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Schulerfolg Sachsen-Anhalt / 59-Millionen-Programm
geht in Umsetzung / Netzwerkstellen nehmen Arbeit auf
12.02.2009, Magdeburg – 16
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
016/09
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 016/09
Magdeburg, den 12. Februar 2009
Schulerfolg Sachsen-Anhalt / 59-Millionen-Programm
geht in Umsetzung / Netzwerkstellen nehmen Arbeit auf
Mit Beginn des zweiten
Schulhalbjahres ist das neue Landesprogramm zur Senkung der Schulabbrecherquote
offiziell an den Start gegangen. Wie Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe und
Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz auf einer Fachtagung in Halle berichteten,
startet das Programm zunächst an 79 Schulen. Etwa 70 weitere Schulen werden
ihre Arbeit in Kürze aufnehmen. Darüber hinaus wurden bisher 13 regionale
Netzwerkstellen gegen Schulversagen gebildet. Schwerpunkt bilden
Sekundarschulen und Berufsbildende Schulen. Ziel ist es, in Kooperation
zwischen Schule, Jugendhilfe, freien Bildungsträgern sowie Beratungsstellen die
Schulabbrecherquote von derzeit 12 Prozent auf 8,6 Prozent dauerhaft zu senken.
Sozialministerin Kuppe sagte: ¿Wir wollen kein Kind zurück lassen. Unser Ziel besteht
darin, dass jedes Mädchen und jeder Junge mit Erfolg die Schulausbildung
abschließt. Gute Bildung ist der Schlüssel auch für den späteren Erfolg in
Ausbildung und Beruf. Wo es erforderlich ist, wird
dem Kind und der Familie eine Sozialarbeiterin oder ein Sozialarbeiter an die
Seite gestellt. So sollen Probleme frühzeitig erkannt und effektive
individuelle Hilfen organisiert werden. Die Erfahrung zeigt oft, dass weniger Intelligenzdefizite als vielmehr persönliche
Probleme Ursache für einen Schulabbruch sind. Konventionelle Maßnahmen zur
Verhinderung des Schulversagens greifen oft gar nicht.¿
Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik
Olbertz unterstrich die Bedeutung eines vielfältigen und frühzeitig
einsetzenden Förder- und Hilfesystems für Schülerinnen und Schüler mit
Lernschwierigkeiten. ¿Das Programm mit seinen schulischen, schulübergreifenden
und außerschulischen Bestandteilen kann Präventions- und Fördermaßnahmen dem
jeweiligen Bedarf entsprechend entwickeln.¿ Nur unmittelbar vor Ort, so
Olbertz, könnten die Gründe für Schulversagen und Schulverweigerung analysiert
und wirksame Lösungskonzepte entwickelt werden.
Insgesamt umfasst das Programm
zur Vermeidung von Schulversagen und zur Senkung des vorzeitigen Schulabbruchs rund
59 Millionen Euro. Es wird aus Mitteln des Europäischen Strukturfonds und des
Landes finanziert und ist bis zum Jahr 2013 angelegt. Jährlich sollen rund
48.000 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Nach seinem Auslaufen 2013
sollen weitestgehend selbsttragende Strukturen der Schulsozialarbeit entstanden
sein.
Das Programm besteht aus drei
tragenden Säulen und hat dabei Prävention ebenso wie eine effektive
Intervention bei dauerhaften Lernschwierigkeiten im Blick. In erster Linie
setzt es auf eine bedarfsorientierte Schulsozialarbeit. Zweitens sollen bildungsbezogene
Angebote in und außerhalb der Schule gefördert werden. Die dritte Säule sind die
Netzwerkstellen.
Zur Verbesserung
der Schulsozialarbeit können jährlich etwa 150 Sozialarbeiter und
Sozialarbeiterinnen in den Schulen zum Einsatz kommen. Damit sie für die
Kinder, Eltern und Lehrkräfte als unabhängige Ansprechpartner angenommen werden,
sind die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen nicht direkt an den Schulen
sondern vorwiegend bei Sozialverbänden angestellt. Die Schulen stellen Räume
und Bürobedarf zur Verfügung.
Koordiniert wird das Programm
von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), Regionalstelle
Sachsen-Anhalt. Sie berät und unterstützt die Akteure und Akteurinnen Zudem
organisiert die Stiftung überregionale Fortbildungsveranstaltungen.
Die Geschäftsführerin
der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung Berlin, Dr. Heike Kahl, erklärte: ¿In
seiner Komplexität, aber auch in der klug angelegten Infrastruktur mit
Netzwerkstellen in allen Regionen, begleitenden Fortbildungen,
Vernetzungsangeboten, Schulsozialarbeit an den Schulen usw. ist das
Programm bundesweit einzigartig, wozu die DKJS dem Land Sachsen-Anhalt
ausdrücklich gratuliert.¿
Die Netzwerkstellen organisieren
als Koordinationsplattformen in den Regionen die Zusammenarbeit zwischen Schule
und sonstigen Beteiligten wie Kommunen, öffentlichen und freien Trägern der
Jugendhilfe, Kindertagesstätten und Beratungsstellen.
Folgende Netzwerkstellen existieren:
·
Altmarkkreis Salzwedel:
Arbeiterwohlfahrt Sozialdienst Altmark GmbH, Kalbe/ Milde
·
Burgenlandkreis:
Christliches Jugenddorfwerk (CJD) Chemnitz, Zeitz
·
Landkreis Wittenberg:
Fachdienst Jugend des Landkreises, Wittenberg
·
Landkreis Börde:
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Börde, Oschersleben
·
Landkreis Harz:
Jugendamt des Landkreises, Halberstadt
·
Landkreis Jerichower
Land: Jugendwerk Rolandmühle, Burg
·
Landkreis
Mansfeld-Südharz: Trägerwerk Soziale e.V., Halle/Saale
·
Saalekreis:
Arbeiterwohlfahrt Erziehungshilfe Halle
·
Landkreis Stendal:
Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Östliche Altmark e.V., Stendal
·
Salzlandkreis:
Rückenwind e.V., Schönebeck
·
Stadt Magdeburg:
Deutscher Familienverband LV
Sachsen-Anhalt e.V.
·
Stadt Halle: Villa
Jühling e.V.
·
Stadt Dessau-Rosslau:
Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis, Bernburg
Weitere Informationen zum neuen Programm
gibt es im Internet im Landesportal Sachsen-Anhalt unter www.schulerfolg.sachsen-anhalt.de
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