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2010 startet spezielle
Sprachförderung in Kitas / Ministerin Kuppe und Minister Olbertz stellen
Konzept vor
03.12.2009, Magdeburg – 131
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.:
131/09
Ministerium für Gesundheit und Soziales -
Pressemitteilung Nr.: 131/09
Magdeburg, den 3. Dezember 2009
2010 startet spezielle
Sprachförderung in Kitas / Ministerin Kuppe und Minister Olbertz stellen
Konzept vor
Die frühkindliche
Bildung in Sachsen-Anhalt wird weiter gestärkt. Ab kommendem Jahr gibt es für
jedes Kind im vorletzten Jahr vor der Einschulung einen Sprachtest, um
gegebenenfalls vorhandene Defizite rechtzeitig vor der Einschulung im Rahmen
einer Sprachförderung zu beheben. Ziel ist es, zu verhindern,
dass eine zu geringe Sprachkompetenz den Start in der Grundschule behindert und
damit womöglich auch Weichen für die gesamte Bildungsbiographie und soziale
Integration falsch gestellt werden. Im Startjahr
werden landesweit rund 17.000 Kinder an dem Sprachtest teilnehmen. Bis zum
Jahresende 2009 werden die Eltern über Inhalt, Ziel und Abläufe informiert.
Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe und
Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz stellten am Donnerstag in
Magdeburg Einzelheiten zu den Sprachstandsfeststellungen und Förderungen vor.
Die Grundlage wird vom Konzept Delfin4 gebildet, das seit mehreren Jahren
erfolgreich in Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird.
Sozialministerin
Dr. Gerlinde Kuppe sagte: ¿Mit der neuen Frühförderung stärken
wir die frühkindliche Bildung und setzen unseren Kurs zur inhaltlichen
Profilierung der Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt fort. Jedes Kind soll mit
Eintritt in die Schule dem Unterricht problemlos folgen können. Deshalb erfolgt
die Förderung der kindlichen Sprachentwicklung entsprechend dem
Bildungsprogramm ¿Bildung: elementar¿ von Anfang an. Darüber hinausgehender
Sprachförderbedarf soll nun ermittelt und gedeckt werden. Gute Kenntnisse in
der deutschen Sprache sind eine Grundvoraussetzung für den Erfolg in Schule, Ausbildung
und Beruf.¿ Kuppe betonte, dass die neue Sprachförderung auch ein Beitrag dazu
ist, Unlust, Schulbummelei und Schulabbruch vorzubeugen.
Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz sagte:
¿Sprachkompetenz ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Lern- und Bildungsprozess.
Darum ist das Programm ¿Bildung elementar¿ nicht nur in den Kindertageseinrichtungen
verankert, sondern findet auch in den Lehrplänen der Grundschule seine
Fortsetzung. Der Übergangsprozess soll für jedes einzelne Kind optimal
gestaltet werden. Mädchen und Jungen, die gleich zu Beginn ihrer Schulzeit
Anerkennung erfahren und erfolgreich sind, behalten auch die Lust am Lernen -
möglichst ein Leben lang.¿
Im Februar und März 2010 soll
die erste Runde der Sprachtests an den rund 1.400 Kindertageseinrichtungen mit
Kindergartengruppen durchgeführt werden. Im vorletzten Jahr vor der Einschulung
sind die Kinder zwischen drei und vier Jahren alt. Die Teilnahme gilt als ausgelagerter
Bestandteil der Schuleingangsuntersuchung und ist daher für alle Kinder verpflichtend.
Soweit es bei einem Kind
erforderlich ist, hat es im letzten Jahr vor der Einschulung an einer
pädagogischen Sprachförderung teilzunehmen. Diese Verpflichtung zur Teilnahme ist
im Schulgesetz verankert.
Mit der Durchführung der Sprachstandsfeststellung
und der Sprachförderung wurden die Kindertageseinrichtungen beauftragt. Der
Vorteil dabei ist, dass die Mehrzahl der Kinder mit dieser Umgebung vertraut ist
und die Erzieherinnen und Erzieher bekannt sind.
Kinder, die keine Kindertageseinrichtung besuchen, werden
vom verantwortlichen Schulträger in eine Kindertageseinrichtung zum Test eingeladen.
So wird sichergestellt, dass wirklich allen Kindern,
die für ihre Sprachentwicklung zusätzliche pädagogische Unterstützung
benötigen, auch geholfen wird.
Mit dem Testverfahren ¿Delfin4¿ wird
überprüft, ob die Sprachentwicklung des Kindes aus pädagogischer Sicht
altersgemäß ist und ob es die deutsche Sprache hinreichend beherrscht.
Der Sprachtest vollzieht sich in zwei Stufen. Ziel
ist es, die Kinder immer wieder zum Sprechen und zum Nachsprechen anzuregen.
Mit Hilfe von vorgegebenen Spielsituationen sollen die Kinder Aufgaben
bearbeiten, die Aufschluss über ihre sprachlichen Fähigkeiten bieten.
Die erste Stufe dient dazu, zwischen den Kindern zu
unterscheiden, deren Sprachentwicklung unproblematisch zu verlaufen scheint, und
denjenigen, bei denen dies möglicherweise nicht der Fall ist. Für Kinder, die
den ersten Test ohne Schwierigkeiten meistern, ist das gesamte Verfahren damit
beendet. Kinder, bei denen Sprachauffälligkeiten festgestellt wurden, werden in
einer zweiten Stufe mit Hilfe eines Einzeltests genauer untersucht.
Die zusätzliche Sprachförderung findet
in der Einrichtung während des normalen Tagesablaufes statt. Wenn das Kind
keine Kindertageseinrichtung besucht, aber Unterstützung benötigt, kann das
Kind in einer Kindertageseinrichtung angemeldet werden. Die Teilnahme an der
zusätzlichen Sprachförderung ist ebenfalls gesetzlich festgeschrieben.
Mit der
Sprachstandsfeststellung und der Sprachförderung ist ein jährliches
Finanzvolumen von etwa 2,4 Millionen Euro verbunden. Für die Anschaffung der
Materialien und die Fortbildung der Erzieherinnen und Erzieher wurden in diesem
Jahr zusätzlich 300.000 Euro veranschlagt.
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