsen-Anhalt die Leistungen für Altersteilzeit auf. Zusätzlich zu den von der Bundesanstalt für Arbeit gezahlten sowie in den Branchen per Tarifvertrag geregelten Beträgen gibt es vom Land pauschal 200 Mark pro Monat und Altersteilzeitstelle. Mit diesem Geld können die Entgelte für Altersteilzeit aufgestockt, die Rentenbeiträge erhöht oder aber eine zusätzliche private Alterssicherung eingerichtet werden.

Die Ministerin sagte: "Alterteilzeit wird von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Unternehmen als Chance begriffen. Frauen und Männer über 55 Jahre bekommen die Möglichkeit, bereits im Vorgriff auf den endgültigen Ruhestand im Arbeitsleben etwas kürzer zu treten. Die Unternehmen betreiben eine Art Zukunftssicherung. Sie organisieren sich einen gleitenden übergang von alt zu jung. Die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben ¿ wenn auch mit einem geringeren Stundenkontingent ¿ vorerst im Unternehmen. Zugleich hat die Firma zusätzlich Freiraum, jüngere Menschen einzustellen."

Nach den Worten der Ministerin bleibt das Land Partner bei der Suche nach intelligenten und finanzierbaren Lösungen, um die Attraktivität der Altersteilzeit zu erhöhen. So gibt es seit Jahresbeginn eine weitere Vereinfachung. Die 200 Mark pro Altersteilzeit-Stelle werden pauschal gezahlt. Die zuvor praktizierte Deckelung, wonach 90 Prozent des Vollzeitnettoentgeltes nicht überschritten werden durften, fiel weg. Damit stiegen die Zuschüsse in vielen Fällen noch einmal an. Des weiteren kündigte die Ministerin nach Inkrafttreten weiterer Neuregelungen zur Altersteilzeit auf Bundesebene für die Jahresmitte eine Informationsoffensive an, um Möglichkeiten der Altersteilzeit noch breiter bekannt zu machen.

Rein theoretisch kann das Altersteilzeit-Potenzial in Sachsen-Anhalt auf rund 75.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Personen beziffert werden. Der "Arbeitsmarkt-Monitor" macht insbesondere die Baubranche und die Landwirtschaft, aber auch das Gesundheitswesen, die Wohnungswirtschaft und den öffentlichen Dienst als Schwerpunktbereiche aus.

Ein weiteres Ergebnis des "Arbeitsmarkt-Monitors" besteht darin, dass der im Landesbündnis für Arbeit entwickelte Ansatz, für ältere Langzeitarbeitslose einen sozialverträglichen übergang in die Rente zu konzipieren, auf Zustimmung stößt. 42 Prozent der Befragten äußerten, sie hielten den Weg für gangbar, zum frühestmöglichen Zeitpunkt und damit auch unter Inkaufnahme von finanziellen Einbußen in Rente zu gehen, wenn sie im Gegenzug bis dahin ein fest verbrieftes übergangsgeld in Höhe des zuletzt erhaltenen Arbeitslosengeldes bekommen.

Frau Kuppe sicherte zu, weiterhin auf Bundesebene für einen derartigen Weg des Altersüberganges zu werben. Insbesondere auf Unternehmensseite müsse noch "viel Aufklärungs- und überzeugungsarbeit" geleistet werden. Die Ministerin verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dass die älteren Arbeitslosen ihre Chance auf eine erneute Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt als "gleich Null" einschätzen. Auch der öffentlich geförderte Arbeitsmarkt mit ABM und SAM sei an dieser Stelle "kein Sprungbrett, sondern lediglich Vertröster". "Die Frage nach einem würdevollen übergang für ältere Arbeitslose in die Rente ist also keine Kunstdebatte, sondern sie wird uns vom realen Leben gestellt. Es geht auch nicht um Zahlenspielerei mit Blick auf die Arbeitslosenstatistik, sondern um eine Unterstützung für jene älteren Menschen", sagte die Ministerin.

Der Arbeitsmarkt-Monitor wurde im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales vom Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle-Leipzig e.V. (isw) erstellt. Es ist die neunte derartige repräsentative Erhebung zum Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt nach 1990. Befragt wurden Frauen und Männer im erwerbsfähigen Alter. Neben der Altersteilzeit und dem Altersübergang bildeten Fragen zum Bereich 630-Mark-Jobs sowie zu den Lohnkostenzuschüssen den Schwerpunkt der aktuellen Erhebung.

 

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