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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Integrationspreis 2012 für vorbildliches Engagement verliehen
23.11.2012, Magdeburg – 206
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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Der Integrationspreis 2012 des Landes
Sachsen-Anhalt ist am Freitag verliehen worden. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung
mit über 150 Gästen wurden die insgesamt 7 Preisträgerinnen und Preisträger im
Gesellschaftshaus Magdeburg im Beisein von Arbeits- und Sozialminister Norbert
Bischoff und Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff gewürdigt. Ausgewählt wurden die geehrten Projekte aus 37
Bewerbungen von einer neunköpfigen Fachjury.
Mit dem Integrationspreis soll besonderes Engagement für die Integration
von Zugewanderten und ein respektvolles Zusammenleben gewürdigt werden. Der
Preis wurde in drei Kategorien vergeben. Je Kategorie wurde ein erster und ein
zweiter Preis vergeben, die mit jeweils mit 1.000 beziehungsweise 500 Euro
dotiert sind.
In der Kategorie ?Interkulturelle Begegnung? wird das Engagement
für mehr interkulturelles Verständnis und den praktischen Austausch zwischen Zugewanderten
und Einheimischen geehrt. In der Kategorie ?Interkulturelle Öffnung? werden
Organisationsprozesse interkultureller Sensibilisierung hervorgehoben. In der
Kategorie ?Arbeitsmarktintegration? werden vorbildliche und
erfolgreiche Beispiele bei der Förderung des Ausbildungs- und
Arbeitsmarktzugangs bzw. der Qualifizierung von Zugewanderten gewürdigt.
In der Kategorie ?Interkulturelle
Öffnung? ging der 1. Preis an die Grundschule ?Juri Gagarin? aus Stendal für das Projekt
?Miteinander - Füreinander - Für alle gleiche Chancen?. Die Schule, die einen
hohen Migrationsanteil hat, macht den respektvollen Umgang mit Vielfalt und die
individuelle Förderung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund zu einem
Kern ihres Schulprogramms. Interkulturelle Öffnung ist hier schon gelebter
Alltag und Selbstverständlichkeit. Der 2.
Preis ging an Radio Corax, Halle, für sein russischsprachiges Programm und sein
Engagement für mehrsprachige Programme. Hervorgehoben wird die aktive
Mitwirkung von Migrationsgruppen an der Programmgestaltung. Radio Corax gilt
der Jury als vorbildlich für einen interkulturellen Öffnungsprozess in den
Medien.
In der Kategorie
?Arbeitsmarktintegration? erhielt den 1. Preis der landesweite
Projektverbund "Jobbrücke und Jobchance",
koordiniert von der SPI GmbH. Ziel des Projektes ist die Vermittlung von Flüchtlingen in
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Besonders
hervorgehoben wird die erfolgreiche Sensibilisierung regionaler Unternehmen. Im
Rahmen des Projektes konnten bereits viele Flüchtlinge in Qualifizierung und
Arbeit vermittelt werden. Das Projekt hat sich dabei besonders engagiert für
die häufig mit Vorurteilen kämpfenden in Sachsen-Anhalt lebenden Roma. Der 2. Preis ging an das Projekt ?Sprachliche Qualifizierung und berufliche
Orientierung für Migrantinnen und Migranten in eine Ausbildung als Erzieherinnen
und Erzieher des DRK in Halle. Das Projekt will Migrantinnen und Migranten mit
akademischen oder Berufsabschlüssen einen Zugang zum Erzieherberuf eröffnen. Im
Mittelpunkt stehen ein einjähriges Praktikum in Kindereinrichtungen und
ergänzende Sprachförderung. Ziel ist die Aufnahme in eine berufsbegleitende
Ausbildung.
In der Kategorie
?Interkulturelle Begegnung? ging der 1. Preis an das Islamische Kulturzentrum Halle mit
seinem Projekt ?Muslimische Gesichter ?
wer kennt den Islam??. Der Verein engagiert sich in herausragender Weise
für den interkulturellen und interreligiösen Dialog. Immer stärker wird der
Verein gebeten, im Religions- und Ethikunterricht den Islam vorzustellen,
öffnet seine Räume für Interessierte und arbeitet intensiv mit Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen
in Halle und Umgebung zusammen. Den 2.
Preis erhielt das Projekt ?Geschichten
in der Einwanderungsgesellschaft ?
Erinnerung in der neuen Heimat? des Multikulturellen Zentrums Dessau. Im Rahmen des Projektes werden Migrantinnen
und Migranten von Schülerinnen und Schülern zu ihren Erfahrungen in der Vor-
und Nachwendezeit interviewt. Die Begegnungen erschließen den Schülerinnen und
Schülern die Blickwinkel von Zugewanderten und bereichern die gesellschaftliche
Erinnerung um weitgehend ausgeblendete Perspektiven. Das Projekt soll einen Zeitzeugenpool
erschließen und medial für die Bildungsarbeit zugänglich gemacht werden.
Die Jury hat sich außerdem entschieden, einen Sonderpreis ohne finanzielle Dotierung
auszuloben, der ein Projekt als besonders innovativ, engagementfördernd und
nachhaltig hervorheben soll. Dieser Sonderpreis ging an das Projekt ?Vielfalt nutzen ? Diversity Management und
Servicelearning an Grundschulen? der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis.
Das Projekt zielt darauf, nachhaltige Partnerschaften zwischen Grundschulen und
Migrantenorganisationen zu initiieren, bei denen die Migrantenorganisationen
insbesondere Beiträge zum interkulturellen Lernen in den Schulalltag
einbringen. Bereits 20 Partnerschaftsvereinbarungen konnten in Sachsen-Anhalt
unterzeichnet werden.
Arbeits- und
Sozialminister Norbert Bischoff, der
auch Integrationsminister ist, betonte: ?Integration kann nur gelingen, wenn Zugewanderte sich aktiv
einbringen und Einheimische mit Offenheit auf sie zugehen. Insbesondere das
Engagement in unseren Kindereinrichtungen und Schulen stimmt mich hoffnungsvoll
für das künftige Zusammenleben in Sachsen-Anhalt.?
Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff sagte: ?Sachsen-Anhalt
braucht Fachkräfte. Deshalb wollen wir auch die Potentiale der bei uns lebenden
Migranten noch stärker nutzen. Ich setze auf die Offenheit unserer Unternehmen
und das Engagement der Zugewanderten.?
Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi Möbbeck, betonte: ?Wir wollen in unserem Land eine offene,
neugierige Willkommenskultur etablieren und Fremdenfeindlichkeit überwinden. Das
beim Integrationspreis sichtbar gewordene Engagement ist dafür unersetzbar und
muss gestärkt werden.?
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