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Künftig fünf Gesundheitsziele für
Sachsen-Anhalt
Minister Kley: Gesundheitsförderung und Prävention stärken Gesundheitskompetenz
des Einzelnen
10.12.2003, Magdeburg – 152
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
152/03
Ministerium für Gesundheit und
Soziales - Pressemitteilung Nr.: 152/03
Magdeburg, den 10. Dezember 2003
Künftig fünf Gesundheitsziele für
Sachsen-Anhalt
Minister Kley: Gesundheitsförderung und Prävention stärken Gesundheitskompetenz
des Einzelnen
Magdeburg. Fünf
Jahre, nachdem erstmals Gesundheitsziele für Sachsen-Anhalt definiert und in
den Mittelpunkt der Gesundheitspolitik gerückt wurden, hat Gesundheitsminister
Gerry Kley am Mittwoch in Magdeburg eine Neujustierung der Gesundheitsziele und
die Übertragung des Projektmanagements an die Landesvereinigung für Gesundheit
(LVG) angekündigt.
Künftig wird es fünf anstatt der
bisher sechs Gesundheitsziele geben. Diese Ziele sind vornehmlich präventiv und
gesundheitsfördernd angelegt. Ihre Umsetzung soll verstärkt im Rahmen von so
genannten Settings, das heißt Lebensbereichen wie Betrieb, Kindertagesstätte oder
Senioreneinrichtung, erfolgen. Anliegen ist es, das Gesundheitsverhalten dort
gezielt zu beeinflussen, wo die Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit
verbringen. Über den Setting-Ansatz ist es zudem möglich, bereits bei der
Projektplanung die Betroffenen einzubeziehen sowie bestehende Strukturen und
soziale Gefüge zu berücksichtigen. Außerdem können auf diesem Weg neue Partner
beispielsweise in der mittelständischen Wirtschaft gewonnen werden.
Minister Kley betonte: ¿Wir
müssen wegkommen von einem gesundheitspolitischen Denken, das vornehmlich
krankheitsbezogen ist und auf Versorgungsziele setzt. Vielmehr muss der
Einzelne motiviert werden, gesundheitsbewusst zu leben. Wenn wir langfristig
Veränderungen im Gesundheitsverhalten erreichen wollen, dann brauchen wir
hierfür zielgruppengenaue und differenziertere Strategien. Die Instrumente
dafür sind Gesundheitsförderung und Prävention, durch die Gesundheitsressourcen
gestärkt und Gesundheitsrisiken verringert beziehungsweise verhindert werden.
Dieser Ansatz, der dem Einzelnen ein Mehr an Kompetenz für ein
eigenverantwortliches gesundheitsbewusstes Handeln bringt und die Entwicklung
gesundheitsfördernder Strukturen unterstützt, ist auch mit dem Blick auf die
Kostenentwicklung im Gesundheitswesen vielversprechend. Die LVG als ¿gelernter
Gesundheitsförderer¿ und langjähriger Partner der Landesregierung auf diesem
Gebiet verfügt über das erforderliche Know-how, um das Projektmanagement im
Land zu übernehmen.¿
Der Minister begründete die
Neuausrichtung der Gesundheitsziele mit bereits Erreichtem und mit den in der
Praxis gewonnenen Erfahrungen. So sei in den vergangenen Jahren beispielsweise
das Gesundheitsziel ¿Senkung der Säuglingssterblichkeit auf Bundesdurchschnitt¿
in Sachsen-Anhalt umgesetzt
worden. Einiges habe sich aber
auch als nicht praktikabel erwiesen. So ließe sich in einem eng begrenzten
Zeitraum der Erfolg von Maßnahmen anhand der Entwicklung von
Sterblichkeitsziffern wie bei Herz- Kreislauferkrankungen oder bei
Krebserkrankungen kaum festmachen. Hier seien Verhaltensänderungen eher als
Indikator geeignet. Als Beleg führte er an, dass die Sterblichkeit aufgrund von
Krebserkrankungen in Sachsen-Anhalt zwischen 1996 und 1999 nur geringfügig
zurückgegangen sei. Dagegen habe sich die Teilnahme an Vorsorge- und
Früherkennungsuntersuchungen beträchtlich erhöht.
Vor diesem Hintergrund sei es
angebracht, diese beiden krankheitsbezogenen Gesundheitsziele künftig in einem
auf Prävention und Gesundheitsförderung ausgerichteten Ziele-Katalog aufgehen
zu lassen. ¿Es kommt darauf an, bei der Gesundheitsaufklärung, -bildung und
-erziehung verstärkt auf den Lebensstil einzuwirken. Deshalb sollen zwei neue
Gesundheitsziele ausdrücklich Lebensstilfaktoren ins Visier nehmen. Als neue
Gesundheitsziele werden die "Entwicklung eines gesunden
Bewegungsverhaltens und Verbesserung von Bewegungsangeboten für die
Bevölkerung" und die "Förderung eines gesunden Ernährungsverhaltens
und gesunder Ernährungsangebote für die Bevölkerung" etabliert.¿ Kley
verwies auf das bereits im KiTa-Bereich gestartete Projekt des
Sozialministeriums ¿Toben macht schlau - Bildung durch Bewegung im
Kindergarten¿, das darauf setzt, bereits im Kindergartenalter auf
lebensstilprägende Faktoren Einfluss zu nehmen und dem zunehmenden
Bewegungsmangel entgegen zu wirken.
Neben diesen neuen sollen
bereits präventiv angelegte Gesundheitsziele weiter verfolgt werden. Dazu
gehören die "Verbesserung der Zahngesundheit bei der Bevölkerung auf
Bundesdurchschnitt", das "Erreichen eines altersgerechten Impfstatus
bei über 90 Prozent der Bevölkerung" sowie die "Senkung des Anteils
an Rauchern in der Bevölkerung und der alkoholbedingten Gesundheitsschäden auf
Bundesdurchschnitt".
Gesundheitsziele für
Sachsen-Anhalt im Überblick
Sachsen-Anhalt ist eines der
wenigen Bundesländer und war 1998 das erste neue Bundesland, das sechs
Gesundheitsziele als vordringliche Aufgaben der Gesundheitspolitik formulierte:
Senkung der Säuglingssterblichkeit auf Bundesdurchschnitt, Erreichung eines
altersgerechten Impfstatus bei über 90 Prozent der Bevölkerung, Senkung der
vorzeitigen Sterblichkeit an Herz- Kreislauferkrankungen auf
Bundesdurchschnitt, Senkung der vorzeitigen Sterblichkeit an Krebserkrankungen
auf Bundesdurchschnitt, Senkung des Verbrauchs und des Konsums legaler Suchtmittel,
Verbesserung der Zahngesundheit.
An der Arbeit an den
Gesundheitszielen beteiligten sich seitdem in Sachsen-Anhalt rund 150
Mitglieder in den Arbeitskreisen und 82 Institutionen.
Künftig wird es fünf
Gesundheitsziele geben:
·
Erreichen
eines altersgerechten Impfstatus bei über 90 Prozent der Bevölkerung
·
Entwicklung
eines gesunden Bewegungsverhaltens und Verbesserung von Bewegungsangeboten für
die Bevölkerung
·
Förderung
eines gesunden Ernährungsverhaltens und gesunder Ernährungsangebote für die
Bevölkerung
·
Senkung
des Anteils an Rauchern in der Bevölkerung und der alkoholbedingten
Gesundheitsschäden auf Bundesdurchschnitt
·
Verbesserung
der Zahngesundheit bei der Bevölkerung auf Bundesdurchschnitt
Weitere Informationen zu den
Gesundheitszielen und zur Zwischenbilanz aus dem Jahr 2002 unter www.ms.sachsen-anhalt.de.
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