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Pressemitteilungen

Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales

Staatssekretärin Möbbeck übergibt Zuwendungsbescheid für den Volkspark in Halle

27.06.2019, Magdeburg – 44

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

Magdeburg/Halle.

Mit 200.000 Euro unterstützt das Land Sachsen-Anhalt die Sanierung des

Volksparks in Halle. Die Mittel stammen aus dem Vermögen der Parteien und

Massenorganisationen der DDR (PMO-Mittel). Die Gelder sind vorgesehen für die Sanierung

des ?Kleinen Saales? im Volkspark Halle, insbesondere für die Sanierung von

Fenstern, Türen, Fußböden, Heizung und Elektroanlagen sowie für Reparaturarbeiten

am Dach.

 

Staatssekretärin Susi Möbbeck, die den Zuwendungsbescheid heute an Ingrid

Häußler und Dr. Rüdiger Fikentscher vom Verein Volksparks Halle e.V. überreicht

hat, sagte: ?Das 1907 eingeweihte Gebäude des Volksparks gehört zu den

prominentesten Volkshäusern in unserer Region. Wir unterstützen die weitere

Sanierung des Volksparks, dessen kulturgeschichtliche und gesellschaftliche

Bedeutung weit über die Stadt Halle hinaus ausstrahlt. Der

Volkspark bleibt so ein Haus mit Geschichte und Zukunft, das vielfältige Bildungs-,

Begegnungs- und Kulturangebote vorhält. Gleichzeitig

bedanke ich mich für das Engagement der vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich

im Verein Volkspark Halle e.V. für das historisch wertvolle Gebäude und dessen

Erhalt einsetzen.?

 

Dr.

Rüdiger Fikentscher betonte: ?Der ?Kleine Saal? ist der am häufigsten nachgefragte

Gebäudeteil. Die Zuwendung ermöglicht uns, bei der Sanierung einen deutlichen

Schritt voranzugehen. Mit der Zuwendung werden wir den ?Kleinen Saal? in einen

Zustand versetzen können, der es erlaubt, der großen Nachfrage gerecht zu

werden und Mängel bei der Elektroanlage, Fenstern und dem Zugang zu beheben.?

 

Hintergrundinformationen

zur Geschichte des Volksparks:

 

Gemeinsam

mit Gewerkschaftern kauften hallesche Sozialdemokraten das Grundstück und

ließen von den halleschen Architekten Albert und Ernst-Heinrich Giese den vom

Jugendstil beeinflussten ?Volkspark? errichten. Das Geld brachten die Arbeiter

über Anteilscheine selbst auf. Dieser ?Palast für Arbeiter? wurde am 13. Juli

1907 feierlich eröffnet und wurde das politische, geistige und kulturelle

Zentrum der halleschen Arbeiter.

 

Im

Ersten Weltkrieg diente das Haus als Lazarett, während der Novemberrevolution

1918 als Sitz des örtlichen Arbeiter- und Soldatenrates und in  den zwanziger Jahren fanden in ihm schwerste

politische Auseinandersetzungen statt. Hier kam es 1920 zur Spaltung der USPD

und wurde 1924 der kommunistische Rote-Front-Kämpferbund gegründet. Beim

Auftakt des Präsidentschaftswahlkampfes von Ernst Thälmann im Volkspark kamen am

13. März 1925 während eines Polizeieinsatzes zehn Menschen ums Leben. Einer der

Toten war der Hornist Fritz Weineck, der in der DDR zum ?Kleinen Trompeter?

stilisiert wurde.

 

Die

Nationalsozialisten enteigneten 1933 die SPD-eigene Volkspark GmbH. Das

Haus wurde in ?Reichshof? umbenannt, war Versammlungs- und Veranstaltungslokal

der NSDAP und im Zweiten Weltkrieg Musterungsstelle für den Militärdienst und

Unterkunft für Zwangsarbeiter.

 

Nach

der Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED im April 1946 wurde der Volkspark

?Volkseigentum? und in der DDR als politischer, gesellschaftlicher und

kultureller Versammlungsort genutzt. Auch beherbergte er das

?Traditionskabinett der halleschen Arbeiterbewegung?.

 

Der

Volkspark wurde 1998 der SPD zurückgegeben. Nach einer Teilsanierung durch die

SPD-Immobilienverwaltung Konzentration GmbH wurde er seit 2000 von der

?Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle? für Ausstellungen und

Veranstaltungen genutzt. Um diese Nutzung zu fördern und zu erweitern,

verkaufte die Konzentration GmbH den Volkspark 2009 für einen symbolischen

Preis an den Volkspark Halle e.V. Seitdem wird er schrittweise saniert. Der

Volkspark Halle e.V. öffnet das Haus als einen Ort der Kultur, Bildung und

Begegnung einschließlich eines Kindergartens allen Bürgerinnen und

Bürgern der Stadt Halle. Die Sanierung 

wird unterstützt durch Mittel der Bundesrepublik Deutschland, des Landes

Sachsen-Anhalt sowie von der Saalesparkasse Halle, der Lotto-Toto GmbH

Sachsen-Anhalt, der Stadt Halle (Saale) und engagierten Bürgerinnen und Bürgern

der Stadt.

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