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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Treffen der mitteldeutschen Sozialminister in
Halle (Saale)
Enge Zusammenarbeit bei Pandemie-Vorsorge verabredet
Gemeinsame Bundesratsinitiative zur SED-Opferrente als Erfolg gewertet
Länderkooperation bei der Lebensmittelüberwachung auf gutem Weg
Neue Vergütungsregelung für Ärzte vom Bund gefordert
08.03.2006, Magdeburg – 44
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
044/06
Ministerium für Gesundheit und
Soziales - Pressemitteilung Nr.: 044/06
Magdeburg, den 8. März 2006
Treffen der mitteldeutschen Sozialminister in
Halle (Saale)
Enge Zusammenarbeit bei Pandemie-Vorsorge verabredet
Gemeinsame Bundesratsinitiative zur SED-Opferrente als Erfolg gewertet
Länderkooperation bei der Lebensmittelüberwachung auf gutem Weg
Neue Vergütungsregelung für Ärzte vom Bund gefordert
Halle (Saale). Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wollen bei
der Vorsorge für eine mögliche weltweite Grippe-Epidemie (Pandemie) eng
zusammenarbeiten. Das vereinbarten die mitteldeutschen Sozialminister Helma
Orosz (Sachsen), Dr. Klaus Zeh (Thüringen) und Gerry Kley (Sachsen-Anhalt) am
Mittwoch bei ihrem Treffen in Halle. In allen drei Bundesländern hatten die
Kabinette in der vergangenen Woche eine Aufstockung der antiviralen Medikamente
als Staatsreserve auf 20 Prozent beschlossen und somit den aktuellen Beschluss
der Gesundheitsministerkonferenz umgesetzt. Nach Vorliegen der jeweiligen
Landes-Pandemiepläne ist ein fachlicher Austausch auf Landesebene geplant. Die
Minister betonten, dass Mitteldeutschland für eine weltweite Pandemie gut
aufgestellt sei und sich durch die Vogelgrippe in Deutschland das Risiko für eine
Pandemie nicht erhöht habe.
Die Minister werteten
den Bundesratsbeschluss vom 10. Februar zur SED-Opferpension als Erfolg der
gemeinsamen mitteldeutschen Bundesratsinitiative. Sachsen, Thüringen und
Sachsen-Anhalt hatten diese Bundesratsinitiative im Mai 2004 auf den Weg
gebracht und sich für eine Verbesserung der Lebenssituation der am schwersten
betroffenen politischen Opfer des SED-Regimes eingesetzt. Der Bundesrat hat
nunmehr die Bundesregierung gebeten, ein Konzept zur Unterstützung für Opfer
der SED-Diktatur vorzulegen. Dazu gehört unter anderem die Einführung einer
Opfer-Pension.
Die Minister zogen
ferner eine erste Bilanz zur mitteldeutschen Länder-Kooperation bei der
Lebensmittelüberwachung. Im Rahmen einer Verwaltungsvereinbarung tauschen die
Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheitswesen und das Veterinärwesen im
Freistaat Sachsen, das Thüringer Landesamt für Lebensmittelsicherheit und
Verbraucherschutz sowie das Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt seit
2004 Laborleistungen aus. Die Minister stellten fest, dass die Zusammenarbeit
bei der Lebensmittel- und Bedarfsgegenständeüberwachung auf einem guten Weg
sei. So habe sich insbesondere die Kooperation auf dem Gebiet der Untersuchung
von Lebensmitteln auf Rückstände von Tierarzneimitteln bewährt. Da es sich
hierbei um aufwändige Analyseverfahren handelt, haben sich die
Untersuchungsanstalten auf einzelne Hormone und Antibiotika spezialisiert.
Insgesamt wurden auf diesem Gebiet im vergangenen Jahr Laborleistungen für 410
Proben (2004 50 Proben) ausgetauscht. Bei Bedarfsgegenständen waren es 71
Proben. Außerdem erfolgte eine arbeitsteilige Durchführung von
Untersuchungsserien.
Folgende
Schwerpunktuntersuchungen erfolgten in den Ländern im Jahr 2005:
Thüringen: Azofarbstoffe
in Spielwaren und Textilien
Sachsen: Additive,
Monomere und Oligomere bei Lebensmittel-Kontaktmaterial aus Polyamid
Sachsen-Anhalt:
Migration von Styrol bei Lebensmittelkontaktmaterial aus Polystyrol
Azofarbstoffe können im
Kontakt mit der menschlichen Haut gesundheitsschädigende Wirkungen haben, wenn
sie in unzulässigen Mengen verwendet werden. Z.B. ist das bei bunten
Seidenschals vorgekommen. Monomeres Styrol ist ebenfalls gesundheitsschädlich
und kann unter anderem beispielsweise aus Polystyrol-Verkaufsschalen in stark
fetthaltige Lebensmittel (Schinkenspeck) gelangen und mitgegessen werden.
Die drei
Gesundheitsminister waren sich ferner darin einig, dass eine Reform der
Ärztevergütung dringend notwendig sei. Die niedergelassene Ärzteschaft in
Mitteldeutschland sei durch die nicht leistungsgerechte Vergütung besonders
betroffen. Sie forderten den Bund auf, die schon seit langem überfälligen
morbiditätsbezogenen Regelleistungsvolumina, bei denen die Vergütung vom Alter
und vom Gesundheitszustand der behandelten Patienten abhängig sei, einzuführen.
Außerdem machten sich Ministerin Orosz, Minister Dr. Zeh und Minister Kley für
eine Vergütung stark, die auf einer Kostenerstattung und nicht auf einer
Erstattung von Sachleistungen basiere.
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