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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales

Erstes Qualitätssiegel für betreutes Wohnen vergeben / Kuppe und Fröhlich: Kompass durch Angebots-Vielfalt

26.03.2002, Magdeburg – 43

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

 

Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 043/02

 

Magdeburg, den 20. März 2002

 

 

Erstes Qualitätssiegel für betreutes Wohnen vergeben / Kuppe und Fröhlich: Kompass durch Angebots-Vielfalt

Magdeburg. Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe und Wohnungsbau-Staatssekretärin Ines Fröhlich haben am Mittwoch in Magdeburg die ersten vier Qualitätssiegel für Angebote des betreuten Wohnens vergeben. Die Zertifikate gingen an die Wohnungsbaugenossenschaft "Stadt Magdeburg von 1954", die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Halle-Neustadt sowie den Landesverband der Volkssolidarität für Seniorenwohnanlagen in Gardelegen und Wanzleben.

Ministerin Kuppe und Staatssekretärin Fröhlich betonten bei der übergabe der Plaketten: "Das Qualitätssiegel ist ein Kompass für ältere und behinderte Menschen, die auf der Suche nach betreuten Wohnangeboten sind. Sie können das für sie richtige Angebot besser finden. Das Zertifikat wird zudem zu mehr Qualität und Transparenz im Bereich des betreuten Wohnens führen."

Sozialministerin Kuppe sagte: "Alter oder Behinderung müssen nicht automatisch dazu führen, auf die eigenen vier Wände zu verzichten und in ein Heim zu ziehen. Es geht vielmehr darum, die Wohnung und das Wohnumfeld entsprechend den individuellen Ansprüchen zu gestalten." Angesichts der demografischen Entwicklung nannte die Ministerin betreute Wohnformen einen "Markt der Zukunft". Sie sagte: "Wenn die Gesellschaft immer älter wird, wollen diese älteren Menschen auch immer länger in ihren eigenen vier Wänden leben. Dieser Herausforderung müssen sich die Wohnungsanbieter stellen."

Staatssekretärin Fröhlich warb bei den Wohnungsunternehmen, die Zertifizierung von betreuten Angeboten als "unternehmerische Chance" offensiv zu nutzen. "Es bringt zusätzliche Punkte im Wettbewerb, wenn die Unternehmen ihre Angebote gezielt auf die Bedürfnisse und Ansprüche ihrer Mieterinnen und Mieter zuschneiden und dies dann auch öffentlich zeigen." Frau Fröhlich verwies darauf, dass die Schaffung von alten- und behindertengerechtem Wohnraum seit 1991 ein Schwerpunkt der Wohnungsbauförderung in Sachsen-Anhalt ist. Rund 13.100 Wohnungen seien seitdem für Behinderte und ältere Menschen hergerichtet worden. Mehr als 223 Millionen EURO seien dafür vom Land bereitgestellt worden.

Das Qualitätssiegel geht auf eine Initiative des Landtages zurück. Hintergrund ist die Tatsache, dass der Begriff "Betreutes Wohnen" gesetzlich nicht geschützt ist. Die auf dem Markt befindlichen Angebote sind sehr vielfältig und von unterschiedlicher Qualität. Eine Zertifizierung erfolgt auf freiwilliger Basis. Im November 2000 wurden landeseinheitliche Kriterien aufgestellt. Sie umfassen bauliche Mindeststandards wie die Barrierefreiheit ebenso wie Anforderungen an ein spezielles Dienstleistungs- und Servicepaket des Vermieters.

Eine Prüfgruppe, bestehend aus Expertinnen und Experten der Verbraucherzentrale, der Architektenkammer und der Landesentwicklungsgesellschaft SALEG, begutachten die Angebote. Die Vergabeentscheidung wird von einer unabhängigen Jury unter Leitung des Landtagspräsidenten getroffen. Mit der Zertifizierung wird eine Plakette aus Acrylglas vergeben, die im Eingangsbereich des Wohnobjektes angebracht werden kann.

Zu den zertifizierten Projekten:

Wohnungsbaugenossenschaft Stadt Magdeburg von 1954 eG

Wohngebäude am südlichen Stadtrand von Magdeburg, im Zentrum des Wohngebietes Reform (Skorpionstraße 6/Widderstraße 1)

Die 26 barrierefreien Wohnungen befinden sich in zwei sanierten Plattenbau-Sechsgeschossern und einem daran angeschlossenen Neubau. Im Notfall ist für jeden Bewohner die Volkssolidarität rund um die Uhr über Telefon zu erreichen. Zugleich gibt es Begegnungs- und Gemeinschafts, Pflege- und Gästeräume. Der Neubau ist in allen Etagen über einen Verbindungsgang mit dem Altbau verbunden. Selbst der Keller ist barrierefrei zu erreichen.

Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Halle-Neustadt mbH

Wohngebäude in Nähe der Rennbahn, mitten in Halle-Neustadt (Fohlenweg 2 und 4)

Die Wohnanlage befindet sich unweit von Saale-Aue, Rennbahn und Peißnitzinsel. Einkaufszentrum, medizinische Praxen und Dienstleister sind unmittelbar zu erreichen. Der fünfgeschossige DDR-Plattenbau wurde umfassend saniert und umgebaut. Es entstanden 68 altengerechte und 12 rollstuhlgerechte Wohnungen. Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon und sind über Aufzüge barrierefrei zu erreichen. Im Erdgeschoss ist eine Begegnungsstätte der Volkssolidarität untergebracht. Der Betreuungsservice kann auch von anderen Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohngebietes genutzt werden.

Volkssolidarität Landesverband Sachsen-Anhalt

Gardelegen, Seniorenwohnpark "Am Wall" (Feldstraße 5a-c)

Die Seniorenwohnanlage befindet sich unweit des Stadtzentrums. Sie wurde neu errichtet. Es entstanden drei Zweigeschosser, in denen 32 alten- und behindertengerechte Wohnungen untergebracht sind. Zugleich wurde eine Pflege- und Sozialstation eingerichtet, so dass auch Angebote der Tagespflege vorgehalten werden können. Das obere Geschoss ist jeweils über einen Aufzug erreichbar. Eine 24-Stunden-Betreuung durch die Volkssolidarität wird gewährleistet. Betreuer und Betreuerinnen sind jederzeit per Telefon erreichbar.

Volkssolidarität Landesverband Sachsen-Anhalt

Wanzleben, Seniorenwohnanlage "Am Sarreweg" (Rudolf-Breitscheid-Straße 7)

Die neun alten- und behindertengerechten Wohnungen befinden sich im ehemaligen Schloss Wanzleben direkt im Stadtzentrum. Das Gebäude wurde von Grund auf saniert und um einen Treppenturm samt Aufzug erweitert. Eine Begegnungsstätte und Sozialstation runden das Angebot ab. Da an dem denkmalgeschützten Gebäude nachträglich keine Balkone angebracht werden konnten, wurde eine Grünfläche angelegt.

 

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