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Neue Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in
Salzwedel und Bernburg / Gesundheitsminister Kley: Land verbessert ambulante
kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung
22.03.2006, Magdeburg – 61
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
061/06
Ministerium für Gesundheit und
Soziales - Pressemitteilung Nr.: 061/06
Magdeburg, den 22. März 2006
Neue Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in
Salzwedel und Bernburg / Gesundheitsminister Kley: Land verbessert ambulante
kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung
Magdeburg. Gesundheitsminister Gerry Kley hat am
Mittwoch das Konzept der landeseigenen SALUS gGmbH zur Gründung zweier
Medizinischer Versorgungszentren in Salzwedel und Bernburg vorgestellt. Der
Minister bezeichnete beide ambulanten Angebote als einen wesentlichen Schritt,
mit dem das Land die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung in
Sachsen-Anhalt verbessert. ¿Wir wissen seit Jahren um den bundesweiten Mangel
an Kinder- und Jugendpsychiatern insbesondere im ambulanten Bereich. Auch wenn
in Sachsen-Anhalt hier die stationäre Versorgung über dem Bundesdurchschnitt
liegt und vieles auffängt, kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die
ambulanten Angebote dringend gestärkt werden müssen. Hier setzen
niedrigschwellig Hilfen und therapeutische Maßnahmen für Kinder und Jugendliche
an, die einen Klinikaufenthalt und langwierige Krankenheitsverläufe vermeiden
können. Deshalb bin ich sehr froh, dass es gelungen ist, diese Versorgungszentren
auf den Weg zu bringen.¿
In den neu zu gründenden Medizinischen Versorgungszentren
in Salzwedel und Bernburg werden von Anfang an die Fachrichtungen Kinder- und
Jugendpsychiatrie/-psychotherapie sowie Allgemeinmedizin vertreten sein. In
Bernburg sollen darüber hinaus die Pädiatrie und Erwachsenenpsychiatrie, in der
Stadt Salzwedel die Neurologie etabliert werden. Grundsätzlich sind die
MVZ-Konzepte der SALUS-Fachkrankenhäuser darauf gerichtet, die in ihren
Kliniken und Abteilungen vertretenen Kerngebiete in eine komplexe ambulante
Diagnostik und Therapie einzubringen. Daher ist hinsichtlich der
perspektivischen Entwicklung die Integration weiterer Fachrichtungen avisiert,
auf denen psychosomatische Zusammenhänge eine besondere Bedeutung haben.
Wie der
Ärztliche Direktor des Fachkrankenhauses Uchtspringe, MR Dr. Volkmar Lischka ,
erklärte, werde damit einem ganzheitlichen Verständnis von Krankheit und möglichen
Wegen zur Hilfe gefolgt: ¿Die enge Zusammenarbeit unter einem Dach kann dazu
beitragen, die körperlichen, seelischen und sozialen Beschwerden der Patienten
in ihren Wechselbeziehungen genauer und vor allem frühzeitiger zu erkennen.¿
Dabei sei beispielsweise zu berücksichtigen, dass viele Schlafstörungen, Kopf-
und Rückenschmerzen oder Herz-Kreislaufprobleme psychosomatische Ursachen
haben, also zum Beispiel durch Depressionen, Ängste und unbewältigte
Lebenskonflikte bedingt sind. Dies gelte auch für Verhaltens-, Lern- und
Leistungsstörungen im Kindes- und Jugendalter. ¿Wenn die Fachdisziplinen im
ambulanten Sektor näher zusammenrücken, können Leidenswege abgekürzt und
Chronifizierungen vermieden werden.¿
Neben
Verbesserungsmöglichkeiten auf psychosomatischem Gebiet sieht die Ärztliche
Direktorin des Fachkrankenhauses Bernburg, Dr. Ulrike Feyler , innerhalb der MVZ-Struktur
gute Potenziale für die Früherkennung von Demenzen wie zum Beispiel der
Alzheimer-Erkrankung: ¿Die klinische Erfahrung zeigt, dass eine fachärztliche
Konsultation häufig viel zu spät erfolgt. ¿ Das
interdisziplinäre kollegiale Miteinander im ambulanten Bereich eröffne die
Chance einer umfassenden und
koordinierten Diagnostik zu einem Zeitpunkt, an dem sich der
Krankheitsverlauf noch gut hinauszögern und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern lässt.
Die Herausforderungen für die ambulante kinder- und
jugendpsychiatrische Versorgung stehen aus Sicht von Frau Dr. Feyler u.a. auch
im Kontext mit der Suchtprävention: ¿Es gibt einen ernst zu nehmenden
Zusammenhang zwischen Substanzmissbrauch und psychischer Erkrankung. Wenn
beispielsweise Depressionen, Angst- oder Hyperaktivitätsstörungen bei Kindern
nicht erkannt und fachärztlich behandelt werden, neigen die
Betroffenen später verstärkt dazu, ihre Hilflosigkeiten und Probleme durch den
Versuch einer ,Selbstheilung im Rausch` zu überwinden.¿ Das Engagement im
ambulanten Sektor sei also auch in dieser Hinsicht ein wichtiger und
notwendiger Schritt.
Medizinische
Versorgungszentren (MVZ) sind fachübergreifende ärztlich geleitete
Einrichtungen, in denen Ärzte als Angestellte oder Vertragsärzte tätig sind.
Möglich wurde die Einrichtung von MVZ mit dem GKV-Modernisierungsgesetz seit
dem 01. Januar 2004.
Derzeit
gibt es in Sachsen-Anhalt zehn zugelassene MVZ in Elbingerode, Gardelegen,
Genthin, Halle, Magdeburg, Naumburg, Wernigerode und Zerbst (3). Bundesweit
existieren 341 MVZ. Mit den beiden neuen MVZ in Salzwedel und Bernburg ergibt
sich für Sachsen-Anhalt bezogen auf die Bevölkerung eine überdurchschnittliche
Versorgung mit MVZ.
Die SALUS gGmbH ist eine
Betreibergesellschaft für sozial orientierte Einrichtungen des Landes
Sachsen-Anhalt und wurde im März 1997 gegründet. Alleinige
Gesellschafterin ist das Land Sachsen-Anhalt. Die Gesellschafterrechte werden
durch Gesundheits- und Sozialminister Gerry Kley wahrgenommen. Die SALUS gGmbH verfolgt
unmittelbar und ausschließlich gemeinnützige Zwecke, die Betriebsführung
erfolgt seit Gründung auf Basis eines Managementvertrages mit der ASKLEPIOS
Kliniken GmbH. Zum SALUS-Verbund gehören zwölf Krankenhaus- und
Heimeinrichtungen sowie zwei Tochtergesellschaften mit insgesamt rund 1.750
Beschäftigten. Die inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte der Einrichtungen liegen in
der psychiatrisch-psychotherapeutischen, neurologischen sowie kinder- und
jugendpsychiatrischen Versorgung, in der forensischen Psychiatrie sowie in
spezialisierten Angeboten der Behindertenhilfe, der Altenpflege und der
Jugendhilfe im Land Sachsen-Anhalt.
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