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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Sachsen-Anhalt rückt Erste Hilfe bei Herzinfarkt in den Mittelpunkt
12.06.2019, Magdeburg – 37
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Die
Initiative Herzgesundheit in Sachsen-Anhalt hat die zweite landesweite Herzwoche
ausgerufen. Unter dem Motto ?Trau dich ? Hilf wiederbeLEBEN!?
steht bei der zweiten Auflage vom 17. bis 22. Juni die Reanimation im Fokus. ?Wissenschaftliche
Ergebnisse haben uns deutlich vor Augen geführt, dass viele nicht wissen, wie
sie im Notfall eines Herzinfarktes reagieren müssen. Dagegen müssen wir etwas
tun?, sagt Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne. Mit der mehrjährigen
Aufklärungskampagne soll die Bevölkerung über die Gefahren durch Herzinfarkt,
über Prävention der Risikokrankheiten und richtiges Notfallverhalten und
plötzlichem Herzstillstand informiert werden.
Das
Veranstaltungsspektrum reicht von medizinischen Vorträgen über Messungen von
Vitalwerten wie Blutdruck, Puls und Blutzucker bis hin zu umfangreichen
Veranstaltungen von Kliniken. ?Bislang haben 21 Krankenhäuser zugesagt?, gibt
Grimm-Benne bekannt. Zwischen Arendsee und Zeitz finden 65 Vorträge zum Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen statt, über
20 Ärzte sind als ?Vortragsreisende? im Land unterwegs und mehr als 50
Messaktionen zur Herzinfarkt-Prävention sind im Land vorgesehen. Fast
600 Apotheken im Land legen Infomaterial aus und bieten kleine Fachvorträge an.
Auf dem Alten Markt in Magdeburg am 18. Juni, von 12 bis 18 Uhr, auf dem Marktplatz
Halle (Saale) am 19. Juni, von 12 bis 18 Uhr und im Stadtgebiet von Osterburg
(Landkreis Stendal) am 20. Juni wird es moderierte Veranstaltungen geben.
Das
Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, die Deutsche Herzstiftung und
viele Akteure und Institutionen aus dem Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt arbeiten
dafür eng zusammen. ?Toll, dass wieder so viele Akteure an einem Strang ziehen.
Das macht mich stolz, zumal wir als Bundesland in Sachen landesweiter
Präventionskampagne zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Vorreiter gelten?, sagt
Gesundheitsministerin und Schirmherrin Petra Grimm-Benne zur Aktionswoche.
Nach
Angaben der DHS erleiden jedes Jahr in Deutschland über 65.000 Menschen einen
plötzlichen Herztod, 60.000 Menschen versterben daran. ?95 Prozent der Patienten,
die einen plötzlichen Herzstillstand erleiden, sterben auch, weil sich viele
Ersthelfer ? meist medizinische Laien ? nicht trauen, nach Absetzen des Notrufs
112 sofort mit der Wiederbelebung durch Herzdruckmassage zu beginnen?, gibt der
Kardiologe Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der
Herzstiftung, zu bedenken. ?Aber nur das sofortige Beginnen mit der
Herzdruckmassage kann die bewusstlose Person retten, weil beim plötzlichem
Herzstillstand nach zehn Minuten der Patient in der Regel verstirbt.?
Etwa
40 Prozent der Zeugen eines plötzlichen Herzsillstands beginnen mit sofortigen
Wiederbelebungsmaßnahmen. Gründe für diese extrem niedrige Ersthelferquote: Die
Regeln, vor allem für die Beatmung, sind zu kompliziert. Auch Angst vor einer
Infektion oder Ekel vor einer Mund-zu-Mund-Beatmung schrecken die Ersthelfer
ab. ?Dabei gibt es eine Lösung: Studien belegen, dass auf die
Mund-zu-Mund-Beatmung verzichtet werden kann zu Gunsten der alleinigen
kontinuierlichen Herzdruckmassage.?
Langfristiges
Ziel sei es, so Ministerin Grimm-Benne, durch konzertierte Informations- und
Aufklärungsaktionen bei Herzwochen in den folgenden Jahren das Bewusstsein der
Sachsen-Anhalter für eine herzgesunde Lebensweise nachhaltig zu stärken. Zwar
habe die Umsetzung der Gesundheitsziele des Landes in Projekten zur gesunden
Ernährung, zu mehr Bewegung, weniger Rauchen und Alkoholkonsum bereits vieles
in Gang gebracht, so Grimm-Benne, doch liege die Sterblichkeit an
Herzerkrankungen in Sachsen-Anhalt nach wie vor deutlich über der anderer
Bundesländer.
Hintergrund:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
sind in Deutschland immer noch Todesursache Nummer eins. Im Vergleich zu
anderen Bundesländern sterben in Sachsen-Anhalt durch einen Herzinfarkt ? nach
Brandenburg ? die meisten Menschen. Im Jahr 2014 starben daran 97 von 100.000
Menschen, 2015 waren es 82, 2016 waren es 75. Etwas verbessert im bundesweiten
Ranking ? und damit den dritthöchsten Wert nach Saarland und Bremen ? nimmt
Sachsen-Anhalt bei den wegen eines Herzinfarkts im Krankenhaus versorgten
Patienten mit 272 pro 100.000 Einwohner ein.
Um die Ursachen
wissenschaftlich erforschen zu können, wurde 2013 das regionale
Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt, kurz RHESA, ins Leben gerufen. Ziel ist es,
in einer städtischen (Halle/Saale) und einer ländlichen (Altmark) Region eine
regionale, bevölkerungsbezogene Herzinfarktregistrierung zu etablieren. Seit
Oktober 2014 wird eine erweiterte Basisbefragung von Herzinfarktpatienten des
RHESA durch das eigenständig finanzierte RHESA-CARE durchgeführt. Neben der
Erfragung der aktuellen Nachsorge der Patienten interessiert die Symptomatik
und das Verhalten der Patienten während des Herzinfarktes. Das Land finanziert
RHESA im Haushaltsjahr 2019 vollständig mit 207.000 Euro.
Durch die modifizierte
elektronische Variante sollen die RHESA-Erhebungen sukzessive von den zwei
Modellregionen auf ganz Sachsen-Anhalt ausgeweitet werden.
Ausgewählte Termine der zweiten
Herzwoche:
·
Dienstag, 18. Juni, von 12.00 bis 18.00 Uhr;
Magdeburg, ?Alter Markt? vor Magdeburger Reiter, Doppeldecker-Infobus und
Rettungswagen, moderierte Veranstaltung
·
Mittwoch, 19. Juni, von 12.00 bis 18.00 Uhr;
Halle (Saale), Marktplatz, moderierte Veranstaltung
·
Donnerstag, 20. Juni, 11.00 bis 14.00 Uhr;
Magdeburg, ?Erhard-Hübner-Platz? am
Hundertwasserhaus, Infostand zur Wiederbelebung
·
Donnerstag, 20.
Juni, 13.00 bis 18.00 Uhr, Basis-Reanimationskurs, MediClin Herzzentrum Coswig,
Konferenzraum 2, Lerchenfeld 1, Coswig (Anhalt)
·
Freitag, 21. Juni, von 10.00 bis 18.00 Uhr;
Magdeburg, ?Allee-Center? (UG), moderierte Infoveranstaltung
Eine Übersicht aller Termine zur Herzwoche wird im
Internet veröffentlicht und aktualisiert unter http://lsaurl.de/herzgesundheitlsa
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