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Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:

134/04

Ministerium für Gesundheit und

Soziales - Pressemitteilung Nr.: 134/04

Magdeburg, den 5. November 2004

Zwischenbilanz zum Landesmodellprojekt

"Toben ist schlau" / Sozialminister Kley: Kindern Lust auf mehr

Bewegung machen

Magdeburg. Für Kindertagesstätten in Sachsen-Anhalt liegt im

Bereich ¿Körper, Bewegung und Gesundheit¿ erstmals ein systematisches und

praktikables Bildungsprogramm vor. Sozialminister Gerry Kley und der

Sportwissenschaftler Prof. Dr. Rüdiger Heim präsentierten das Programm am

Freitag in Magdeburg und zogen Zwischenbilanz zum Landesmodellprojekt ¿Bildung

durch Bewegung¿.

Aus der

wissenschaftlichen Begleitung geht hervor, dass die motorischen Fähigkeiten bei

Vier- bis Sechsjährigen in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren um etwa 10

Prozent zurückgegangen sind. Bei knapp 10 Prozent der getesteten Mädchen und

Jungen wurde die Motorik als bedenklich eingeschätzt. Für ein Drittel der

Kinder ergab der Motoriktest unterdurchschnittliche Ergebnisse. Ein normaler

Entwicklungsstand  wurde der Hälfte der

Kinder bescheinigt. 211 Mädchen und Jungen zwischen 4 und 6 Jahren wurden

hinsichtlich ihrer motorischen Fähigkeiten getestet.

Sozialminister

Kley bezeichnete die Ergebnisse als Alarmsignal: ¿Ich bin froh, dass wir mit

dem nunmehr vorliegenden Programm dieser Entwicklung, die übrigens den

Bundestrend bestätigt, entgegenwirken können. Wir wollen Kindern Lust machen

auf mehr Bewegung! Dabei setzen wir auf ihre natürliche Neugier, auf ihren

Bewegungsdrang und vor allem auf eine ganzheitliche Betrachtung ihrer

Persönlichkeit, denn durch Bewegung setzt sich das Kind mit sich und seiner

Umwelt auseinander und sammelt Erfahrungen. Bewegung fördert seine motorische,

kognitive, emotionale und soziale Entwicklung. Kurzum: Toben ist schlau!¿

Der Minister unterstrich die Notwendigkeit, auf das

Bewegungs- und Ernährungsverhalten schon in der frühen Kindheit Einfluss zu

nehmen, da in dieser Zeit bereits künftiges Bewegungs- und Essverhalten

nachhaltig geprägt werde: ¿In Sachsen-Anhalt besuchen mehr als 48 Prozent der

Kinder im Krippenalter und 93 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren

eine KiTa, somit haben wir optimale Voraussetzungen um in diesem Bereich

anzusetzen.¿ Dass das so früh angebracht ist, zeigten die

Schuleingangsuntersuchungen. Demnach haben Schulanfängerinnen und ¿anfänger in

Sachsen-Anhalt in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt ein Kilogramm an

Gewicht zugenommen.

Zum Hintergrund

Das

Landesmodellprojekt ¿Bildung durch Bewegung¿ wurde 2003 vom Sozialministerium

initiiert. Das jetzt vorliegende Programm für KiTas soll die Arbeit der

Erzieherinnen im Bildungsbereich ¿Körper, Bewegung und Gesundheit¿ bei Kindern

und damit die Umsetzung des Bildungsauftrages nach dem Kinderförderungsgesetz

unterstützen.

Im

Rahmen des Modellprojektes wurden neben einem Motoriktest Leiterinnen,

Erzieherinnen und Eltern befragt. Rund 170 Kinder nahmen an Tests zur

allgemeinen Entwicklung wie z.B. Sprache, Kognition, Gedächtnis und Feinmotorik

teil. Insofern ging es nicht um eine reine Erfassung der Bewegungsfähigkeit der

Kinder, sondern um eine ganzheitliche Betrachtung ihrer Persönlichkeitsentwicklung.

Landesweit wurden sechs KiTas als Piloteinrichtungen

ausgewählt, in denen jetzt das vorgelegte Programm erprobt wird. Danach erfolgt

eine weitere Optimierung. Ab 2006 soll das Programm allen

Kindertageseinrichtungen zur Verfügung stehen. Parallel dazu wird ein

Fortbildungskonzept für Erzieherinnen entwickelt. Seit 2003 wurden knapp

100.000 Euro vom Sozialministerium für das Projekt bereitgestellt, für 2005

sind rund 70.000 Euro geplant.

Das

Programm mit Bildungsthemen und ¿schwerpunkten im Überblick gibt es im Internet

unter

www.ms.sachsen-anhalt.de.

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