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Sozialminister Bischoff warnt vor
"Strohfeuer" beim Kinderschutz / Sachsen-Anhalts
Familienhebammen-Modell macht bundesweit Schule
31.03.2011, Magdeburg – 44
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
044/11
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 044/11
Magdeburg, den 31. März 2011
Sozialminister Bischoff warnt vor
"Strohfeuer" beim Kinderschutz / Sachsen-Anhalts
Familienhebammen-Modell macht bundesweit Schule
Sachsen-Anhalts Sozialminister
Norbert Bischoff hat den vom Bund vorgelegten Entwurf für ein
Kinderschutzgesetz grundsätzlich gelobt, zugleich aber eine Verstetigung der Unterstützungsprojekte
gefordert. Laut dem Berliner Entwurf will der Bund unter anderem zeitlich
befristet von 2012 bis 2015 pro Jahr rund 30 Millionen Euro für die Etablierung
von Familienhebammen investieren.
Bischoff sagte dazu:
¿Familienhebammen sind ein gutes Projekt, um Kinder und Familien mit
Hilfebedarf zu unterstützen. In Sachsen-Anhalt haben wir das Projekt bereits
2006 gestartet und seitdem durchweg positive Rückmeldungen bekommen. Wenn der
Bund unser Modell jetzt aufgreift, freut mich das natürlich erst einmal. Kritisch
sehe ich aber die von vornherein befristete Finanzierungszusage des Bundes. Ich
sehe die Gefahr, dass hier allein ein Strohfeuer entfacht wird. Kinderschutz
braucht aber Verlässlichkeit.¿ Bischoff regte an, die Finanzierung für die
Familienhebammen dauerhaft in bestehende Strukturen
des Gesundheitsbereichs einzubinden.
In Sachsen-Anhalt sind aktuell
34 Familienhebammen im Einsatz. Seit Start des Projektes im Jahr 2006 haben sie
mehr als 1.000 Familien unterstützt. Das Land fördert die Arbeit der
Familienhebammen in diesem Jahr mit rund 700.000 Euro. Am Donnerstag startete
in Magdeburg ein vierter Qualifizierungskurs. Das Land fördert die Fortbildung
der 14 Frauen mit rund 18.000 Euro. Träger der Fortbildung ist der
Landeshebammenverband, der zudem fünf Prozent der Gesamtkosten selbst trägt.
Bischoff sagte: ¿Die weiteren 14 Familienhebammen tragen dazu bei, dass wir
unser flächendeckendes Netz zum Schutz und Wohl von Kindern und Familien
qualifizieren. Jugendämter und Beratungsstellen, aber auch Familien oder
Alleinerziehende selbst, sagen uns, dass wir mit dem Angebot richtig liegen.
Unterstützung muss so früh wie möglich ansetzen.¿
Hintergrund:
Da die soziale Arbeit mit der Familie nicht originär zur Ausbildung von
staatlich examinierten Hebammen gehört, ist eine Zusatzqualifikation
erforderlich. Sie umfasst acht jeweils dreitägige Module. Inhaltlich reicht die
Fortbildung vom Adoptionsrecht bis zur Zahngesundheit. Zusätzlich zur Betreuung
haben die Familienhebammen die Aufgabe, vor Ort mit
Schwangerschaftsberatungsstellen, Gesundheitsämtern, Gynäkologinnen und
Gynäkologen, Kinderärzten und Kinderärztinnen sowie Projektträgern Kontakt
aufzunehmen.
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