Pressemitteilungen

Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 163/02

Magdeburg, den 12. November 2002

Bundesweit erster Gender-Report fertiggestellt / Konferenz "Gender Mainstreaming in der Praxis leben"

Unterscheidet sich die Lebenssituation von Frauen und Männern tatsächlich? Behauptet wird das oft, aber gesicherte geschlechtsspezifische Daten gibt es nur im Ansatz. Wie soll aber Politik zielgenau und effizient im Sinne von mehr Chancengleichheit für Frauen und Männer agieren, wenn die Ausgangssituation nicht bekannt ist? Hier setzt der bundesweit erste Gender-Report an und liefert auf Sachsen-Anhalt bezogene geschlechterdifferenzierte Informationen, Daten und Analysen.

Der Report liegt jetzt vor und wird von Frauenminister Gerry Kley (FDP) und Report-Autor Thomas Claus vorgestellt.

Deshalb laden wir Sie herzlich ein zur Präsentation des ersten Gender-Reports Sachsen-Anhalt

am 20. November 2002

um 9.30 Uhr

in das Konferenzzentrum des

Ministeriums für Gesundheit und Soziales

in Magdeburg

Turmschanzenstraße 25

Im Anschluss an die Pressekonferenz findet im Konferenzzentrum die Tagung "Gender Mainstreaming in der Praxis leben" statt, zu der interessierte Journalistinnen und Journalisten ebenfalls herzlich eingeladen sind.

Im Rahmen der Konferenz, die Minister Kley eröffnet, wird nicht nur der Gender-Report ausführlich erörtert, es wird auch das vom Frauenministerium herausgegebene druckfrische Buch "Gender Mainstreaming in Sachsen-Anhalt: Konzepte und Erfahrungen" vorgestellt. Das Buch dokumentiert Konzeption, Verlauf und Ergebnisse eines zweijährigen Pilotprojektes, bei dem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ministeriums für Gesundheit und Soziales Gender Mainstreaming in ihrer Facharbeit angewandt haben. Während der Tagung haben Sie die Möglichkeit, mit ihnen und mit anderen Beschäftigten aus der Landesverwaltung in Kontakt zu kommen, die Gender Mainstreaming bereits in der Praxis erprobt haben.

Folgender Konferenzablauf ist geplant

10.15 Uhr Eröffnung

Statements

Frauenminister Gerry Kley (FDP): Gender Mainstreaming in Sachsen-Anhalt - Projekte, Prozesse, Perspektiven

Ute Wanzek, G/I/S/A,: Gender Mainstreaming-Potenzial erhöhen

Thomas Claus, G/I/S/A,: Gender Report 2002

Kaffeepause

Standpunkte und Erfahrungen aus der Praxis

13.30 Uhr Mittagspause

14.30 - 16.30 Uhr Workshops

16.30 - 18.00 Uhr Auf den Punkt gebracht - Impulse aus den Workshops

Zum Hintergrund

Sachsen-Anhalt ist seit Jahren auf dem Gebiet des Gender Mainstreaming bundesweit führend. So hat sich Sachsen-Anhalt als erstes Bundesland Gender Mainstreaming als Regierungsprogramm auf die Fahnen geschrieben. Weitere gleichstellungspolitische Meilensteine waren der Aufbau der ersten landesweiten Fraueninternetplattform in Deutschland - FRISA - sowie die Gründung des bundesweit ersten Gender-Instituts.

Der Gender-Report setzt die in den Vorjahren durch das Statistische Landesamt herausgegebene Publikation "Frauen und Männer in Sachsen-Anhalt" fort und entwickelt sie weiter. Durch die Erfassung und Auswertung geschlechtsspezifischer Daten und Fakten in Sachsen-Anhalt sollen vorhandene Informationsdefizite abgebaut und Handlungsfelder zur Durchsetzung von Gender Mainstreaming aufgezeigt werden.

Der Report besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden Schwerpunktthemen präsentiert, bei denen die Statistik bislang blinde Flecken aufwies. So bietet der Report erstmals zur Frage der Abwanderung von Frauen und Männern, zu deren Freizeitverhalten, zum Demokratiebewusstsein oder zu den Lebensverhältnissen von Frauen und Männern mit Behinderungen auf Sachsen-Anhalt bezogene geschlechtsdifferenzierte Informationen und in deren Auswertung Spezialwissen zur Lösung gleichstellungspolitischer Probleme.

Der zweite Teil unter dem Titel "Frauen und Männer in Sachsen-Anhalt" konzentriert sich auf die Aufbereitung verfügbarer Statistiken und empirischer Daten und liefert hierzu erstmals einen überblick in systematischer Form.

Dieser Teil basiert auf der offiziellen Statistik, Studien sowie auf einer repräsentativen Befragung des G/I/S/A unter mehr als 1.000 erwachsenen Bürgerinnen und Bürgern Sachsen-Anhalts im Sommer 2002. Er liefert unter anderem Informationen zur Bevölkerungsentwicklung, zur wirtschaftlichen Situation, zum Arbeitsmarkt oder zum Thema Bildung und Erziehung.

Gender Mainstreaming als Politikansatz bedeutet geschlechtersensible Sichtweise und Handeln in allen politischen Ebenen und Prozessen mit dem Ziel Chancengleichheit von Frauen und Männern herzustellen und zu sichern. Mit der Gründung des bundesweit ersten Gender-Instituts in Sachsen-Anhalt (G/I/S/A) wurden zur Umsetzung dieses Ansatzes institutionelle und organisatorische Grundlagen geschaffen. Der Aufbau des G/I/S/A wird drei Jahre lang mit insgesamt 1,2 Millionen ¿ aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes als Modellprojekt gefördert.

Impressum:

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