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Sechs Firmen aus Sachsen-Anhalt erhalten
Zertifikat der Hertie-Stiftung für Familienfreundlichkeit / Sozialminister
Kley: Landesmodellprojekt hat sich ausgezahlt
29.06.2004, Magdeburg – 72
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
072/04
Ministerium für Gesundheit und
Soziales - Pressemitteilung Nr.: 072/04
Magdeburg, den 29. Juni 2004
Sechs Firmen aus Sachsen-Anhalt erhalten
Zertifikat der Hertie-Stiftung für Familienfreundlichkeit / Sozialminister
Kley: Landesmodellprojekt hat sich ausgezahlt
Magdeburg/Berlin. Erstmals erhalten Firmen aus
Sachsen-Anhalt das Zertifikat für eine familienbewusste Unternehmenspolitik
¿Audit Beruf und Familie¿. Den sechs Unternehmen wird das Gütesiegel am
Dienstag von Bundeswirtschaftsminister
Wolfgang Clement in Berlin überreicht. Die Firmen sind damit auch Vorreiter in
den neuen Bundesländern, die bislang bei dieser Zertifizierung nicht vertreten
waren.
Sachsen-Anhalts Sozial- und
Familienminister Gerry Kley zeigte sich erfreut über die erfolgreiche
Zertifizierung der Unternehmen: ¿Unser Modellprojekt hat sich ausgezahlt und
das ermutigt uns mit dem Blick auf die Familien-Allianz, die wir mit der
Wirtschaft schmieden wollen. Die Firmen haben das Audit als Markenzeichen für
Familienfreundlichkeit angenommen und nutzen es zur Motivation ihrer
Beschäftigten sowie zur Management-Optimierung. Zugleich betrachten sie es als
Imagegewinn im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern. Offenbar hat sich die
Erkenntnis durchgesetzt, dass sich eine familienbewusste Unternehmenskultur letztlich auch
unternehmerisch lohnt.¿
Das Audit ¿Beruf
und Familie¿, entwickelt auf Initiative und im Auftrag der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung, ist ein Managementinstrument, bei dem nicht nur laufende
Maßnahmen begutachtet werden, sondern auch Entwicklungspotential im Unternehmen
aufgezeigt wird. Durch Anwendung des Audits Beruf & Familie tragen die
Unternehmen zu einer nachhaltigen Verbesserung ihrer familienbewussten
Personalpolitik bei und schaffen damit Rahmenbedingungen für ihre
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die eine bessere Balance von Erwerbsarbeit
und Familie erlauben. Der Prozess und die Bereitschaft zur Einführung
familienfreundlicher Maßnahmen ¿ und nicht das bereits bestehende Angebot ¿
sind das entscheidende Kriterium zur Zertifikatsverleihung. Mit dem Audit Beruf
& Familie verfügen die Unternehmen über ein Instrument, mit dem sie
familiengerechte Angebote im Arbeitsleben initiieren und nachhaltig
sicherstellen.
Das
Landes-Projekt, das bis Anfang kommenden Jahres läuft, wird mit rund 265.000
Euro aus ESF- und Landesmitteln gefördert. Die Auditierungskosten pro Unternehmen
betragen 12.800 Euro, wobei die beteiligten Firmen nur dann einen Eigenanteil
von 20 Prozent tragen müssen, wenn sie die Auditierung nicht erfolgreich
beenden. Projektträger ist die IHK Bildungszentrum Halle-Dessau GmbH. In
Sachsen-Anhalt hatten sich sieben Firmen der Auditierung gestellt, von denen
nun sechs das Zertifikat erhalten. Das siebte Unternehmen befindet sich noch im
Auditierungsverfahren. Bundesweit werden am Dienstag 34 Unternehmen
zertifiziert.
Die
ausgezeichneten Firmen aus Sachsen-Anhalt
·
Altmärker Fleisch- &
Wurstwaren GmbH , Stendal
o
Unternehmen :
§
414 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 81%
weiblich, Teilzeitquote von 46%
o
familienbewusste Maßnahmen :
§
hohe Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung
§
Beschäftigte mit Kindern haben Vorrang bei der
Urlaubsplanung
§
Beratung bei rechtlichen Fragen und Behördengängen
§
Umfangreiches Schulungsangebot
o
Ziele:
§
verstärkte Rücksichtnahme auf familiäre Belange im
Schichtbetrieb und in den Filialen
§
Entwicklung
eines Konzepts ¿Filialleitung auf Probe¿
§
Erweiterung gesundheitsfördernder Maßnahmen
·
Ausbildungsverbund der
Wirtschaftsregion Braunschweig/Magdeburg e.V., Magdeburg
o
Unternehmen :
§
45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 76
Prozent weiblich, Teilzeitquote von 20%
o
familienbewusste Maßnahmen :
§
hohe Flexibilität in den Teams im Hinblick auf
familiäre Anforderungen
§
Förderung berufsbegleitender Studien
§
Kommunikationsinseln zum informellen Austausch
§
Gestaffelte Arbeitszeiten für Rückkehrerinnen und
Rückkehrer
aus der Elternzeit
§
Wöchentliche Angebote zur Gesundheitsprävention
§
Notfallbetreuung im Unternehmen für Kinder von
Beschäftigten
o
Ziele:
§
Flexibilisierung der Arbeitszeit
§
Angebot von familienfreundlichen Beratungs- und
Vermittlungsdienstleistungen
§
Ausbau von familienfreundlichem Führungsverhalten
·
Energieversorgung Halle GmbH,
Halle
o
Unternehmen :
§
710 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 31%
weiblich (über dem Branchendurchschnitt, Teilzeitquote von 2%
o
familienbewusste Maßnahmen :
§
umfangreiche flexible Arbeitszeitregelungen
§
flexible Arbeitsorganisation
§
aktives Gesundheitsmanagement
§
Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch für
Führungskräfte
§
Umfangreiche geldwerte Leistungen und finanzielle
Zuschüsse
o
Ziele:
§
Arbeitszeitflexibilität verstärkt familienbewusst
nutzen
§
Stärkung des Gesundheitsmanagements
§
Kontakthalteprogramm für Beschäftigte in der
Elternzeit
§
Evaluation der Bedarfe für eine betrieblich
unterstützte Kinderbetreuung
·
Harz-Klinikum
Wernigerode-Blankenburg GmbH, Wernigerode
o
Unternehmen :
§
1.200 Beschäftigte, davon 86% weiblich,
Teilzeitquote von 28%
o
familienbewusste Maßnahmen :
§
stundenweise Tätigkeit während der Elternzeit
möglich
§
flexible Arbeitszeitregelungen
§
Beschäftigte können den hauseigenen Sozialdienst in
Anspruch nehmen
§
Dienstpläne berücksichtigen familiäre und
persönliche Belange weitestgehend
§
flexible Möglichkeiten bei Krankheit von
Angehörigen (unbezahlter Urlaub)
o
Ziele:
§
Bedarfe für gesundheitsfördernde Maßnahmen erfassen
und durchführen
§
Verbesserung der internen Kommunikations- und
Informationspolitik
§
Weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit durch
EDV-gestützte Dienstplangestaltung in einzelnen Bereichen
§
Mitarbeiterbezogene Kompetenzen weiter ausbauen
·
Nicolaus Verwaltungsgesellschaft
mbH. Güsten
o
Unternehmen :
§
72 Angestellte, davon 82% weiblich, Teilzeitquote
von 14%
o
familienbewusste Maßnahmen :
§
Berücksichtigung familiärer Belange bei der
Gestaltung der Arbeitszeit
§
finanzielle Zusatzleistungen
§
umfassendes Schulungsangebot mit
Teilnahmemöglichkeit auf für Beschäftigte in Elternzeit
o
Ziele:
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