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Unterschiedliche Prüfreihen zur
Situation in der Pflege
03.09.2007, Magdeburg – 96
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
096/07
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 096/07
Magdeburg, den 3. September 2007
Unterschiedliche Prüfreihen zur
Situation in der Pflege
Zur Situation der Pflege in Sachsen-Anhalt gibt es verschiedene
Prüfergebnisse. Zum einen erhebt der Medizinische Dienst der Kassen (MDK) zu
unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten Daten. Des
Weiteren ist die Heimaufsicht mindestens einmal pro Jahr in den
Pflegeeinrichtungen.
Das Sozialministerium erklärt: ¿Jede Prüfung und jede aufgedeckte
Schwachstelle werden ernst genommen. MDK und Heimaufsicht gehen allen
Hinweisen, Kritiken und Anregungen sorgfältig nach. Werden bei den Kontrollen
Mängel dokumentiert, wird alles Nötige veranlasst, um diese abzustellen.
Dennoch wird ein Problem offenkundig. Das Thema Qualität in der Pflege
ist ein in der Fachöffentlichkeit vieldiskutiertes. Verschiedene Prüfreihen mit
verschiedenen Schwerpunkten führen jedoch
auch zu teils sehr verschiedenen Schlussfolgerungen in der Fachszene. Nötig
sind mehr Transparenz und Klarheit. Das Motto muss lauten: Eine Frage, eine
Antwort. Der Schlüssel dazu sind einheitliche Prüfkriterien und
Qualitätsstandards.
Sachsen-Anhalt wird in Kürze ein bundesweit
einmaliges Internetangebot starten, über das sich Bürgerinnen und Bürger über
die Qualität vieler Pflegeeinrichtungen selbst informieren können. Sie finden
dann Angaben über Kosten und Qualität gebündelt an einem Ort. Das ist auf diese
Art und Weise einmalig in Deutschland. Grundlage ist ein Kooperationsvertrag zwischen
Sozialministerium, den Verbänden der Leistungserbringer, Pflegekassen und dem MDK.
Die Teilnahme am Transparenzverfahren ist für die Pflegeeinrichtungen
freiwillig. Das Projekt geht auf eine
Initiative des Landespflegeausschusses zurück, der im April 2005 eine
Arbeitsgemeinschaft ¿Transparenz in der Pflege¿ einberief. Das Projekt läuft
ein Jahr lang als Modell und wird in dieser Zeit wissenschaftlich begleitet.
Untersuchungsziele sind, wie verständlich und bürgerfreundlich die Daten
präsentiert werden und die Tauglichkeit des Transparenzbogens.¿
Zu den Prüfergebnissen:
Die Heimaufsicht Sachsen-Anhalt war
2006 in jedem Heim zur Kontrolle, in 35 Prozent der Fälle auch unangemeldet.
Dabei wurde 53 Beschwerden nachgegangen, von denen sich 17 letztlich als
begründet erwiesen haben. Bei den festgestellten Mängeln handelte es sich vor
allem um Versäumnisse in der Betreuungsplanung und ¿dokumentation. Alle Mängel
konnten unverzüglich abgestellt werden, was bei einer Nachkontrolle der
Heimaufsicht auch überprüft wurde
Der Medizinische Dienst der
Kassen Sachsen-Anhalt prüft nach zwei Verfahren:
Erstens gibt es eine Pflegebegutachtung. Bei Antrag auf Pflegeleistung
oder Änderung der Pflegestufe werden der Pflegezustand und Pflegemängel
begutachtet. Dabei ergaben sich für das Jahr 2005 Beanstandungen im Bereich von
zwei bis drei Prozent der untersuchten Pflegebedürftigen. So wurde für zwei
Prozent der begutachteten Pflegebedürftigen bilanziert, dass sie zu wenig essen
und trinken. Etwa drei Prozent wiesen Druckstellen auf, die auf ein zu seltenes
Umbetten schließen lassen können.
Zweitens führt der MDK eine Qualitätsprüfung durch. Der MDK geht auf
Antrag der Pflegekasse in die Heime und begutachtet je nach Größe der
Einrichtung in der Regel fünf bis 15 Pflegebedürftige. In dem aktuellen
Prüfbericht für 2005 heißt es für den stationären Bereich, dass etwa 27,6
Prozent der Pflegebedürftigen öfter umgebettet werden müssten und bei 19,3
Prozent stärker auf die Ernährung geachtet werden müsste.
In Sachsen-Anhalt gibt es 433 Pflegeheime und Tagespflegeinrichtungen
mit knapp 24.500 Bewohnerinnen und Bewohnern.
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