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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
27. Sportministerkonferenz (SMK) der Länder
Beschlüsse der 27. SMK in Magdeburg im Überblick
01.12.2003, Magdeburg – 147
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
147/03
Ministerium für Gesundheit und
Soziales - Pressemitteilung Nr.: 147/03
Magdeburg, den 1. Dezember 2003
27. Sportministerkonferenz (SMK) der Länder
Beschlüsse der 27. SMK in Magdeburg im Überblick
Unter Vorsitz des Ministers für Gesundheit und Soziales des Landes
Sachsen-Anhalt, Gerry Kley, sind am 27. und 28. November 2003 die Sportminister
und ¿senatoren der Länder in Magdeburg
zu ihrer jährlichen Tagung zusammengekommen.
An der 27. SMK nahmen neben den Sportministerinnen und Sportministern
der Länder die EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Jugend, Media und Sport,
Viviane Reding, der Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), Manfred von
Richthofen, der Vorsitzende des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Dr.
Klaus Steinbach und der Vizepräsident des Organisationskomitees (OK) des DFB,
Dr. Theo Zwanziger teil.
Die Sportministerkonferenz beschäftigte sich vor dem Hintergrund des
Europäischen Jahres der Erziehung durch Sport 2004, insbesondere mit dem Thema
¿Sport in Europa¿. Schwerpunkte waren weiter die Rolle des Sports angesichts
der Diskussion um neue Präventionsstrategien in der Gesundheitspolitik,
Perspektiven des Goldenen Plan Ost sowie die deutsche Bewerbung um die
Olympischen Spiele und Paralympics 2012 und die Vorbereitungen für die
Fußballweltmeisterschaft 2006.
Der SMK-Vorsitzende Gerry Kley zog eine positive Bilanz der Tagung:
¿Sport verbindet - diesen Gedanken soll insbesondere das Europäische Jahr der
Erziehung durch Sport 2004, das Thema der Konferenz war, europaweit
transportieren. Er ist aber auch Leitmotiv der olympischen Idee. Die
Sportminister der Länder haben der deutschen Olympiabewerbung 2012 den Rücken
gestärkt. Jetzt gilt es, vereint alle Kräfte zu mobilisieren, um der Bewerbung
Leipzigs zum Erfolg zu verhelfen.¿
Die Beschlüsse der Konferenz (Auswahl)
Die Fußball-WM
2006 ¿ ein herausragendes Großereignis für Deutschland
Die Sportministerkonferenz begrüßt das hohe Niveau der Vorbereitungen
auf die Fußballweltmeisterschaft 2006, mit dem auch internationale
Anerkennung und Unterstützung gesichert sind. Die Arbeitsgruppe WM 2006 der SMK
wird weiterhin eng mit dem OK WM 2006, der KMK, dem Deutschen Städtetag und den
Ausrichterstädten zusammenarbeiten.
Die Sportministerkonferenz unterstützt die an den
Schulen bereits angelaufene Kampagne ¿Talente 2006¿ sowie die in den
Sportvereinen begonnene Initiative ¿Klub 2006¿. Sie fordert alle Länder auf,
sich nach Kräften an den Kampagnen zu beteiligen und sie durch eigene
Initiativen zu bereichern. Alle Aktivitäten sollen das Ziel haben, mit der WM
2006 die Sportentwicklung in Deutschland nachhaltig zu fördern.
Die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006 ist
eine gesamtdeutsche Aufgabe. Die
Sportministerkonferenz betont deshalb, dass in allen Regionen ¿ auch solchen
ohne Weltmeisterschafts-Spielort ¿ vielfältige sportliche und kulturelle
Aktivitäten im Vorfeld wie auch während der Fußballweltmeisterschaft
stattfinden sollen. Weitere Möglichkeiten
sind das Angebot von Mannschaftsquartieren und Jugendbegegnungen. Die SMK
fordert alle Länder zu Aktivitäten auf, um in jeder Region die
Weltmeisterschaft zu einem Fest werden zu lassen.
Die SMK unterstützt das Bemühen, dass möglichst
viele Menschen die Spiele live verfolgen können. Sie begrüßt die Aktivitäten
des DFB, preisgünstige Kontingente an Eintrittskarten für die Vorrundenspiele
zu erreichen. Sie hält es für unverzichtbar, dass alle Spiele der
Weltmeisterschaft im Free-TV angeboten werden. Sie regt an, über Großbildleinwände
auf öffentlichen Plätzen große Feste für die ganze Bevölkerung zu inszenieren.
Die SMK begrüßt entsprechende Initiativen der WM-Städte.
Dem Kulturprogramm kommt besondere Bedeutung zu,
weil es eine wichtige Ergänzung darstellt und den einzelnen Regionen
ermöglicht, sich in ihrer Eigenart darzustellen. Hierfür ist eine
einvernehmliche Klärung der Aufgaben, Kompetenzen und Finanzen zwischen OK, dem
Bund und den Städten bzw. Ländern erforderlich. Im Sinne einer Nachhaltigkeit
sollte das bereits angelaufene Kulturprogramm
über das Ereignis hinaus fortgesetzt werden. Die SMK regt an, nach
Möglichkeiten und Finanzierungen zu suchen, den ¿Fußball-Globus¿ auch nach 2006
interessierten Städten zur Verfügung zu stellen.
Die Sportministerkonferenz weist darauf hin, dass
die finanzielle Hauptlast der Weltmeisterschaft neben dem Bund von den
Ausrichterstädten getragen wird. Die geringen Rückflüsse bei der Oddset-Wette
schränken deren Möglichkeiten ein. Die SMK unterstützt entsprechende
Initiativen der Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Ziel, die angestrebten
Leistungen zugunsten des Rahmenprogramms zur FIFA-Fußball WM 2006 zu
verbessern, ohne dass die Wettmittelerträge für die Sportorganisationen in den
Ländern dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.
Sport und
Gesundheit ¿ neue Präventionsstrategien vor dem Hintergrund des Umbruchs in der
Gesundheits- und Sozialpolitik
Die Sportministerkonferenz begrüßt Initiativen der
Bundesregierung, der im Bundestag vertretenen Parteien und der
Gesundheitsministerkonferenz, der Prävention im Gesundheitswesen einen höheren
Stellenwert zuzumessen. Sie unterstützt die Absicht, zeitnah ein
Präventionsgesetz vorzulegen. Sie plädiert dafür, den Vereinssport im Präventionsgesetz
angemessen zu berücksichtigen, da mit dem Sport erhebliche Kosteneinsparungen
im Gesundheitswesen erreicht werden können.
Die Sportministerkonferenz begrüßt nachdrücklich
die Bemühungen der Sportorganisationen, die Vielfalt und Qualität der Angebote
im Gesundheitssport der Vereine kontinuierlich zu verbessern. Sie fordert auf,
diesen Prozess aktiv und nachhaltig zu unterstützen. Sie regt an, dass der DSB
den Verein auch als Akteur in Settings so darstellt, dass seine Einbindung in bestehende Fördersysteme
verdeutlich wird.
Die Sportministerkonferenz fordert auf, die bereits
in vielen Regionen entwickelte Kooperation von Kindergärten,
Vorschuleinrichtungen, Schulen und Vereinen im Gesundheitssport auszubauen.
Dafür sollten Gestaltungsmöglichkeiten, die sich mit der Einrichtung von
Ganztagsschulen eröffnen, ausgeschöpft werden.
Die Sportministerkonferenz begrüßt, dass im aktuellen Leitfaden der
Kassen zur Förderung von Präventionsangeboten die Turn- und Sportvereine einbezogen
sind. Sie fordert die Krankenkassen auf, offensiv die Kooperation mit den
Vereinen zu suchen. Die SMK fordert die Kassen auf, Bonusregelungen für Vereinsangebote zu schaffen, sofern diese für
alle sozialen Gruppen offen sind. Sie begrüßt die Bereitschaft der Kassen, sich
an einem Präventionsfonds ¿ ggf. in Form einer Stiftung ¿ zu beteiligen.
Die Sportministerkonferenz bekräftigt ihre Absicht,
die Zusammenarbeit mit der Gesundheitsministerkonferenz zu verstärken. Die
Sportministerkonferenz beauftragt die Sportreferentenkonferenz, eine gemeinsame
Tagung zwischen SMK und GMK zur Gesundheitsförderung unter Einbeziehung der
Jugendministerkonferenz vorzubereiten. Eine solche Tagung sollte gemeinsam mit
dem Deutschen Sportbund, den Kommunalen
Spitzenverbänden, der Bundesärztekammer und den Bundesverbänden der Krankenkassen
durchgeführt werden.
Die Sportministerkonferenz
fordert die Ausbildungseinrichtungen für Gesundheitssport an den Hochschulen
und in den Sportorganisationen auf, ihre Ausbildungswege transparent und
vergleichbar zu gestalten. Zugleich sollten Möglichkeiten der Anschlussfähigkeit
verschiedener Ausbildungswege geprüft werden. Dabei sollte das Ausbildungssystem
der Sportorganisationen ebenso seine Berechtigung haben wie akademische und kommerzielle
Ausbildungen anderer Träger.
Sport und
Ganztagsschule
Der Auf- und Ausbau von
Ganztagsschulen und Ganztagsbetreuung in Schulen hat auch wesentliche
Konsequenzen für die zukünftige Arbeit des Sports und der Sportorganisationen,
insbesondere der Sportvereine vor Ort. Die Zusammenarbeit von Schulen und
Sportvereinen kann vor dem Hintergrund dieser Entwicklung in Zukunft eine neue
Qualität gewinnen. Werte des Sports für die Gesamtentwicklung von Kindern und
Jugendlichen können - z.B. auch durch außerunterrichtliche Sportangebote -
wirksamer als bisher vermittelt werden. Die Sportorganisationen sind
aufgerufen, ihre Kompetenz und Erfahrung in diesen Prozess einzubringen und die
Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen zu intensivieren. Die Sportministerkonferenz
will die Sportvereine und -verbände auf
diesem Weg begleiten und unterstützen.
Die Sportministerkonferenz
beauftragt die Sportreferentenkonferenz, gemeinsam mit Vertretern der
Kultusministerkonferenz und des Deutschen Sportbundes in einer Arbeitsgruppe
die Chancen, Probleme und Risiken der dargelegten Entwicklung aufzuarbeiten und
insbesondere vor dem Hintergrund der z.T. sehr unterschiedlichen
Voraussetzungen in den einzelnen Ländern Strategien für die Sportorganisationen
zu entwickeln. Hierbei sollte es u.a. auch ein Ziel sein, aus dem
Bundesinvestitionsprogramm ¿Zukunft Bildung und Betreuung" einen
angemessenen Anteil für die Sportinfrastruktur an Ganztagsschulen zu sichern.
Die Sportministerkonferenz
setzt sich dafür ein, dass in den Richtlinien für die Gewährung der
Fördermittel aus dem Ganztagsschulprogramm die Sportvereine als ein wichtiger Kooperationspartner genannt werden, um
investive Mittel zu erhalten und das Investitionsmittel auch für den Ausbau von
Sportstätten an den Schulen genutzt werden können. Insbesondere können mit
Schuldendiensthilfen auch große Investitionen ermöglicht werden.
Sport und
ehrenamtliches Engagement
Die Sportministerkonferenz
begrüßt, dass (auch auf Initiative der Sportministerkonferenz), die das
Ehrenamt behindernden Gesetze wie das Gesetz zur Neuregelung geringfügiger
Beschäftigungsverhältnisse (vormals 630 DM-Gesetz; jetzt 400 ¿-Gesetz) und das
Gesetz gegen Scheinselbständigkeit mit Wirkung ab 1. April 2003 aufgehoben und
die Möglichkeit, geringfügige Beschäftigungen einzugehen, weiter ausgebaut wurden.
Die Sportministerkonferenz
erwartet, dass der vom Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des
Bundestages eingesetzte Unterausschuss "Bürgerschaftliches
Engagement" des Familienausschusses die von der Enquête-Kommission
"Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" formulierten Handlungsempfehlungen
aufgreift und entsprechende gesetzgeberische Initiativen auf den Weg bringt.
Sie bittet um Prüfung, ob eine
verschuldensabhängige Haftung der Vereine und Vereinsvorstände für erteilte
Spendenbescheinigungen anstelle der bisherigen Gefährdungshaftung eingeführt,
ein verbesserter Versicherungsschutz für ehrenamtlich Tätige vollzogen sowie
die Besteuerungsfreigrenze im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb der Vereine im
Sinne eines Inflationsausgleich angehoben werden kann.
Die Sportminister der Länder
fordern die Gesetzgeber des Bundes und der Länder auf, alle bestehenden Gesetze
auf ihre Ehrenamtsfreundlichkeit zu überprüfen und zu entbürokratisieren.
Die Sportminister der Länder
begrüßen ausdrücklich die Ergebnisse der Präsidialkommission
"Bürgerschaftliches Engagement im Sport" des Deutschen Sportbundes,
in der auch die Sportreferentenkonferenz miteingebunden ist. Sie erwartet von
den dort vorgelegten Empfehlungen weitere Hinweise bzw. Anregungen zur Stärkung
des Ehrenamtes in einer sich im Umbruch befindenden Bürgergesellschaft, in der
auch der organisierte Sport einen festen Platz einnehmen wird.
Die Sportreferenten der Länder
werden beauftragt, die Arbeiten und Initiativen des vom Deutschen Bundestag
eingesetzten Unterausschusses zu begleiten und der Sportministerkonferenz zur
gegebenen Zeit zu berichten.
Die deutsche
Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele und Paralympics 2012
Die Sportministerkonferenz
begrüßt die Entscheidungen zur Neustrukturierung der Führungsgremien, welche
der Aufsichtsrat des Bewerbungskomitees Leipzig 2012 GmbH in seiner Sitzung am
19.11.2003 beschlossen hat. Sie bewertet diese als positives Signal nach den
öffentlichen Diskussionen der vergangenen Wochen. Die SMK ist der Auffassung,
dass mit diesen Maßnahmen gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche internationale
Bewerbung geschaffen wurden und unterstützt diese nach Kräften.
Die Sportministerkonferenz
fordert die Sportverbände, Vereine und ihre Mitglieder, die deutsche Wirtschaft
und alle gesellschaftlichen Kräfte auf, die Olympiabewerbung der Stadt Leipzig
nach Kräften zu unterstützen. Die Sportministerkonferenz regt das NOK an, die
Bewerberstädte entsprechend der Vereinbarung vom 18.03.03 beim Bundespräsidenten
¿Städte für Olympia¿ in den internationalen Bewerbungsprozess einzubinden.
Die Sportministerkonferenz
nimmt das vorgelegte Konzept einer Fachtagung ¿Olympische Sportstätten für
Hochleistungs- und Handicapsport¿ zustimmend zur Kenntnis. Sie beauftragt die SRK,
die notwendigen Voraussetzungen für eine Durchführung der Fachtagung im
kommenden Jahr zu schaffen.
Sport in Europa
- Das Europäische Jahr der Erziehung durch Sport 2004
Die Sportministerkonferenz der
Länder begrüßt, dass mit der Veranstaltung des ¿Europäischen Jahres der
Erziehung durch Sport 2004" und durch die Aufnahme des Sports in den
Verfassungsentwurf des Konvents der Sport eine neue politische Qualität in der
EU gewonnen hat.
Die Sportministerkonferenz
unterstützt die Durchführung des ¿Europäischen Jahres der Erziehung durch Sport
2004" mit all ihren Möglichkeiten. Sie ruft alle Beteiligten und
Verantwortlichen in Sport, Politik und Gesellschaft dazu auf, die Chance zu nutzen,
auch außerhalb der sportinternen Öffentlichkeit die erzieherischen, sozialen,
kulturellen, jugendpolitischen und integrativen Werte des Sports deutlich zu
machen. Auch über die von der EU geförderten Projekte hinaus sollte dies mit
einer Vielzahl von sportlichen Veranstaltungen, Kongressen, Workshops etc. im
Olympiajahr 2004 für die gesamte Bevölkerung deutlich werden.
Die SMK begrüßt, dass der
Konvent den Sport im Rahmen der Unterstützungs-, Koordinierungs‑ und
Ergänzungsmaßnahmen in den Verfassungsentwurf aufgenommen hat. Damit wurden
langjährige Forderungen der deutschen und europäischen Sportorganisationen
berücksichtigt. Wenn auch die vorgelegte Formulierung insofern hinter der
Erklärung von Nizza zurückbleibt, als dass ein ausdrücklicher Bezug auf den
Respekt vor den spezifischen Merkmalen des Sports, insbesondere seiner
Autonomie und seiner bewährten ehrenamtlichen Struktur fehlt, so stellt der Artikel
doch insgesamt einen wichtigen Schritt für den Sport in Europa dar.
Die Sportministerkonferenz
unterstützt die deutsche Position in der Regierungskonferenz, das Konventsergebnis
nicht mehr aufzuschnüren. Sie spricht sich dafür aus, dass, wenn im Verlauf der
Regierungskonferenz durch ein Aufschnüren des Pakets von anderer Seite eine
Verhandlungssituation entsteht, die die Chance auf eine bessere Formulierung
erwarten lässt, eine Fassung gewählt wird, die den Respekt vor den spezifischen
Merkmalen des Sports betont und den Schutz seiner Autonomie und seiner
vorwiegend ehrenamtlichen Organisationsstrukturen enthält.
Maßnahmen zur
Dopingbekämpfung im Sport
Die Sportministerkonferenz hält den
nachhaltigen Kampf gegen Doping für eine unverzichtbare Voraussetzung zur
Legitimierung der öffentlichen Sportförderung. Sie unterstützt dabei unter
ausdrücklicher Bezugnahme auf ihre bisherige Beschlusslage zur Bekämpfung des
Dopings im Sport und in Übereinstimmung mit den ¿Rahmenrichtlinien zur
Bekämpfung des Dopings¿ des Deutschen Sportbundes die internationalen Maßnahmen
und Gesetze zur Harmonisierung der Dopingbekämpfung.
Die Sportministerkonferenz begrüßt, dass die
WADA mit Beginn des kommenden Jahres auf der Grundlage des Welt Anti-Doping
Codes und des Welt Anti-Doping-Programms einen wichtigen Beitrag zur
Harmonisierung des internationalen Kampfes gegen Doping leisten wird.
Dabei appelliert die Sportministerkonferenz
an die WADA einen kooperativen Stil mit den nationalen Anti-Doping-Agenturen
anzustreben und gegenseitige Daten-Austausche sicherzustellen.
Die
Sportministerkonferenz fordert, in Analogie zur französischen Regelung zur Kennzeichnung
von Arzneimitteln, die unter den Doping-Code der WADA fallen, die Einführung
einer Kennzeichnungspflicht von Arzneimitteln im Sinne des § 6 a Absatz 2 AMG.
Sie bittet die Gesundheitsministerkonferenz um Prüfung zur Einführung einer
entsprechenden Kennzeichnungspflicht.
Die
Sportminister sind davon überzeugt, dass mit der Einführung der Kennzeichnung
von Arzneimitteln, die unter den Anti-Doping-Code der WADA fallen, ein weiteres
wichtiges Element bei der Bekämpfung des Dopings im Sport eingeführt wird. Eine
Kennzeichnungspflicht schafft zuverlässige Orientierungen bei der Verschreibung
von Arzneimitteln durch die Ärzteschaft oder beim Erwerb rezeptfreier
Arzneimittel durch die Aktiven.
Die
Sportministerkonferenz stellt fest, dass auch nach Vorlage des
Erfahrungsberichts zur Wirksamkeit der Regelung des Dopingverbots nach § 6 a
AMG nicht eindeutig geklärt wurde, ob es sich bei den sichtbaren Problemen in
der Dopingbekämpfung um ein Vollzugs- oder Regelungsdefizit handelt. Sie
beauftragt die Sportreferentenkonferenz, hierüber in Zusammenarbeit mit der
Bundesregierung eine Klärung herbeizuführen und über die Ergebnisse möglichst
in der nächsten Sportministerkonferenz zu berichten.
Die SMK hält es für erforderlich, die
finanziellen Anstrengungen zur Doping-Bekämpfung zu verstärken. Insbesondere
wird die Wirtschaft aufgefordert, ihre Beiträge für die NADA deutlich zu
erhöhen. Zusätzlich bittet sie vor dem Hintergrund, dass in Deutschland zu wenig
Mittel für den Leistungssportbereich der Dopingbekämpfung zugute kommen, das
BMI, den Anteil der finanziellen Mittel zur Dopingbekämpfung zu erhöhen.
Die Sportministerkonferenz appelliert an den DSB
und das NOK, die Aufklärungs- und Präventionsarbeit gegen Doping zu verstärken
und die Sportfachverbände zu noch größeren Anstrengungen bei der Information und
Aufklärung anzuhalten. Sie fordert alle Sportorganisationen auf, unter
Ausschöpfung aller bereits gegenwärtig bestehenden gesetzlichen und
verbandsrechtlichen Möglichkeiten konsequent gegen Doping vorzugehen.
Integration von
muslimischen Migrantinnen durch Sport
Die
Sportministerkonferenz nimmt das Projekt ¿START¿ zustimmend zur Kenntnis. Sie
sieht in dem Projekt ¿ wie auch in gleichgelagerten Projekten anderer Länder ¿
einen wichtigen Ansatz, muslimische Mädchen und Frauen für den Sport zu
gewinnen. Die SMK sieht darin auch eine Chance, Migrantinnen in der BRD
wirksamer zu integrieren. Sie sieht in diesem mit dem Projekt verbundenen
Ansatz eine der wichtigen Zukunftsaufgaben der bundesrepublikanischen
Gesellschaft.
Die
Sportministerkonferenz verbindet mit dem Projekt die Absicht, bekannt hohe
Hürden gesellschaftlicher Segregation durch den Sport zu überwinden. Sie
erkennt in dem Projekt Möglichkeiten, die kulturelle Tradition der Migrantinnen
mit modernen Elementen westlicher Zivilisation zu verbinden. Dazu bilden
bestehende Sportvereine eine hervorragende Plattform. Integration kann damit
generell lebendig gemacht werden.
Die
Sportministerkonferenz hält das Projekt für nachahmenswert. Die Länder prüfen,
ob sie in Anlehnung an das Projekt ähnliche Initiativen aufgreifen oder eigene
vorhandene Ansätze integrativer Art weiterentwickeln. Dabei begrüßt die SMK das
allgemeine Ziel, mit spezifischen Angeboten für Migrantinnen, eine besondere
Form der Integration für Zuwanderermädchen und ¿frauen zu leisten.
Die
Sportministerkonferenz regt an, die Erfahrungen mit Migrantinnen-Projekten zu
sammeln und mit Blick auf die Sportvereine und -verbände weiterzuentwickeln.
Dazu dient ein bundesweiter Erfahrungsaustausch im Frühjahr 2005.
Die
Sportministerkonferenz bittet die Kultusministerkonferenz, die Teilnahme von
muslimischen Schülerinnen am Sportunterricht zu thematisieren und unter dem
Aspekt der offenkundigen Defizite Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Perspektiven
des Goldenen Plan Ost
Die Sportministerkonferenz
begrüßt die Empfehlung des Haushaltsausschusses des Bundestages an das Plenum, das Sonderförderprogramm ¿Goldener
Plan Ost¿ im Haushaltsjahr 2004 fortzusetzen.
Die Sportministerkonferenz
nimmt mit großer Sorge zur Kenntnis, dass der Förderbetrag für das
Haushaltsjahr 2004 auf 5 Mio. ¿ abgesenkt worden ist und dass der Haushaltsausschuss
keine Vorsorge getroffen hat, dass das Sonderförderprogramm ¿Goldener Plan Ost
über das Jahr 2004 hinaus fortgesetzt werden kann. Diese Entscheidung
korrespondiert nicht mit der Koalitionsvereinbarung aus dem Jahre 2002 und dem
bisher einvernehmlichen Ziel des Bundes und der Sportministerkonferenz, die
Lebensverhältnisse in den neuen Ländern rasch anzugleichen.
Die Sportministerkonferenz
weist auf das Ergebnis der aktuellen Erhebung der Sportstätten in den Ländern
hin. Danach sind trotz der erreichten Erfolge noch immer bis zu 73 % der
Sportstätten sanierungsbedürftig. Die Sportministerkonferenz appelliert
angesichts dieser enormen Defizite nachdrücklich an alle im Bundestag vertretenen
Fraktionen und an die Bundesregierung, die Sportstättenbauförderung in den
neuen Ländern und in Berlin auch im Haushaltsjahr 2005 ff. sicherzustellen und
den Finanzierungsanteil des Bundes wieder auf ein Niveau anzuheben, das der Problemlage
der ostdeutschen Sportstätteninfrastruktur entspricht. Dabei ist die
Sportministerkonferenz gegenüber neuen Finanzierungswegen mit einer
zweckgebundenen Bezuschussung für den Sportstättenbau aufgeschlossen.
Die SMK sieht mit großer Sorge den bundesweiten
Bedarf bei der Sanierung der Sportstätten und beauftragt die
Sportreferentenkonferenz, eine Analyse zum Sachstand und Handlungsempfehlungen
zur 28. SMK zu erstellen.
Ausblick
Die nächste Sitzung der
Sportministerkonferenz wird am 25./26. November 2004 in Halle/Saale
stattfinden.
Der Wortlaut der Beschlüsse der 27. SMK ist
in der kommenden Woche auf der Homepage der Sportministerkonferenz unter www.sportministerkonferenz.de
verfügbar.
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