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Ministerin beruft erste Demokratiebotschafter des Landes
24.10.2019, Magdeburg – 78
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Magdeburg. Ministerin Petra Grimm-Benne hat die ersten vier prominenten
Demokratiebotschafterinnen und -botschafter Sachsen-Anhalts berufen. Prof. Dr.
Anne Lequy (Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal), Mika Kaiyama (stellvertretende
Geschäftsführerin des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt),
Stephan Michme (Musiker und Hörfunkmoderator) sowie Julia Lier (Olympische Goldmedaillengewinnerin
der Halleschen Rudervereinigung) haben sich bereit erklärt, Gesicht zu zeigen
für das Landesprogramm für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit. Sie wollen mit ihren
Botschaften Menschen im Land ermutigen, demokratiefeindlichen Einstellungen und
Agitationen aus dem Internet entschieden entgegenzutreten.
?Sachsen-Anhalt ist ein weltoffenes Land mit einer vielfältigen Kultur
und einer starken Zivilgesellschaft. Wir stehen eng zusammen, damit es keinen
Platz für Extremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit gibt?, sagt
Grimm-Benne vor dem Hintergrund des grausamen Anschlags von Halle.
?Ich bemerke es im Alltag, Sachsen-Anhalt verfügt noch über zu wenig
Internationalität?, sagt die gebürtige Französin Anne Lequy. Ein Grund, warum
die Hochschule Magdeburg-Stendal sich dafür engagiert, dass geflüchtete
Menschen hier studieren können. Die Hochschule ist auch ein Ort der
Präventionsarbeit, schon in der Frühen Bildung. ?Ich freue mich über die
Berufung zur Botschafterin und bin bereit, mich auch an schwierigen Diskursen
zu beteiligen.?
Sänger Stephan Michme: ?Ich musiziere mit meiner Band sowie Kindern und
Jugendlichen bereits als Pate von ´Schule gegen Rassismus ? Schule mit Courage´
in Sporthallen und Aulen des Landes. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es
klare Worte und deutliche Positionierungen gegen Hass, Hetze und Vorurteile
braucht. Daher möchte ich das Landesprogramm unterstützen und ihm ein Gesicht
verleihen.?
Die gebürtige Japanerin Mika Kaiyama ist über Österreich vor 20 Jahren
nach Sachsen-Anhalt gekommen: ?In meiner Familie werden mittlerweile sechs
Sprachen gesprochen. Das ist gelebte Transkulturalität. Diese
Selbstverständlichkeit möchte ich leben und dafür auch öffentlich eintreten.
Was wir brauchen ist ein enger Schulterschluss unterschiedlicher Menschen im
Land, ein tägliches Eintreten für einen respektvollen Umgang miteinander.?
Ruderin Julia Lier möchte Sachsen-Anhalt angesichts ihrer sportlichen
Förderung und ihren Erfolge bei Olympia sowie Europa- und Weltmeisterschaft
etwas zurückgeben. ?Bei vielen Wettkämpfen im In- und Ausland habe ich
Toleranz, Fair Play und ein großartiges Miteinander verschiedener
Nationalitäten und Kulturen erlebt. Der Sport, aber auch Freizeitgestaltung im
Allgemeinen kann dazu beitragen, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft
gestärkt und die Spaltung aufgrund religiöser, kultureller oder ethnischer
Merkmale keine Chance hat.?
Hintergrund:
Das im Mai 2012 von der Landesregierung beschlossene Landesprogramm für
Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit ist dem Leitgedanken verpflichtet, den
gesellschaftlichen Zusammenhalt über vielfältige Angebote der
Demokratieförderung, Prävention und Intervention zu intensivieren. Das
Landesprogramm möchte die bereits in Sachsen-Anhalt erfolgreich wirkenden
Projekte auf Landes- und Bundesebene sowie die vor Ort entwickelten Ansätze,
Strukturen und Angebote in einer gemeinsame Strategie zusammenführen. Vor dem
Hintergrund einer Zunahme von demokratiefeindlichen Einstellungen,
fremdenfeindlicher und rassistischer Hetze ? verstärkt über das Internet ? ist
das Landesprogramm verstärkt und weiter ausgebaut worden.
Kernpunkte sind im Bereich Prävention und Intervention Projekte oder
Maßnahmen zur Vermittlung demokratischer Werte und Handlungskompetenzen in
Bezug auf Rechtsextremismus, Rassismus oder weiterer Formen gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit. Außerdem werden erlebnis- oder bildungsorientierten
Beteiligungsprozesse umgesetzt, die zur Förderung einer kritischen
Auseinandersetzung mit verschiedenen Erscheinungsformen des politisch oder
religiös motivierten Extremismus beitragen sowie zur Aktivierung der
Zivilgesellschaft. Nicht zuletzt werden Maßnahmen unterstützt, die in
Abstimmung mit und unter Einbeziehung von Politik, Verwaltung und
Zivilgesellschaft zur Förderung des weltoffenen und toleranten Klimas in
Sachsen-Anhalt beitragen.
Weitere Informationen sowie eine Übersicht über alle Projekte gibt es
unter: www.demokratie.sachsen-anhalt.de
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