Menu
menu

Pressemitteilungen

Aktuelle Pressemitteilungen - Ministerium für Arbeit und Soziales

Dioxinbelastung in Sachsen-Anhalt deutlich gesunken

08.08.2012, Magdeburg – 500

  • Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

 

Normal

0

21

 

 

false

false

false

 

 

 

 

 

 

 

MicrosoftInternetExplorer4

 

 

 

 

 

 

st1:*{behavior:url(#ieooui) }

 

 

 

 

 

 

 

 

Magdeburg. Sachsen-Anhalts Umweltminister

Dr. Hermann Onko Aeikens und Verbraucherschutzminister Norbert Bischoff haben

am Mittwoch den zweiten

Dioxinbericht des Landes vorgestellt.

 

Der vom Landesamt

für Umweltschutz veröffentlichte Bericht informiert über die Konzentrationen

von Dioxinen und polychlorierten Biphenylen (PCB) in der

Umwelt und in Lebens- und Futtermitteln in Sachsen-Anhalt. Dioxine sind

Umweltschadstoffe, die sich aufgrund ihrer Langlebigkeit in der Nahrungskette anreichern; längerfristig können

sie der menschlichen Gesundheit schaden und Krebs verursachen.

 

Aus dem

Bericht geht hervor, dass die Belastung der

Umwelt durch Dioxine seit 1997 erheblich abgenommen hat. Der Bericht basiert

auf etwa 3.880 Proben, die im Labor des

Landesamtes für Umweltschutz

untersucht wurden. Der Ausstoß von

Dioxinen in Sachsen-Anhalt ging, vergleicht man 1996 mit 2008, um 95 Prozent

zurück.

 

Landwirtschafts- und

Umweltminister Hermann Onko Aeikens sagte: ?Dioxine sind mit die heikelsten

Umweltgifte. Sie sind beinahe allgegenwärtig und sehr langlebig. Durch unser

flächendeckendes

Monitoring sind wir aber in der

Lage, diese Gifte aufzuspüren. Waren wir in den

90er Jahren noch mit der

Bestandsaufnahme beschäftigt, rückt nun die Risikovorsorge in den Fokus. Gut ist, dass insgesamt die

Dioxinbelastung seit dem ersten

Bericht 1996 deutlich gesunken ist. Damit

ist die Arbeit aber nicht getan. Wir müssen alles dafür tun, dass etwa über

Futtermittel kein Dioxin in die Nahrungskette gelangt.?

 

Gesundheits- und

Verbraucherschutzminister Norbert Bischoff hob die enge Zusammenarbeit zwischen

Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung aus Landes-

und kommunaler Ebene hervor und sagte: ?Dieses Hand-in-Hand auf allen Ebenen

ist wichtig, damit unbedenkliche

Nahrungsmittel in den Warenverkehr

gelangen. Das vorbeugende

Risikomanagement in Sachsen-Anhalt funktioniert. Rückgrat unserer Anstrengungen

sind die Lebensmittel- und Futtermittelkontrolleure in den

Landkreisen und kreisfreien Städten sowie die Fachleute in den Landesämtern.

Dafür danke ich an dieser Stelle.? Bischoff betonte: ?Lebensmittel, die den gesetzlichen Dioxin-Höchstwert überschreiten,

sind nicht verkehrsfähig und gehören nicht auf die Ladentheke.?

 

 

 

 

Klaus Rehda, Präsident des

Landesamtes für Umweltschutz, wies

darauf hin, dass solch ein umfassender

Bericht, der Umwelt, Landwirtschaft

und Verbraucherschutz zusammenführt, in Deutschland einmalig sei.

 

Untersuchungen

im Elbe-Überschwemmungsgebiet

 

Durch die Stilllegung der metallurgischen Anlagen gab es einen starken

Rückgang der Dioxin- und

PCB-Depositionen um etwa 90 %. Jetzt liegen die Werte in der  Größenordnung der

durchschnittlichen Werte in Deutschland.

 

Der Dioxin-Ausstoß aus

Verbrennungs- und Feuerungsanlagen sank in den

vergangenen Jahren erheblich. Es erfolgte eine Emissionsminderung um über 95 %. Ursachen dafür sind neben der Stilllegung von Anlagen auch der Einbau von modernen

Abgasreinigungsanlagen. Die ?Hauptemittenten? sind jetzt nur noch die zahlreichen

kleinen und mittleren Feuerungsanlagen mit festen Brennstoffen.

 

Die historisch bedingte Dioxinbelastung

einiger Gewässer im Elbeeinzugsgebiet ist zurückgegangen, liegt aber immer noch

über der Zielvorgabe für Sedimente.

Es gelangen immer noch Dioxin-Einträge über die Mulde

und Saale in die Elbe. Besonders

Hochwasserereignisse führten zur Ablagerung der

Schwebstoffe mit anhaftenden

Dioxinen auf den

Überflutungsflächen.

 

Im ca. 480 km² großen

Überschwemmungsgebiet der Elbe sind

stichprobenartige und anlassbezogene Untersuchungen vorgenommen worden. Von 2004 bis 2009 wurden

238 Futtermittelproben ? Gras und Heu -  untersucht. 87% der

untersuchten Proben waren in Ordnung, für den

anderen Teil wurden Maßnahmen ergriffen. Die betroffenen

Futtermittel wurden für eine

Verwendung in der Tierernährung

gesperrt und unschädlich beseitigt. Durch Nachbeprobungen wurde geklärt, ob Futtermittel, die auf benachbarten

Flächen erzeugt wurden, eine Dioxinbelastung

aufweisen.

 

Ursache für die Überschreitungen der zulässigen Dioxingehalte sind die an Gras und

Heu anhaftenden dioxinbelasteten

Schmutzteilchen. Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt hat im Merkblatt

?Landwirtschaftliche Nutzung von Flussauen in Sachsen-Anhalt? die Landwirte auf

ihre Verantwortung als Futtermittel- und/oder

Lebensmittelunternehmer hingewiesen, vor allem aber Empfehlungen gegeben, bei deren Einhaltung das Risiko eines

Schadstoffeintrages in Futtermittel und nachfolgend in die Lebensmittelkette

vermieden oder

deutlich vermindert werden

kann. Darüber hinaus werden

betroffene Landwirte speziell durch die Landesanstalt

für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und die zuständigen Ämter für

Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten beraten. Außerhalb der Überschwemmungsgebiete sind Futtermittel im

Allgemeinen unbelastet, die Grenzwerte werden

eingehalten. Nach diesem Plan wurden

seit 2005 landesweit 450 Lebensmittelproben auf Dioxine analysiert. Dabei wurden gut 50 Höchstwertüberschreitungen festgestellt,

insbesondere bei Produkten

tierischer Herkunft. Allein im vergangenen Jahr wurden

etwa 100 Proben untersucht, es gab acht Beanstandungen wegen

Höchstwertüberschreitungen. Wird eine Dioxin-Höchstwertüberschreitung

festgestellt, wird die Ware umgehend gesperrt. Eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung wird damit ausgeschlossen.

 

Die Dioxinuntersuchungen wurden vom Landesamt

für Umweltschutz in Halle, dem einzigen

Dioxinlabor des Landes, durchgeführt. Die Qualität des Labors wird von der

Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH überwacht. Das Ministerium für

Landwirtschaft und Umwelt finanziert in diesem Jahr den

Kauf eines neuen Dioxingerätes, eine Investition von weit über einer halben

Mio. ?.

 

Hintergrund

 

Dioxin

ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine Sammelbezeichnung für 210 chemisch

ähnlich aufgebaute chlorhaltige Dioxine und Furane.  Sie entstehen unerwünscht bei allen

Verbrennungsprozessen in Anwesenheit von Chlor bei Temperaturen von 300° C bis

600° C, über 900° C werden diese wieder zerstört. Dioxine können auch bei Waldbränden und Vulkanausbrüchen sie dort über viele

Jahrzehnte bestehen. Die Tatsache, dass sich Dioxine in Pflanzen, Tieren und

Menschen anreichern, führte zu Grenzwerten, die nur geringste Spuren von

billionstel Gramm (Picogramm) in Lebensmittelfetten zulassen. Auch für Abwässer

und Böden, Abfälle und Klärschlamm

gibt es Grenzwerte, die einzuhalten sind.

 

Der Bericht ist im Internet des

Landesamtes für Umweltschutz unter Publikationen zu finden

(www.lau.sachsen-anhalt.de).

 

 

 

Normal

0

21

 

 

false

false

false

 

 

 

 

 

 

 

MicrosoftInternetExplorer4

 

 

 

 

 

 

st1:*{behavior:url(#ieooui) }

 

 

 

 

 

 

Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de