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Droge ist nicht gleich Droge - Studie offenbart Unterschiede beim Konsumverhalten zwischen Mädchen und Jungen

06.09.2002, Magdeburg – 123

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 123/02

 

 

 

 

 

Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 123/02

 

Magdeburg, den 6. September 2002

 

 

Droge ist nicht gleich Droge - Studie offenbart Unterschiede beim Konsumverhalten zwischen Mädchen und Jungen

Magdeburg. Mädchen und Jungen in Sachsen-Anhalt offenbaren ein unterschiedliches Drogenkonsumverhalten. Mädchen greifen eher zur Zigarette, während Jungen stärker auf Alkohol fixiert sind. Auch sind die Gründe, warum man oder frau zur Droge greift, verschieden. Bei Jungen geht es um Selbstbehauptung. Mädchen wollen sich etwa über die Zigarette an einen Freundeskreis binden. Das geht aus der Studie "Drogen und Geschlechterverhältnis" hervor, die das FOKUS-Institut Halle im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit und Soziales vorgelegt hat. Die Studie ist im Internet unter www.ms.sachsen-anhalt.de veröffentlicht.

Sozialminister Gerry Kley (FDP) erklärte in Magdeburg: "Wir werden unsere Drogen- und Suchtprävention noch stärker auf die unterschiedlichen Verhaltensmuster von Jungen und Mädchen ausrichten. Auch wollen wir alle Ansätze stärken, bei denen die Jugendlichen untereinander ins Gespräch kommen." Der Minister sagte: "Das beständige Dozieren mit dem erhobenem Zeigefinger kommt nicht an. Wirkungsvoll hingegen ist ein Dämpfer oder Tipp aus der Clique."

Zugleich appellierte der Minister an Eltern, mit einer gesunden Lebensweise ihren Kindern ein gutes Beispiel zu geben. Gerry Kley sagte: "Eine Mutter, die eine Zigarette nach der anderen raucht, und ein Vater, der nicht von der Bierflasche lassen kann, können noch so viele schöne Worte über die Gesundheitsgefährdung von Nikotin und Alkohol finden, sie werden bei ihren Kindern auf taube Ohren stoßen."

Zum Hintergrund

Für die Studie wurden gut 3.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 19 Jahren befragt. Knapp 50 Prozent der Befragten waren Mädchen. Erstes veröffentlichtes Ergebnis dieser Erhebung vom Herbst 2000 war die Studie "Moderne Drogen- und Suchtprävention MODRUS II", die im April 2001 vorgelegt wurde.

Jetzt hat das FOKUS-Institut die geschlechtsspezifische Tiefenanalyse präsentiert. Sie offenbart folgende Ergebnisse:

übereinstimmend mehr als 80 Prozent der Jungen und der Mädchen sagen, sie wüssten über Drogen Bescheid. Ihre Informationen beziehen sie jedoch aus unterschiedlichen Quellen. Jungen sagen, sie würden eher aus dem Fernsehen oder durch eigenes Erleben mit dem Thema konfrontiert. Mädchen haben ihr Wissen vor allem aus Zeitschriften oder dem Schulunterricht.

Rund 35 Prozent der Mädchen und 28 Prozent der Jungen gaben an, regelmäßig oder öfter zu rauchen. Das Bier- oder Weintrinken gehört demnach für 22 Prozent der Jungen und 13 Prozent der Mädchen zur regelmäßigen oder öfter gepflegten Freizeitbeschäftigung. Schnaps trinken demnach fünf Prozent der Mädchen und neun Prozent der Jungen regelmäßig.

Jeweils mehr als 95 Prozent der Jungen und Mädchen gaben an, noch niemals Ecstasy, Kokain oder Heroin konsumiert zu haben. Jeweils ein Prozent bei Mädchen und Jungen behaupteten hingegen, regelmäßig oder zumindest öfter diese illegalen Drogen zu nehmen.

Cannabis-Produkte spielen eine größere Rolle: Vier Prozent der Mädchen und acht Prozent der Jungen gaben an, regelmäßig oder öfter entsprechende Präparate zu nehmen. Ab und zu wird Cannabis von sechs Prozent der Mädchen und zehn Prozent der Jungen konsumiert.

Illegale Drogen werden vornehmlich auf Partys oder in öffentlichen Diskotheken konsumiert. Erst an dritter Stelle rangiert der Freundeskreis. Der Drogenkonsum allein in aller Stille ist dagegen vergleichsweise kaum anzutreffen.

Auch das bringt die Studie zutage: Mädchen glauben zu 39 Prozent daran, über die Zigarette abnehmen zu können. Selbst ihren Alkoholkonsum begründeten zehn Prozent der Mädchen damit, abnehmen zu wollen.

 

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