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30. FrauenOrt des Landes in Neinstedt
gekennzeichnet /
Frauenminister Kley: Weibliche Handschrift in der Landesgeschichte unverkennbar
15.10.2003, Magdeburg – 128
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
128/03
Ministerium für Gesundheit und
Soziales - Pressemitteilung Nr.: 128/03
Magdeburg, den 15. Oktober 2003
30. FrauenOrt des Landes in Neinstedt
gekennzeichnet /
Frauenminister Kley: Weibliche Handschrift in der Landesgeschichte unverkennbar
Neinstedt. Frauenminister Gerry Kley hat am Mittwoch den 30.
FrauenOrt des Landes in Neinstedt gekennzeichnet. Eine Tafel erinnert an die
Nathusius-Schwägerinnen, die in den Neinstedter Anstalten wirkten. Minister
Kley sagte: ¿Einst als Expo-Projekt
begonnen, zeigen die 30 FrauenOrte des Landes nunmehr eindrucksvoll die
weibliche Handschrift in der Geschichte Sachsen-Anhalts. Viele weiße Flecken in
der Frauengeschichtsschreibung konnten gefüllt und Frauenleben sowie -leistungen
transparent gemacht werden.¿
Johanne
Philippine Nathusius (1828-1885) war eine jüngere Schwester von Philipp
Nathusius, dem Begründer der späteren Neinstedter Anstalten. Johanne
Nathusius gründete die
Elisabethstiftung, den zweiten Grundpfeiler der Anstalten, und stellte diese in
den Dienst der Pflege und Erziehung geistig behinderter und anfallskranker Menschen.
Sie unterstützte frühe Ansätze einer behindertengerechten Förderung und weihte
1861 ihr erstes Heim für geistig behinderte Kinder in Neinstedt ein. Um 1900
gehörte die Elisabethstiftung zu den größten Sozialwerken für geistig
Behinderte und Anfallskranke in Deutschland. Heim und Werkstätten der Stiftung
befinden sich heute in einem Neubau, der ebenfalls am Mittwoch feierlich
eingeweiht wurde.
Marie
Nathusius (1817-1857) war mit Philipp Nathusius verheiratet. Mit ihm gründete
sie in Neinstedt das ¿Knabenrettungs- und Brüderhaus¿, aus dem später die
Neinstedter Anstalten hervorgingen. Marie Nathusius war diejenige, die sich um
die Kranken kümmerte. Sie sorgte auch dafür, dass homöopathische Behandlungen
durchgeführt wurden. Des Weiteren war sie für die praktische Organisation der
Arbeit verantwortlich, trat aber auch als Autorin mit Erzählungen, Novellen und
Romanen für Kinder und Erwachsene hervor.
Mehr
Informationen zu den FrauenOrten in Sachsen-Anhalt gibt es unter www.frauenorte.net. Dort stehen auch
e-Cards zur Verfügung, die Informationen zum Landesprojekt, zu Orten und
gewürdigten Frauen enthalten.
Zum Hintergrund
¿FrauenOrte¿ wurde als Projekt zur Expo 2000
entwickelt. Unter den bislang gewürdigten FrauenOrten sind beispielsweise in
Bad Kösen das Romanische Haus, in dem auf die Unternehmerin Käte Kruse
aufmerksam gemacht wird, in Magdeburg die Magdalenenkapelle, an der eine Tafel
an die Mystikerin Mechthild von Magdeburg erinnert oder in Sangerhausen Jutta
von Sangerhausen, nach der erst im Juni der Platz vor der Ulrich-Kirche sowie
eine Rose benannt wurden. Das Projekt wird derzeit vom Verein Courage e.V. in
Halle betreut.
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