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Kein "Jein"! Sozialminister Kley
fordert vom Bund Klarheit beim milliardenschweren Förderprogramm zum Ausbau der
Krippenbetreuung
16.04.2004, Magdeburg – 34
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
034/04
Ministerium für Gesundheit und
Soziales - Pressemitteilung Nr.: 034/04
Magdeburg, den 15. April 2004
Kein "Jein"! Sozialminister Kley
fordert vom Bund Klarheit beim milliardenschweren Förderprogramm zum Ausbau der
Krippenbetreuung
Magdeburg. Sachsen-Anhalt fordert vom Bund Klarheit, ob und
wie die neuen Länder vom milliardenschweren Programm zum Ausbau der Betreuung
von Krippenkindern profitieren werden. Sozialminister Gerry Kley bezeichnete in
diesem Zusammenhang Äußerungen der aus Halle kommenden Parlamentarischen
Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Christel Riemann-Hanewinckel,
als äußerst vage. Kley sagte am Donnerstag in Magdeburg: ¿Bislang handelt es
sich um einen ungedeckten Scheck, mit dem die Bundesregierung hausieren geht
und der zudem die neuen Bundesländer mit ihrer vorbildlichen Betreuungsquote im
Krippenbereich von vornherein benachteiligt. Das ist bisher ein klares ¿Jein¿!¿
¿Jeder weiß¿, so der Minister, ¿dass dieses Bundesprogramm aus Einsparungen bei
der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe finanziert werden soll.
Niemand weiß, ob es diese Einsparungen überhaupt geben wird. Schätzungen gehen
sogar davon aus, dass auf die Kommunen in den neuen Ländern Mehrkosten
zukommen. Hier wird eindeutig die Rechnung ohne den Wirt gemacht.¿
Kley
forderte Frau Riemann-Hanewinckel auf, sich in Berlin für die neuen Länder
einzusetzen. Es sei nicht damit getan, Regelungsbedarf für den Bund
festzustellen. ¿Eine Benachteiligung wegen der bereits vorhandenen sehr guten
Krippenbetreuung darf es auf keinen Fall geben¿, appellierte der Minister. Er
trat zudem der Behauptung der SPD-Bundespolitikerin entgegen, das niedrige
Geburtenniveau in Deutschland lasse sich allein über ausreichende
Betreuungsangebote erhöhen. ¿Die sehr gute Betreuungssituation in den neuen
Ländern belegt, dass das offenbar nicht funktioniert.¿ Der Bund müsse vielmehr
Maßnahmen ergreifen, die die Erziehungsarbeit anerkennen und zu
familienfreundlichen Rahmenbedingungen führen, resümierte Kley.
Der
Minister bezeichnete es als erfreulich, dass die SPD-Bundespolitikerin dem
Kinderförderungsgesetz Sachsen-Anhalts bundesweit die Bestnote gäbe.
Es verwundere aber schon, dass Frau Riemann-Hanewinckel nicht wisse,
dass jedes Kind in Sachsen-Anhalt unabhängig von der Beschäftigungssituation
der Eltern einen Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz habe. Eine Differenzierung
gäbe es lediglich beim Betreuungsumfang von fünf beziehungsweise zehn Stunden.
Zum Hintergrund:
Der Bund will ab 2005 mit 1, 5 Milliarden Euro die
Ganztagsbetreuung für Krippenkinder in Deutschland ausbauen. Während in den
alten Bundesländern die Betreuungsquote im Krippenbereich durchschnittlich bei
7 Prozent liegt, erreicht sie in Sachsen-Anhalt
beispielsweise 47 Prozent.
Betreuungsquote Kinder unter 3 Jahren
Sachsen-Anhalt :
47,86 Prozent
Brandenburg :
42,7 Prozent
Thüringen : 40
Prozent
Nordrhein-Westfalen : 2,3
Prozent
Neue Bundesländer : 36
Prozent
Alte Bundesländer : 7
Prozent
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