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Krebsgeschehen rund um Bohrschlammdeponie Brüchau ist unauffällig
08.05.2018, Magdeburg – 33
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Rund
um die Bohrschlammdeponie im altmärkischen Brüchau gibt es keine Hinweise auf vermehrte Krebserkrankungen in der
Bevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt eine statistische Analyse des Gemeinsamen
Krebsregisters (GKR) in Berlin, die das Krebsgeschehen in den Ortschaften
Brüchau, Kakerbeck, Jemmeritz (Stadt Kalbe/Milde) und Neuendorf (Stadt Klötze) auswertete.
Dafür wurde auf Daten der Jahre 2005 bis 2014 zurückgegriffen.
Die Krebsregisterdaten gelten als derzeit beste verfügbare Datenbasis
und beruhen auf einer ärztlichen Meldepflicht. Die Analyse berücksichtigt in
erster Linie Krebsneuerkrankungen lebender Krebspatienten aber auch die Daten
gestorbener Krebspatienten. Mit einem standardisierten Verfahren werden die
beobachteten zu den statistisch erwarteten Fallzahlen im Untersuchungsgebiet
ins Verhältnis gesetzt. Im nächsten Schritt wird geprüft, ob vorhandene Abweichungen
in einem statistisch definierten Toleranzbereich liegen. Erst bei dessen Überschreitung sind die Abweichungen
der beobachteten Fälle vom Erwartungswert nicht mehr zufällig und bedürfen
weiterer Untersuchungen.
Bei der Analyse mit Bezug zu den Referenzregionen Sachsen-Anhalt bzw.
Altmarkkreis Salzwedel ?gibt weder die Anzahl der registrierten Fälle noch das Lokalisationsspektrum
Hinweise auf eine erhöhte Krebserkrankungsrate der Bevölkerung?, heißt es im
Ergebnisbericht, den das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) im Auftrag des
Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration erstellte. Dieser wird nun
über das federführende Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und
Digitalisierung an den Landtag geleitet.
Hintergrund:
Mit Landtagsbeschluss vom 4. Mai 2017 wurde die Landesregierung
beauftragt, Berichten über vermehrte Krebserkrankungen bei der in der Nähe der
Bohrschlammdeponie lebenden Bevölkerung nachzugehen. Bis dato lag eine
Auswertung der Krebsdaten auf Landkreisebene bereits vor. Der nun gefasste
Beschluss erforderte eine tiefergehende Betrachtung des Geschehens auf
Gemeindeebene. Dies war nur im Zusammenwirken von LAV, GKR, dem Gesundheitsamt
des Altmarkkreises Salzwedel und den Einwohnermeldeämtern der Gemeinden Kalbe
und Klötze realisierbar.
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