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Integrationsministerkonferenz: Vorsitz geht von Sachsen nach Sachsen-Anhalt
27.09.2013, Magdeburg – 31
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
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Sachsen-Anhalt übernimmt offiziell den Vorsitz der
Integrationsministerkonferenz (IntMK) zum 1. Oktober. Sozialminister Norbert
Bischoff bekam am Freitag von der bisherigen Vorsitzenden, der sächsischen
Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Christine Clauß, symbolisch
den Staffelstab übergeben.
Minister Bischoff erklärte: ?Der weitere Aufbau einer
Willkommenskultur bleibt auch 2014 das zentrale Thema für die Integrationsministerkonferenz.
Deutschland tut gut daran, sich als offene Willkommensgesellschaft zu
entwickeln, in der die Herkunft eines Menschen keine Rolle für seine Chancen
auf berufliche und gesellschaftliche Teilhabe spielt. Wir brauchen ein neues
gemeinsames ?Wir?. Zugewanderte benötigen bessere Zugänge zu Spracherwerb,
Bildung, Kultur, beruflicher Qualifizierung und Arbeitsmarkt. Für öffentliche
Verwaltungen und staatliche Einrichtungen steht die Aufgabe, sich als Welcome-Center
zu entwickeln.?
Sachsens Sozialministerin Christine Clauß zieht im Rückblick
eine positive Bilanz. ?In Sachsen werden wir den begonnenen Weg einer gelingenden
Integration mit allen Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam und aktiv weitergehen
mit Respekt, Toleranz und Achtung. Vor
dem Hintergrund der dramatischen Lage in Syrien nimmt Deutschland seit Mitte
September zahlreiche Bürgerkriegsflüchtlinge auf. Die Integration dieser zum
Teil schwer traumatisierten Menschen stellt die Akteure praktischer
Integrationsarbeit vor vielfältige Herausforderungen. Hier werden Bund und
Länder aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen gemeinsam alle anstehenden
Probleme meistern?.
Als erste Aufgabe der Ministerkonferenz unter seinem Vorsitz
bezeichnete Bischoff ein zwischen Ländern und Bund abgestimmtes Aufnahme- und
Integrationskonzept für die gezielte Aufnahme von Flüchtlingen aus Kriegs- und
Krisenregionen. Er forderte vom Bund, mehr als die bisher zugesagten 5.000
Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Die von den Ländern in Eigenregie
vorbereitete ergänzende Flüchtlingsaufnahme im Rahmen von
Familienzusammenführungen erfolge zu deutlich schlechteren Bedingungen und sei
daher eine Notlösung. Hier lebende Syrer müssten sich verpflichten, für
nachziehende Familienangehörige den Lebensunterhalt zu bestreiten sowie die
Krankenversicherung zu übernehmen. Bischoff sagte: ?Das ist für die meisten
Familien gar nicht leistbar. Wirkliche Willkommenskultur sieht anders aus.? Der
Minister nannte es in diesem Zusammenhang ?längst überfällig?, dass jeder
Mensch, der nach Deutschland komme, auch die Chance erhalte, die deutsche
Sprache zu erlernen. Bislang haben allein Zugewanderte mit dauerhaftem
Bleiberecht einen Anspruch auf Integrationskurse mit Spracherwerb. Asylbewerber
und Geduldete haben eine solche Chance nicht.
Die nächste und damit 9. IntMK findet im März 2014 in Halle an
der Saale statt.
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