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Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Integrationspreis 2013 für vorbildliches Engagement verliehen
20.11.2013, Magdeburg – 204
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Integrationspreis 2013 für
vorbildliches Engagement verliehen
Der Integrationspreis
2013 des Landes Sachsen-Anhalt ist am Mittwoch verliehen worden. Im Rahmen
einer feierlichen Preisverleihung mit rund 130 Gästen wurden insgesamt 7
Preisträgerinnen und Preisträger im Gesellschaftshaus Magdeburg im Beisein von
Arbeits- und Sozialminister Norbert Bischoff gewürdigt. Ausgewählt wurden die
geehrten Projekte aus 28 Bewerbungen von einer Fachjury.
Mit dem Integrationspreis
soll besonderes Engagement für die Integration von Zugewanderten und ein
respektvolles Zusammenleben gewürdigt werden. Der Preis wurde in drei Kategorien
vergeben. Je Kategorie wurde ein erster und ein zweiter Preis vergeben, die
jeweils mit 1.000 beziehungsweise 500 Euro dotiert sind. Ein Sonderpreis wurde
mit 300 Euro dotiert.
In der Kategorie
?Willkommenskultur? werden Aktivitäten zur Förderung einer Willkommens- und
Anerkennungskultur geehrt, die es Zugewanderten ermöglicht, sich mit ihren
Potenzialen einzubringen. In der Kategorie ?Sich begegnen ? Brücken bauen? wird
das Engagement für interkulturelle Begegnung und wechselseitiges Kennenlernen
hervorgehoben. In der Kategorie ?Vielfalt lernen von Anfang an?
werden vorbildliche und erfolgreiche Beispiele bei der Förderung
des interkulturellen Lernens gewürdigt.
Arbeits- und
Sozialminister Norbert Bischoff, der auch Integrationsminister ist, betonte:
?Sachsen-Anhalt braucht Vielfalt und Zuwanderung. Wir brauchen
eine Willkommenskultur in unserem Land. Menschen, die zu uns kommen, um hier zu
lernen, zu arbeiten und zu leben, müssen sich aufgenommen und erwünscht fühlen.
Engagement von Zugewanderten und Einheimischen ist dafür eine wichtige
Voraussetzung.? Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi
Möbbeck hob hervor: ?Das häufig ehrenamtliche Engagement von Vereinen,
Initiativen und Migrantenorganisationen ist vorbildlich. Verwaltungen und
Institutionen können davon lernen auf dem Weg in Richtung
?Willkommenskultur.?
In der Kategorie ?Willkommenskultur? ging der 1. Preis
an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für das Projekt
?International. Engagiert. Studiert?. Es handelt sich um ein Studienmodul für
alle Bachelor-Studiengänge, das sich an internationale und deutsche Studierende
richtet. Auf der Basis von ?Service Learning? finden sich internationale Teams
von Studierenden zusammen, die sich im Zeitraum eines Semesters gemeinsam in
gemeinnützigen Einrichtungen engagieren. Damit sollen interkulturelle und
Handlungskompetenzen gestärkt werden. Insbesondere internationale Studierende
können so ihre Netzwerke erweitern und mehr Teilhabe erreichen. Gleichzeitig
trägt das Projekt auch zur interkulturellen Öffnung der von den Studierenden
unterstützten Einrichtungen und Vereine bei.
Der 2. Preis ging an die Auslandsgesellschaft
Sachsen-Anhalt und die Integrationskoordinatorin des Burgenlandkreises für die
kommunale Umsetzung des ?Netzwerks Interkulturelle Bildung/Öffnung in
Sachsen-Anhalt - Fortbildungsservice für Kommunen?. Das Projekt will im Land
Sachsen-Anhalt interkulturelle Kompetenzen von Kommunal- und Landesbeschäftigten
stärken. Dazu werden Fortbildungsveranstaltungen angeboten, Akteure der
Bildungsarbeit und der interkulturellen Bildungsarbeit vernetzt und ein
interkulturell vielfältiger TrainerInnenpool qualifiziert und gepflegt. Im
Burgenlandkreis konnten in einem Jahr insgesamt sieben
Fortbildungsveranstaltungen für Kreismitarbeiter, Auszubildende und
Multiplikatoren der Integrationsarbeit durchgeführt und so ein starker Impuls
für interkulturelle Sensibilität und Willkommenskultur gesetzt
werden.
In der Kategorie ?Sich begegnen ? Brücken bauen? wurde
der 1. Preis verliehen an das ?Wernigeröder interkulturelle Netzwerk e.V.?
(WIN). Der Verein wurde erst 2012 gegründet, hat entscheidenden Anteil am
Zustandekommen der deutschlandweit ersten deutsch-vietnamesischen
Städtepartnerschaft zwischen Wernigerode und HoiAn und veranstaltet vielfältige
interkulturelle Ereignisse in Wernigerode wie den ?Kulinarischen Abend
International? oder das vietnamesische ?Lampionfest?. Für diese Höhepunkte
mobilisiert der Verein auch finanzielle Mittel.
Der 2. Preis ging an die Magdeburger Band M.I.R. (Made
in Russia) mit ihrem Projekt ?Bildung ist cool?. Das Projekt wurde initiiert und
umgesetzt von den drei jungen Musikern. Ziel ist es, Vorurteilen gegen junge
Spätaussiedler und gegenüber Rappern entgegenzutreten und jungen Migranten den
Wert von Bildung zu vermitteln. Das Projekt umfasst die Produktion der CD
?Streber Rebellen?, von den Bandmitgliedern durchgeführte Workshops an Schulen
und ein Abschlusskonzert.
In der Kategorie ?Vielfalt lernen von Anfang an? ging
der 1. Preis an die Evangelisch-Reformierte Petrigemeinde Burg mit ihrem
?Kinderclub International?. Den ehrenamtlichen Kinderclub gibt es seit 2008, er
umfasst zwei wöchentliche Kinderangebote: den Kinderclub für 5-12-Jährige und
die Mädchengruppe für 7-14-Jährige, außerdem Sommer- und Ferienfreizeiten. Der
Kinderclub richtet sich insbesondere an Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft
Burg sowie an einheimische Kinder mit sozialer Benachteiligung. Eltern werden
ebenfalls über das Projekt angesprochen. Mit dem Projekt soll ein Raum der
Förderung und Freizeitgestaltung für benachteiligte Kinder geschaffen und
interkulturelles Kennenlernen gefördert werden.
Den 2. Preis erhält das Deutsch-Russische Kinderzentrum
Fünkchen e.V. aus Magdeburg. Ziel des Vereins ist es, Kindern mit
Migrationshintergrund einen selbstbewussten Start ins Leben in ihrer neuen
Heimat zu ermöglichen. Die Angebote sind aber auch offen für einheimische
Kinder. Der Verein bietet ein umfassendes Bildungsangebot und stärkt Eltern im
Hinblick auf ihre Erziehungskompetenz. Im Mittelpunkt stehen Kursangebote wie:
deutsch, russisch, englisch, Förderung logischen Denkens, Märchentherapie,
Tanz-, Musik- und Malstudio. Die Migrantenselbstorganisation mobilisiert die
beruflichen und künstlerischen Qualifikationen ihrer Mitglieder zur
ehrenamtlichen Förderung und Bildung der Kinder.
Die Jury hat sich
außerdem entschieden, einen Sonderpreis auszuloben für besonders langjähriges
Engagement im Sinne gelebter Willkommenskultur. Der Sonderpreis geht an
das Café Krähe der evangelischen Hoffnungsgemeinde in Magdeburg.
Das Café Krähe wurde 1994 ? nach den sog. Himmelfahrtskrawallen - initiiert und
stellt seitdem einen Ort der Begegnung und des Willkommens dar. Es wird
besonders von Frauen mit Fluchtgeschichte genutzt. Im Café Krähe werden u.a.
Deutschkurse durchgeführt, Exkursionen und Schwimmkurse angeboten sowie kreative
Mitgestaltung ermöglicht, insbesondere mit den Projekten ?Stiche gegen Stiche?
(Wandteppiche u.a.) und ?Weltkleider? (traditionelle und moderne Kleider aus
tansanischen Stoffen). Das Projekt bietet Zugewanderten einen Willkommensort,
gibt Orientierung und eröffnet die Chance, eigene kreative Potenziale
einzubringen.
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