Pressemitteilungen
Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales
Betriebsräte tauschen sich mit Politik über Gute Arbeit aus
28.10.2019, Magdeburg – 83
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Halle. Rund 250 Teilnehmende sind der Einladung des Ministeriums für Arbeit,
Soziales und Integration, des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des
Qualifizierungsförderwerkes Chemie (QFC) zur 2. Betriebs- und
Personalrätekonferenz ins Steintor-Varieté gefolgt. ?Die große Resonanz zeigt
die Notwendigkeit und den Bedarf nach einem Dialog zwischen Politik und den
Betriebs- und Personalräten im Land?, sagte Arbeitsministerin Petra
Grimm-Benne. Nur gemeinsam könnten Herausforderungen wie der wachsende
Fachkräftebedarf, die Veränderungen der Arbeitswelt und die bundesweit
zurückgehende Tarifbindung bewältigt werden. ?Wir müssen sicherstellen, dass
Arbeitgeber und Arbeitnehmer ihre Interessen auf Augenhöhe verhandeln können?,
so die Ministerin.
Ministerpräsident Reiner Haseloff: ?Die Sozial- und
Tarifpartnerschaft hat in den letzten Jahrzehnten maßgeblich zum
wirtschaftlichen Erfolg, zur Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen und
damit zur Wirtschaftskraft insgesamt beigetragen. Daher halte ich eine hohe
Tarifbindung und aktive Mitbestimmung für unverzichtbar. Tarif- und
Sozialpartnerschaft sind Grundpfeiler einer dauerhaft erfolgreichen sozialen
Marktwirtschaft.?
Ergebnisse des aktuellen IAB Betriebspanels haben Sachsen-Anhalt einen
vergleichsweise hohen Fachkräftebedarf bescheinigt. Mit 72 Prozent wurden
anteilig mehr Fachkräfte mit Berufs- oder akademischen Abschluss eingestellt
als in der ost- und in der westdeutschen Wirtschaft (66 Prozent bzw. 52
Prozent). ?Damit Betriebe auch künftig wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie mit
attraktiven Arbeitsbedingungen Fachkräfte gewinnen, sichern und entwickeln
können?, so Grimm-Benne. Dazu gehörten eine sozialversicherungspflichtige,
unbefristete Beschäftigung, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf und
nicht zuletzt angemessene tarifliche Löhne. In einem Messebereich der
Konferenz stellten Betriebe, Gewerkschaften und Institutionen Beispiele und
Projekte vor, an denen deutlich wurde, wie der Wandel schon heute gestaltet
wird.
Rund
ein Viertel aller Betriebe in Sachsen-Anhalt ? und damit über ostdeutschem
Durchschnitt - sind tarifgebunden. ?Darauf müssen wir aufbauen?, sagt
Grimm-Benne angesichts eines kontinuierlichen Rückgangs der Tarifbindung in den
vergangenen Jahren. ?Tarifgebunden
Beschäftigte erhalten höhere Löhne und Gehälter als Arbeitnehmer ohne
Tarifvertrag?, so die Ministerin. Das mache sich im Schnitt mit einem
monatlichen Bruttomehrverdienst von 870 Euro im Portemonnaie bemerkbar.
Doch
Tarifbindung und Mitbestimmung beeinflussen mehr als allein das Gehalt oder den
Lohn.
Ein
weiteres Plus sind Vereinbarungen und Rechte wie Arbeitszeitgestaltung, mobiles
Arbeiten und Einsatz neuer digitaler Technik, die allen Beschäftigten zu Gute
kommen und die ein Arbeitnehmer allein nur schwer durchsetzen kann. Betriebe
mit Betriebsrat sind mit Blick auf Nachwuchsgewinnung ebenfalls besser
gestellt. Auszubildende sind nach dem aktuellen DGB Ausbildungsreport in
Betrieben mit Interessenvertretung deutlich zufriedener als ohne betriebliche
Interessenvertretung. ?Nur wer sich organisiert, profitiert?, fasst es
Grimm-Benne zusammen.
Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de