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Land schließt Lücke beim Versicherungsschutz von Ehrenamtlichen
05.02.2018, Magdeburg – 7
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Ob
in Sport- und Heimatvereinen, Kirchgemeinden, Umwelt- und
Flüchtlingsinitiativen: rund 685.000 Sachsen-Anhalter sind ehrenamtlich aktiv. Seit
Jahresbeginn hat die Landesregierung die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches
Engagement verbessert. Die Freiwilligen sind über das Land nun lückenlos unfall-
und haftpflichtversichert. Das heißt, dass der Versicherungsschutz jetzt
erstmals auch für diejenigen Ehrenamtlichen gilt, die sich außerhalb größerer
Vereine und Organisationen bzw. Kommunen engagieren. ?Ich bin froh, dass wir
diese Lücke schließen und jetzt allen Ehrenamtlichen Schutz anbieten können?,
sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne.
Das Ministerium für Arbeit, Soziales und
Integration schloss dazu mit den Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA)
einen entsprechenden Vertrag zur Haftpflichtversicherung und mit der Ecclesia Versicherungsdienst
GmbH einen Vertrag über eine Sammelunfallversicherung für Ehrenamtliche. Grimm-Benne
erklärt: ?Ein vollständiger Versicherungsschutz ist ein kleiner Beitrag der
Gemeinschaft zur gesellschaftlichen Wertschätzung des Ehrenamtes?. Keiner, der
sich im Land ehrenamtlich engagiere, müsse sich künftig bei seiner Tätigkeit um
seine Absicherung bei Schadenersatzansprüchen oder Unfall sorgen.
Vielfach wurde in Umfragen geäußert,
dass sich bei einem vollständigen Versicherungsschutz noch mehr Menschen in
Sachsen-Anhalt bürgerschaftlich betätigen würden. Der neue Versicherungsschutz
ist bereits zum 1. November 2017 in Kraft getreten. Die Inanspruchnahme
erfordert keine gesonderte Anmeldung von Ehrenamtlichen, Initiativen, Gruppen
oder Projekten. Bei Schadensfällen wenden sich Betroffene direkt an:
·
ÖSA Versicherungen, Am Alten Theater 7, 39104
Magdeburg
Telefon:
(0391) 7367-112
·
Ecclesia Versicherungsdienst GmbH, Klingenbergstraße
4, 32758 Detmold
Telefon:
(05231) 603-267
Hintergrund:
Insgesamt engagieren sich 685.000
Menschen ab 14 Jahre ehrenamtlich in Sachsen-Anhalt. Das ist fast jeder Dritte.
In den vergangenen Jahren hat der Freiwilligen-Sektor bundesweit einen
regelrechten Aufschwung erlebt. Auch in Sachsen-Anhalt stieg die
Engagement-Quote laut Freiwilligen-Survey 2014 von 26 Prozent (2009) auf 37
Prozent (2014). Neben dem tatsächlichen Engagement hat vor allem auch die
Bereitschaft zum Engagement zugenommen. Demnach waren 2014 mehr als die Hälfte
aller Nicht-Engagierten bereit, sich künftig ehrenamtlich engagieren zu wollen.
Dies wurde bereits ein Jahr später im Rahmen der Flüchtlingshilfe unter Beweis
gestellt.
Nach wie vor am häufigsten findet das
freiwillige Engagement im Land in Vereinen und Verbänden statt (53,2 Prozent).
18,7 Prozent der Engagierten in Sachsen-Anhalt sind individuell organisiert in
einer Gruppe oder Initiative ? das sind rund 128.000 Menschen.
Mit der Erweiterung des
gesetzlichen Versicherungsschutzes ehrenamtlich Tätiger zum 1. Januar 2005 waren
Personen unfallversichert, die gemeinnützige Arbeiten in Vereinen,
Arbeitsgemeinschaften oder sonstigen privatrechtlichen Zusammenschlüssen
verrichteten. Zum 1.Oktober 2008 erweiterte sich der Personenkreis, der
sich freiwillig gesetzlich unfallversichern kann. Ehrenamtlich tätige Personen,
die im Auftrag ihres Vereins tätig werden oder die sich in Parteien freiwillig
engagieren, konnten nun auch den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung in
Anspruch nehmen. Seit 1. November 2017 gilt der Versicherungsschutz auch für Ehrenamtliche
außerhalb dieses Wirkungskreises.
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