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Pressemitteilungen

Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales

Paktpartner nehmen Fachkräftesicherung gemeinsam in den Blick

20.05.2019, Magdeburg – 27

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

Magdeburg. Der Arbeits- und

Fachkräftemarkt Sachsen-Anhalt hat sich positiv entwickelt, steht aber vor

großen Herausforderungen. Veränderungen in der Wirtschaft, Digitalisierung der

Arbeit, Flexibilisierung des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes, die

Notwendigkeit, Gute Arbeit umzusetzen und die Arbeitgeberattraktivität zu

steigern, sind hier zentrale Stichworte. Das Präsidium des

Fachkräftesicherungspaktes hat vor diesem Hintergrund ?Handlungsstrategien für

zentrale Herausforderungen der Fachkräftesicherung in Sachsen-Anhalt? vorgelegt.

Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne: ?Mit dem Papier dokumentieren wir als

Paktpartner, dass wir zentrale Probleme für die Fachkräftesicherung für

Sachsen-Anhalt gemeinsam und in enger Abstimmung angehen. Darauf bin ich sehr

stolz.? Im Fachkräftesicherungspakt arbeiten Wirtschafts- und Sozialpartner,

Kammern, Kommunale Spitzenverbände, die Hochschulen des Landes, die Bundesagentur

für Arbeit und verschiedene Landesressorts unter Leitung des Ministeriums für

Arbeit, Soziales und Integration zusammen. 

 

?Es

wird immer deutlicher, dass Fachkräftesicherung eine umfassende Herausforderung

ist und somit verschiedener Lösungen bedarf, welche aufeinander abgestimmt

sind. Unsere Unternehmen benötigen ganzheitliche und dennoch individuelle

Ansätze zur Bewältigung ihrer Fachkräftesituation. Daher begrüßen wir es, dass

diese nun gemeinsam entwickelt und bearbeitet werden", so Klaus Olbricht,

Präsident der Industrie- und Handelskammer Magdeburg. 

 

Die

erfolgreiche Besetzung von Ausbildungsplätzen soll gemeinsam vorangebracht

werden; es geht um Antworten auf die Digitalisierung der Arbeitswelt, um mehr

Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung, sowie um die

Integration Zugewanderter. Die Fachkräftestrategie war in einem intensiven

Prozess vorbereitet worden. Für die fünf Komplexe wurden in Facharbeitsgruppen

konkrete Zielstellungen erarbeitet und gemeinsam Maßnahmen entwickelt. Es werde

kein allumfassendes Konzept vorgelegt, aber eine breite Bilanz der

Verständigungen im Fachkräftesicherungspakt, so Grimm-Benne.

 

 

 

?Die

Zukunft des Wirtschaftsstandortes Sachsen-Anhalt hängt in entscheidendem Maße

davon ab, wie es gelingen wird, die Fachkräftebasis quantitativ und qualitativ

zu sichern und zu erweitern?, heißt es in der Präambel des Papiers. Das Land

setze sich gemeinsam mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern dafür ein, dass

den Unternehmen auch zukünftig gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte zur

Verfügung stehen. Erfolgreiche und nachhaltige Fachkräftesicherungspolitik

setze voraus, dass die Arbeitsbedingungen, Einkommensverhältnisse und

Entwicklungsperspektiven attraktiv und konkurrenzfähig seien. Darum seien

verschiedene Maßnahmen durch Land und Sozialpartner gestartet worden, um die

Unternehmen bei der Umsetzung betrieblicher Strategien für gute Arbeit und

verbesserte Arbeitgeber-Attraktivität zu unterstützen.

 

 

 

?Um

Fachkräfte für Sachsen-Anhalt zu gewinnen und nachhaltig zu sichern, müssen wir

das Potenzial im Land ausschöpfen und gleichzeitig zugewanderte Menschen dabei

unterstützen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen?, sagte DGB-Landesleiterin

Susanne Wiedemeyer. ?Unerlässlich für die Fachkräftesicherung sind Kriterien

guter Arbeit. Gute Arbeitsbedingungen, gute Aus- und Weiterbildung sowie eine

faire Bezahlung durch tarifvertragliche Regelungen sind das beste Mittel, um

Fachkräfte im Land zu halten. Mithilfe von attraktiven

Weiterbildungsmöglichkeiten sollen Beschäftigte auf neue

Qualifikationsanforderungen im Zuge der Digitalisierung vorbereitet werden. Die

Qualität der beruflichen Bildung wollen wir stärken und Auszubildende, die

außerhalb ihres Wohnorts beschult werden, mit einem Azubi-Ticket bei den

Fahrtkosten entlasten.?

 

 

 

Kay

Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt, erklärte: ?Ohne die

Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland wird die

Fachkräfteproblematik in Sachsen-Anhalt langfristig nicht zu lösen sein. Es

gilt daher, entsprechende attraktive Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Das

betrifft sowohl die Arbeitsbedingungen und Löhne, als auch die Etablierung

einer Willkommenskultur und nicht zuletzt die Bewerbung unseres Landes als

lebenswerte Region über die Landesgrenzen hinweg. Es ist gut, dass jetzt alle

Arbeitsmarktakteure dabei eine einheitliche Strategie verfolgen?,

 

 

 

Die

Mitglieder des Fachkräftesicherungspaktes wollen Angebot und Nachfrage auf dem

Ausbildungsmarkt besser zusammenzuführen, und helfen, die Qualität und die

Attraktivität der beruflichen Ausbildung zu verbessern. Ziel ist es, die

Potenziale für berufliche Ausbildung möglichst umfassend zu erschließen. Dies

bezieht sich auf die Unterstützung heimischer Jugendlicher und Auszubildender

ebenso wie auf die Gewinnung von Studienabbrecher*innen oder jungen Menschen

aus dem Ausland für eine Berufsausbildung in Sachsen-Anhalt. Dazu sollen unter

anderem die regionalen Aktivitäten zur betriebsnahen Berufsorientierung

gestärkt werden, auch ein Azubi-Ticket wird eingefordert. Das Instrument der

assistierten Ausbildung für Jugendliche mit Problemen in der Ausbildung soll

ausgebaut werden.

 

 

 

Auf

dem Handlungsfeld Digitalisierung setzen die Paktpartner unter anderem auf die

Entwicklung einer zentralen Informationsplattform, die Zugang zu Förder- und

Unterstützungsprogrammen bietet. Die Digitalisierung habe Auswirkungen auf

Personal- und Qualifikationsbedarfe, die Arbeitsorganisation und den Arbeits-

und Ausbildungsmarkt gleichermaßen.

 

 

 

Weitere

Ziele sind, attraktive berufliche Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten

anzubieten, die beruflichen Potenziale ausländischer Fachkräfte gezielt zu

erschließen sowie Unternehmensnachfolgen und Existenzgründungen zu erleichtern.

Gemeinsam ist man sich auch einig, dass die Umsetzung des

Fachkräfteeinwanderungsgesetzes unterstützt werden soll. ?Sachsen-Anhalt ist zur

Stärkung der Fachkräftebasis auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen?, heißt

es in dem Papier.

 

 

 

Hintergrund:

 

 

 

Im Präsidium des Fachkräftesicherungspaktes arbeiten unter Leitung des

Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration zusammen: der Städte- und

Gemeindebund und der Landkreistag Sachsen-Anhalt, die Industrie- und

Handelskammern Halle und Magdeburg, die Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände

Sachsen-Anhalt e.V., der Allgemeine Arbeitgeberverband der Wirtschaft für

Sachsen-Anhalt, die Handwerkskammern Magdeburg und Halle, der Landesverband der

freien Berufe Sachsen-Anhalt, der DGB Sachsen-Anhalt, die IG Metall

Bezirksleitung, der IG BCE Bezirk Halle-Magdeburg, die Landesrektorenkonferenz,

die LIGA der freien Wohlfahrtsverbände sowie seitens der Landesregierung die

Staatskanzlei und Ministerium für Kultur, das Ministerium für Wirtschaft,

Wissenschaft und Digitalisierung und das Ministerium für Bildung.

Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de